Ragger wendet sich an FPK-Mitglieder

Der neue FPK-Chef Christian Ragger bemüht sich, die Schatten seiner ehemaligen Regierungskollegen loszuwerden.
Der neue FPK-Chef Christian Ragger bemüht sich, die Schatten seiner ehemaligen Regierungskollegen loszuwerden.(c) APA/GERT EGGENBERGER
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Die Parteizeitung "Kärntner Nachrichten" titelt mit "Neustart". Sämtliche Dörfler-Fotos sind aus den Fenstern der Parteizentrale entfernt.

In den "Kärntner Nachrichten", dem Parteiorgan der Kärntner Freiheitlichen, wendet sich der neue Parteichef Christian Ragger an die Mitglieder. Das Blatt macht mit dem Slogan "Neustart" auf, Ragger gesteht auf den Seiten 2 und 3 Fehler ein, die man gemacht habe, lobt seinen Vorgänger Kurt Scheuch dafür, dass dieser "den Weg freigemacht hat". Gerhard Dörfler und Harald Dobernig werden hingegen mit keiner Silbe erwähnt.

Auf Seite 11 findet sich dafür ein ganzseitiger Bericht über die Verleihung des Kärntner Landeswappens an einen Holzbaubetrieb durch Noch-Landeshauptmann Dörfler, samt zwei Fotos des Politikers, der sich seit Tagen beharrlich weigert, den von Ragger geforderten Mandatsverzicht zu vollziehen. Raggers Durchhalteparolen sind auch auf der Website der FPK prominent platziert. Da heißt es etwa auf der Startseite: "Stärke zeigt sich auch im Ertragen einer Niederlage. Die Kärntner Freiheitlichen haben schon viele schwierige Situationen überstanden. Es muss gelingen, dass sie auch diese schwere Wahlniederlage verdauen und sich wieder erholen!"

Dörfler-Plakate verschwunden

Auf der Website prangt auch noch ein Foto aus besseren Zeiten, das Dörfler, Scheuch, Dobernig und Ragger zeigt. In der Parteizentrale hat man hingegen bereits reagiert. Waren vor einer Woche noch sämtliche Fenster mit Dörfler-Fotos ausstaffiert, sind diese samt und sonders verschwunden. Auch das überdimensionale Dörfler-Plakat, das in Ostklagenfurt fast die halbe Front eines Kinocenters einnahm, wurde bereits abgenommen, die Plakatständer am Stadtrand, die "Gerhard Dörfler - wer sonst" propagierten, waren bereits am Tag nach dem Wahldebakel verschwunden.

Dörfler selbst war weiterhin nicht erreichbar, sein Mobiltelefon seit Tagen abgeschaltet. Auch Ragger wollte am Sonntag vorerst keine Interviews geben, wie er der Austria Presse Agentur via SMS mitteilte. Für Montag hatte der geschäftsführende Parteiobmann eine Fortsetzung der Verhandlungen angekündigt, neben Dörfler sollen ja auch Dobernig und Hannes Anton, Dörflers bisheriger Protokollchef im Landeshauptmannbüro, auf ihre Mandate verzichten.

(APA)

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