Die Tat entsetzte nicht nur die Kulturwelt: Am 17. Januar hatte ein vermummter Täter dem Ballettchef des Moskauer Bolschoi, Sergej Filin, nachts vor seiner Wohnung aufgelauert und ihn mit Schwefelsäure überschüttet.
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Der Balletchef und Spitzentänzer erlitt Verätzungen dritten Grades im Gesicht, am Hals und an den Augen. Sorgen machten den Ärzten vor allem das Augenlicht Filins. Um das zu retten, wurde der Künstler Anfang Februar in eine Spezialklinik nach Aachen überstellt.
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Die Behandlung war erfolgreich: Auf seinem linken Auge könne der 42-Jährige nach mehreren Operationen wieder einigermaßen gut sehen, berichtete die Regierungszeitung "Rossijskaja Gaseta". Filin werde aller Voraussicht nach nicht dauerhaft erblinden.
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Die Ermittlungen der Moskauer Polizei führten von Beginn an in das berühmte Bolschoi Theater selbst. Der hausinterne Konkurrenzkampf unter den 220 Tänzern ist enorm. Filin (hier inmitten seiner Tänzer) hatte selbst angegeben, immer wieder Drohanrufe bekommen zu haben. Vor seiner Abreise nach Deutschland hatte er der Polizei den Täter beschrieben sowie sich zu Verdächtigen geäußert.
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Anfang Februar fasste die Polizei dann drei mitmaßliche Täter: Yury Zarutsky soll dem Ballettchef das Glas mit der Säure ins Gesicht geworfen haben. Sein Komplize ...
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... Andrei Lipatov soll den Wagen gelenkt haben. Ausgedacht habe sich den Angriff aber ein anderer, so die Moskauer Polizei. Nämlich ...
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... der Solist Pawel Dmitritschenko. Er habe aus "persönlicher Feindschaft" gehandelt, teilte die Moskauer Polizei mit. Russische Medien nannten als Motiv, dass Filin Dmitritschenkos Lebensgefährtin Angelina Woronzowa deren Traumrolle in "Schwanensee" verwehrt habe. Dmitritschenko selbst tanzte zuletzt die Titelrolle in "Iwan der Schreckliche".
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Das Bolschoi Theater rechnet übrigens damit, dass Filin im Sommer seine Arbeit wieder aufnehmen kann. Zur kommissarischen Ballett-Leiterin wurde seine Exgattin Galina Stepanenko bestellt. Im Bild ist Filin, Vater dreier Söhne, mit seiner zweiten Ehefrau Maria Provich zu sehen.
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Die Bestellungsgeschichte des Ballettdirektors ist pikant: Er wurde 2011 Ballettdirektor, nachdem sein potenzieller Vorgänger Gennadij Janin den Posten nicht antreten konnte: Pornografische Fotos, die angeblich ihn zeigten, vereitelten die Bestellung.
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Säureattacke ''aus persönlicher Feindschaft''
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