Happy elementary student using touchpad on a class at school and looking at camera.
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Digitalisierung

Digitale Bildungskultur – ein Lernprozess

Telekommunikationsanbieter Magenta lud zum Round Table mit dem Titel „Gegenwart und Zukunft der digitalen Bildung“, Thema waren die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung in Bildung und Barrierefreiheit.

ChatGPT als Schummelzettel bei der Hausübung, die Sprach-App als Integrationstool, das iPhone als „Schweizermesser“ für blinde und sehbehinderte Menschen – die Facetten der Digitalisierung, wenn es um Bildung und Barrierefreiheit geht, sind zahlreich. Die digitale Transformation ist kein (rein) technologisches oder wirtschaftliches Thema – sie ist Teil unserer Kultur, durchdringt jeden unserer Lebensbereiche. Die Frage ist: Wie gehen wir damit um? Wie stellt man sich den Herausforderungen, wendet Risiken ab, nutzt Chancen? Diese Frage stellt der Telekommunikationsanbieter Magenta einem Round Table im T-Center. Und man hätte keinen besseren Zeitpunkt wählen können, um sich dem Thema „Digitales Lernen“ zu nähern – denn es „wuselt“ im T-Center: Connected Kids, Magentas Plattform für Digitalisierung im Klassenzimmer, feiert ihren zehnten Geburtstag, weshalb gerade 75 Schülerinnen und Schüler einen Stationenlauf durch das Haus absolvieren. Im zweiten Stock rauchen die Köpfe bei der Swift Coding Challenge für ältere Jugendliche. In diesem Raum im elften Stock wird diskutiert – unter Vertretern der Wiener Bildungsdirektion, des Blindenverbandes, des Integrationsfonds, Privaten und natürlich Magenta selbst. 

Integration per App?

Eine wesentliche Voraussetzung für die Integration ebenso wie für den Eintritt in den Arbeitsmarkt ist der Spracherwerb. Während der Integrationsfonds dafür an einem hochqualitativen, aber auch riesigen Bildungssystem baut, setzen Privatwirtschaft und auch Migranten zunehmend auf einfachere – nämlich digitale – Tools. So stellte IKEA Österreich im Zuge des Ukraine-Kriegs Vertriebene ein, zur Seite standen sowohl ein menschlicher „Buddy“ wie auch eine Reihe von Sprach-Apps. Das mag pädagogisch und didaktisch keine besonders hohe Qualität bieten, aber die Menschen seien innerhalb von Wochen im Arbeitsmarkt gewesen, beobachtet man im Integrationsfonds. Sogar ChatGPT werde als „Sprachlehrer“ eingesetzt, mitunter um Kosten für einen Deutschkurs zu sparen.

Aber: Gerade, wenn es um Migration geht, gestaltet sich die Problematik oft komplex – denn die Zielgruppe ist so unterschiedlich, wie sie nur sein kann: vom Kindergarten bis ins Erwachsenenalter, unterschiedliche kulturelle Hintergründe, fachliche Qualifikationen und Bildungsstand machen das Thema Integration hochkomplex. Aber auch die Lösungen vielfältig: So könne man die verpflichtenden Wertekurse mittlerweile auch online absolvieren, Lern-Apps für Kinder zwischen drei und sechs Jahren – bei denen die Kleinen spielerisch und interaktiv mit der Sprache in Kontakt gebracht werden – erleichtern den Spracherwerb ab dem Kindergartenalter. Wichtig ist hier auch die Hardware – denn ein glattes, gläsernes Gerät rutscht leicht aus kleinen Händen und ist dann kaputt. Eine große Herausforderung sei laut Integrationsfonds jene Zielgruppe, die weder lesen noch schreiben können. Es gelte herauszufinden, welche digitalen Inhalte man ihnen zur Verfügung stellen kann, mit denen sie auch umgehen können.

Barrierefreiheit im digitalen Zeitalter: Digitale Endgeräte und Technologien eröffnen Sehbehinderten neue Perspektiven.
Barrierefreiheit im digitalen Zeitalter: Digitale Endgeräte und Technologien eröffnen Sehbehinderten neue Perspektiven.GettyImages

Barrierefreiheit mit Hindernissen

Als „Schweizermesser“ für Blinde und Sehbehinderte fungieren immer mehr digitale Endgeräte, stellt man beim Blindenverband fest, denn: was früher der Blindenhund war, das übernimmt jetzt immer mehr die Technik – und iPhone und iPad seien ganz vorne in der Voice-Over-Entwicklung. Gerade im Bereich Bildung versuche man derzeit – mit dem Projekt „Zweite Chance sehen“ –, digitale Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung für Sehbehinderte zu nutzen und Hilfsmittel zu finanzieren. Denn, auch wenn die Digitalisierung theoretisch enorme Chancen in der Barrierefreiheit bietet, so sieht die Realität oft anders aus: Ein neues User-Interface alle zwei Jahre möge für den Großteil der Kunden ein netter Service sein. Für die Zielgruppe des Blindenverbands sei es „der Horror“, denn es muss von Grund auf neu gelernt werden. Auch Websites seien in der Navigation sehr unterschiedlich, was für sehbehinderte Menschen ein Problem darstelle.

Lernen für das Leben

Im Lehrerzimmer an der Kaffeemaschine sei die Innovation von ChatGPT nicht angekommen – hier dominiere vielmehr die Angst, berichtet man aus der Bildungsdirektion Wien. Schüler, die unbemerkt ihre Aufsätze von künstlicher Intelligenz schreiben lassen und damit die Leistungsbeurteilung in der gegenwärtigen Situation untergraben, sorgen für Unbehagen bei den Lehrenden. Gleichzeitig sei es aber natürlich gang und gäbe, dass Lehrkräfte mithilfe des Internets Stundeninhalte vorbereiten, Lernmaterialien suchen. Die digitale Transformation des Bildungsbereichs ist längst in vollem Gang, aber ebenso wie viele Arbeitgeber damit kämpfen, ihre Unternehmen dieser Entwicklung anzupassen und sie zu nutzen, erscheint sie für Lehrende oftmals als überwältigend. „Wer schon einmal in einem Klassenzimmer gestanden ist, weiß, was von Lehrern verlangt wird. Und nun soll man sich ,on top‛ auch noch mit ChatGPT und Co. beschäftigen. Das ist sicherlich schwierig“, so Stefan Steinberger, Gründer von Everyone Codes. Aber auch notwendig, ist man sich einig, denn kritische Medienbildung werde für die Zukunft essenziell sein. 

Generell werde es ein „digitales Ökosystem“ brauchen, ist ein Vertreter des Österreichischen Integrationsfonds überzeugt, von der technischen Infrastruktur – Internetanschlüsse, kindgerechte Endgeräte – bis hin zur Medienbildung, dem Aufbau von digitalen Kompetenzen, die schließlich für das Arbeitsleben von morgen essenziell sein werden. Digitale Inhalte und Technologien haben, da ist sich die Runde einig, auf jeden Fall das Potential, Lernprozesse zu optimieren und individueller zu gestalten. 

Information

Alles aus einer Hand für Ihre Bildungseinrichtung: magenta.at/business


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