Edelmetalle: Silber derzeit attraktiver als Gold

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Der Konjunkturaufschwung sollte den Silberpreis stärker antreiben als den Goldpreis. Dafür schwankt Silber auch stärker als das gelbe Edelmetall.

Wien/B.l. Wer in Gold investiert hat, hat auf Jahressicht fast sechs Prozent verloren. Eine Feinunze des glänzenden Edelmetalls kostet derzeit 1233 Euro. Im vergangenen September war der Goldpreis auf einen nominellen Euro-Rekordstand von fast 1380 Euro geklettert. Goldexperte Ronald Stöferle sieht dennoch gute Aussichten für das Edelmetall: Gegenüber den wichtigsten Währungen werte es langfristig auf. Kürzlich markierte es einen Höchststand zum japanischen Yen. Stöferle erwartet, dass es bis zur Jahresmitte auch auf Dollarbasis einen neuen Höchststand geben wird. Im Juli sollte eine Feinunze seiner Ansicht nach 2000 Dollar kosten (derzeit sind es 1660 Dollar). Ursache sei die Geldentwertungspolitik der Notenbanken. Die meisten Analysten sind kurzfristig nicht ganz so optimistisch wie Stöferle. Die Experten von Morgan Stanley erwarten heuer einen durchschnittlichen Preis von 1773 Dollar, nächstes Jahr sollen es 1845 Dollar sein.

In einem Punkt sind sich die Analysten einig: Von der guten Konjunktur (zumindest weisen die meisten Stimmungsindikatoren darauf hin, dass sich diese verbessern sollte), dürfte der Silberpreis mehr profitieren als der Goldpreis. Denn Silber findet viel stärkere Verwendung in der Industrie.

Stöferle erwartet, dass sich der Silberpreis heuer von derzeit 31,5 auf 42 Dollar verteuern wird. Auch bei Morgan Stanley rechnet man damit, dass sich Silber heuer besser entwickelt als Gold.

Zuletzt war das nicht so: Auf Jahressicht hat Gold knapp die Nase vorn. Wer Wert auf Sicherheit legt und starke Schwankungen seines Depotstandes vermeiden will, sollte auf Silberinvestments verzichten. Das Edelmetall verzeichnet deutlich höhere Ausschläge als Gold. In guten Zeiten kann sich das allerdings positiv auswirken.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.01.2013)

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