Die ohnehin schon restriktive Vergabepraxis der Institute wird noch einmal gestrafft. Auch die Nachfrage der Firmen läßt wegen der Konjunkturrisiken nach.
Im wirtschaftlich angespannten Umfeld sinkt die Nachfrage nach Firmenkrediten. Die Banken ziehen bei der Vergabe die Schrauben weiter an. Diese Entwicklung hält nun schon ein ganzes Jahr an. Die österreichischen Banken dürften in den kommenden Monaten noch restriktiver werden.
Das geht aus der Österreich-Auswertung einer vierteljährlichen Umfrage von Europäischer Zentralbank (EZB) und Oesterreichischer Nationalbank (OeNB) über die Finanzierungsbedingungen der Unternehmen und Haushalte hervor. Dabei werden die Kreditmanager von 130 führenden Banken in Euroland befragt, darunter fünf in Österreich. Mit dem Befragungstermin jetzt im April 2013 wurde die Zahl auf sieben Banken in Österreich ausgeweitet.
Wie die Notenbank in Wien am Mittwoch berichtete, haben die österreichischen Banken ihre internen Kriterien (Kreditrichtlinien) im Firmenkundengeschäft im ersten Quartal 2013 zum vierten Mal in Folge per saldo etwas verschärft. Die Gründe: Höhere Eigenkapitalkosten, ungünstigere Konjunktureinschätzungen und "branchen-oder firmenspezifische" Faktoren. Für das laufende zweite Quartal 2013 wird abermals eine weitere leichte Straffung der Kreditrichtlinien erwartet.
Kreditvergabe an Private konstant
Zugleich ging im ersten Quartal die Kreditnachfrage der Unternehmen weiter leicht zurück. Hauptsächlich, weil die Firmen weniger Finanzierungsbedarf für Anlageinvestitionen bzw. für Fusionen und Übernahmen haben. Auch für das zweite Quartal 2013 gehen die befragten Banken von einem weiteren geringfügigen Nachfragerückgang aus.
Konstant blieben die Banken im Auftaktquartal 2013 in ihrer Vergabepolitik bei Krediten an Private. Auch für das zweite Quartal 2013 erwarten die Banken keine Veränderung bei Wohnbaufinanzierungen. Bei den Konsumkrediten und sonstigen Krediten werde hingegen eine geringfügige Lockerung erwartet. Die Nachfrage der privaten Haushalte nach Konsumkrediten war laut OeNB-Mitteilung nach einem Anstieg in der Vorperiode im ersten Quartal 2013 stabil. Wohnkredite waren etwas stärker gefragt. Für das zweite Quartal 2013 wird von den Bankern in Österreich ein weiterer leichter Anstieg der Kreditnachfrage der privaten Haushalte erwartet.
Die Notenbanken haben auch die Refinanzierungssituation bei den Banken selbst nachgefragt. Die Bedingungen für die Mittelaufnahme in Form von mittel- bis langfristigen Anleihen hätten sich im ersten Quartal 2013 leicht verbessert. Dagegen wurden bei den Kundeneinlagen "geringfügige Beeinträchtigungen registriert".
(APA)
