Hochwasser
Wassermassen und Rettungseinsätze

In vielen Köpfen sitzt noch immer die Erinnerung an die Katastrophe von 2002, das damals als "Jahrhundert-Hochwasser" bezeichnet wurde. Schon 2013 wurden die Pegelstände aber noch einmal übertroffen. Vermurungen, Überflutungen, Vermisste und zwei Tote in ganz Österreich. In einigen Gemeinden mussten ganzen Ortsteile evakuiert werden. Erst am Freitag konnte in ganz Österreich Entwarnung gegeben werden.Bild: Der Hochwasserschutzdamm unter der Bahnlinie in Hainburg
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Die Hochwasser-Gefahrenzone hatte sich immer weiter in den Osten verlagert. Entspannung gab es erst in der Nacht auf Freitag im Bereich an der Donau östlich von Wien. In Bad Deutsch-Altenburg musste die Feuerwehr Abpumparbeiten durchführen. >>Bilder: Die Aufräumarbeiten nach der Flut
APA-FOTO: HERBERT NEUBAUER

Stabil war die Lage auch in Hainburg an der Donau (Bezirk Bruck a.d. Leitha), wo das Augenmerk unter anderm dem vom Hochwasser bedrohten Bahnhof galt.
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Der Bahndamm wurde zum Hochwasserschutzdamm und wurde mit Schotter und Sandsäcken verstärkt.
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Hochwasserschutzmaßnahmen in der Hainburger Au: Freiwillige Helfer beim Befüllen von Sandsäcken in Stopfenreuth.
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In Niederösterreich standen 14.200 Kräfte von 1.093 Feuerwehren mit 3.214 Fahrzeugen im Hochwassereinsatz. Dazu zählten auch 32 Züge des Katastrophenhilfsdienstes
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Bange Stunden hatte es am Mittwoch und Donnerstag nahe Krems gegeben: Der Schutzwerk bei Theiß war laut Feuerwehrsprecher Franz Resperger massiv unterspült.
Reuters (Foeger)

Eine Hundertschaft an Helfern rückte aus, um ein Brechen des Damms zu verhindern.
APA-FOTO: NÖLFK/RESPERGER

Als zweite Sicherung wurde mit Betonleitwänden ein Schutzwall neben dem Damm errichtet.
(c) APA (Hochmuth)

Feuerwehr und freiwillige Helfer versuchten mit allen Mitteln den Damm zu sichern.
APA (Hochmuth)

Etwa 200 Menschen haben am Mittwochvormittag freiwillig dabei geholfen, weitere Sandsäcke zu befüllen.
APA (Hochmuth)

Auch schweres Gerät war in Einsatz, um die Sandsäcke auf dem Damm schnell zu verteilen.
APA (Hochmuth)

Die Arbeiten waren erfolgreich - der Damm hielt.
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In Kritzendorf bei Klosterneuburg kurz vor Wien wurde ein Pegelstand erreicht, der jenen von 2002 sogar übertrifft.
Reuters (Bader)

Mit Sandsäcken und Baubrettern wurden Gebäude am Mittwoch in Krems-Stein vor dem Hochwasser gesichert. Alle ergriffen Vorsichtsmaßnahmen, sollte der mobile Hochwasserschutz brechen.
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Sandsäcke prägten das Ortsbild: Geschäfte, Banken und Privatwohnungen werden gesichert.
APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH

In der Wachau hatte die Donau in den frühen Morgenstunden des Mittwoch ihren Höchststand erreicht. Der Pegel in Kienstock stieg letztlich bis auf 10,78 Meter. Die Schutzwand in Krems-Stein hält, wurde aber mit Sandsäcken verstärkt.
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Das waren laut den Aufzeichnungen des Hydrografischen Dienstes des Landes nur 15 Zentimeter weniger als beim August-Hochwasser 2002.
APA (Fohringer)

In Emmersdorf am Eingang der Wachau war die Altstadt am Mittwoch noch überflutet, erst am Donnerstag zog sich das Wasser zurück, die Aufräumarbeiten konnten beginnen. >>Bilder: Die Aufräumarbeiten
APA (Fohringer)

Auch Paddler waren in den Fluten unterwegs - zur Versorgung der in den oberen Stockwerken ausharrenden Menschen.
APA (Fohringer)

In Grein (Oberösterreich) hatte man bis zuletzt gezittert. "Die Kurve ist flacher, es wird trotzdem knapp", hieß es noch Dienstagnachmittag. Es war tatsächlich eine Frage von Zentimetern, der Hochwasserschutz hat allerdings gehalten.
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"Presse"-Reporter Georg Renner war in Marbach an der Donau. Dort erfuhr er von den Betroffenen, dass der Bau eines neuen Hochwasserschutzes für 2012 geplant war - aber aus Budgetgründen verschoben wurde.
(c) Die Presse (Georg Renner)

Eine Verschiebung, die sich nun mehr als rächt: Seit Montag dringt das Wasser bis in den Ortskern vor. Die Feuerwehr kommt kaum nach mit dem Auspumpen von Kellern und Wohnräumen.
APA (Fohringer)

"Man hat uns - im wahrsten Sinn des Wortes - absaufen lassen", sagt Anton Gruber. Der Bürgermeister der 1600-Einwohner-Gemeinde Marbach unterhalb von Maria Taferl am linken Donauufer macht kein Hehl aus seiner Frustration. >>Mehr dazu
PA-FOTO: HELMUT FOHRINGER

Rund 150 Häuser standen unter Wasser, an der Kirchenpforte ankerte ein Ruderboot der Feuerwehr.
(c) Die Presse (Georg Renner)

In Walding im Bezirk Urfahr-Umgebung retteten sich Menschen vor den Fluten auf Hausdächer. Im nahegelegenen Feldkirchen mussten zahlreiche Gebäude evakuiert werden. Laut Auskunft der Feuerwehr waren rund 200 Personen betroffen.
APA-FOTO: RUBRA

In Ottensheim im selben Bezirk gab es in der Nacht auf Dienstag Probleme mit dem Damm, die Lage sei aber unter Kontrolle, teilte das Landesfeuerwehrkommando mit. Auch wenn es auf diesem Bild nicht so wirkt.
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Einen "Hotspot" gab es am Dienstag in der Gemeinde Mautern (Bezirk Krems). Dort war im Ortsteil Hundsheim vermutlich unter der Schutzwand Wasser eingedrungen, berichtete Matthias Fischer vom Landesfeuerwehrkommando. Eine Rohrdurchführung dürfte nachgegeben haben. Eine Kleingartensiedlung wurde überflutet. Die Feuerwehr musste mit Großpumpen ausrücken.
APA (Fohringer)

Auch Politiker machten sich ein Bild von der Lage: Verteidigungsminister Gerald Klug kontrollierte persönlich eine Hochwasserschutzwand in Krems. In den anderen Bundesländern haben bereits die Aufräumarbeiten begonnen: Die Bilder finden Sie hier
APA-FOTO: ANDY WEZEL

In Emmersdorf auf der nördlichen Seite der Melker Donaubrücke stand das Orts-Zentrum bis zum ersten Stock unter Wasser. Ein Weiterkommen war nur noch über Zillen der Feuerwehr möglich.
APA (Fohringer)

Auf der anderen Seite der Brücke: Das Stift Melk thront auf seinem Felsen, die sogenannte "Hubinsel", die Melk von der Donau trennt und auf der sich die Donauarena befindet war völlig überflutet. In der Stadt unter dem Stift drang das Wasser bis über den Hauptplatz vor.
APA (Schlager)

In Melk wurden Häuser mit Sandsäcken gesichert und Häuser evakuiert. An einem mobilen Hochwasserschutz wird derzeit gearbeitet, für diese Flut kommt er allerdings zu spät.
(c) John Haas

Um wieviel der Pegel von Montag auf Dienstag gestiegen ist sieht man hier im Vergleich. Erst am Donnerstag zog sich das Wasser zurück, die Aufräumarbeiten konnten beginnen. >>Bilder: Weg mit dem Schlamm
(c) John Haas

Im Zentrum von Emmersdorf waren fünf Zillen der Feuerwehr im Einsatz. Die Bewohner sind zwar hochwassererprobt, aber ratlos: "Es stimmt nachdenklich, dass die Hochwasser an Häufigkeit zunehmen", sagt eine junge Mutter.
APA (Fohringer)

Sie sei zwar nicht direkt betroffen, habe aber einigen Bekannten beim Ausräumen geholfen. "Für die ist es schlimm, immer wieder von vorne beginnen zu müssen."
REUTERS/Leonhard Foeger

Das wahre Ausmaß der Überflutungen sieht man vom Hubschrauber aus.
APA-FOTO: ROLAND SCHLAGER

Stromabwärts in Aggsbach-Markt bangte ein Feuerwehrmann um sein Haus: "Im Keller ist noch nichts, den habe ich extra wasserdicht gebaut. Aber es wird heute wieder eine schlaflose Nacht werden." Den Mut will er aber dennoch nicht verlieren. Man könne jetzt einfach nur Abwarten, sagt er.
APA (Fohringer)

An der B3 kurz vor Aggsbach stand eine Schlange an Motorbooten und kleineren Jachten, die zur Sicherheit auf die Fahrbahn gestellt worden sind.
APA (Fohringer)

Feuerwehrleute und freiwillige Helfer versuchten am Dienstag einen aufgeweichten Damm in Ottensheim (Bezirk Urfahr-Umgebung) mit Sandsäcken zu stabilisieren - es gelang.
APA (Rubra)

Gesehen in den Fluten in Melk: Ein schwimmender Hund.
(c) John Haas

Einige Kilometer flussabwärts in Spitz an der Donau: Der mobile Hochwasserschutz war in seiner ganzen Breite montiert und beschützte die Bewohner.
APA (Schlager)

Die Strandhäuser in Kritzendorf bei Klosterneuburg wurden evakuiert. In diesem Gebiet ist man Überflutungen gewohnt, darum stehen die Häuschen auf Stelzen.
(c) Claudia Schreiner

Die Feuerwehr Kritzendorf rettete auch Rehe aus den Fluten.
APA-FOTO: HERBERT P. OCZERET

Rund um das Strandbad in Kritzendorf hatte sich die Donau Land erobert.
APA (Schlager)

Die "Sunken City" auf der Donauinsel war eineinhalb Meter unter Wasser - die Neue Donau wurde geflutet.
Die Presse (Fabry)

Überschwemmte Gastronomiebetriebe an der "Copa Cagrana" an der Neuen Donau: Dieses Entlastungsgerinne wird nur bei Hochwasser zum Fluss. Die Donauinsel schützt Wien vor größeren Fluten.
APA (Schlager)

Überflutet waren auch zwei der drei Häfen der Bundeshauptstadt. In Albern stand das Wasser 30 bis 40 Zentimeter hoch, in der Lobau 1,20 Meter über der Kaikante
APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH

In Linz trat die Donau über die Ufer - das Museum Lentos wurde so zum Museumsschiff.
APA (rubra)

Wie eine versunkene Stadt: Schärding in Oberösterreich, der Inn trat weit über die Ufer. Der Pegel fiel erst in der Nacht auf Dienstag, Aufräumarbeiten konnten beginnen. >>Bilder von den Aufräumarbeiten
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In Schärding wurden mehr als 200 Häuser überflutet und Bewohner evakuiert. Ein Blick auf das Kraftwerk Schärding zeigt das Ausmaß der Katastrophe.
APA (Dasch)

Ein Gehöft bei Schärding, das vom über die Ufer getretenen Inn überschwemmt wurde.
APA-FOTO: MANFRED FESL

Der Inn lag wie ein See über Schärding.
APA-FOTO: MANFRED FESL

Ein ganzer Stadtteil war ab Sonntag nur mehr per Zillen erreichbar. 240 Menschen leben in den Häusern, die vom Hochwasser betroffen sind. Etwa 80 Schärdinger wurden bis Montagnachmittag von der Feuerwehr evakuiert. Einige, vor allem ältere Menschen und die Bewohner der oberen Stockwerke, wollen trotzdem in ihren Wohnungen bleiben. Sie werden von der Feuerwehr mit warmem Essen versorgt.
(C) Imlinger

Ein Hochwasser dieses Ausmaßes ist in der wassergeplagten Stadt am Inn ein Extremfall. Und dagegen schützen auch die neu errichteten Hochwassermauern nicht: Diese schützen nur vor 30-jährige Hochwasser, bis zu einem Pegelstand von 3,90 Meter. Mehr, so sagt Bürgermeister Franz Angerer, sei technisch und statisch nicht möglich.
(c) Imlinger

Dutzende Schärdinger und Anrainer benachbarter Orte sammelten sich am Montag im Regen im Schlosspark, dem Aussichtspunkt über den Lauf des Inn, die barocken Bauten am Wasser. "Wahnsinn", "so etwas haben wir noch nie gesehen", hört man hier, dutzende Schärdinger halten das Hochwasser mit Kameras fest.
(c) Imlinger

Kräfte der Feuerwehr bei der Rettung eines Huhnes bei Schärding.
APA (Fesl)

Hochwasser und Vermurungen gab es am Sonntag auch in den westlichen Bundesländern: Auch im Tiroler Kössen wurde ein Ortsteil evakuiert. Nicht alle Bewohner konnten ihr Hab und Gut rechtzeitig in Sicherheit bringen. Dieses Auto fiel den Wassermassen zum Opfer.

Auch heftige Murenabgänge machten den Einsatzkräften zu schaffen. In Taxenbach im Pinzgau sollen ein Bauer und eine Frau von Muren mitgerissen worden sein. Sie werden noch vermisst. Die Gleisanlagen in dem Ort wurden durch Murenabgänge schwer beschädigt.
(c) APA/EXPA/J�RGEN FEICHTER (EXPA/J�RGEN FEICHTER)

Im Salzburger Schüttdorf wurde ein Wohnhaus von einer Mure erfasst.
(c) APA/EXPA/MARKUS CASNA (EXPA/MARKUS CASNA)