Am Dienstag um 20.20 Uhr setzt die blau-weiße Präsidentenmaschine am Flughafen in Berlin-Tegel auf: Barack Obama und Familie entsteigen der "Air Force One". Nach fünf Jahren im Weißen Haus sind die Obamas zum ersten offiziellen Besuch in der deutschen Bundeshauptstadt angekommen.
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FDP-Außenminister Guido Westerwelle empfängt die prominente Gastfamilie auf dem Rollfeld. Obama reist mit First Lady Michelle und seinen beiden Töchtern Sasha (11) und Malia (14) an.
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Vom Flughafen wird der Präsident zum Hotel am Potsdamer Platz eskortiert.
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Die Sicherheitsvorkehrungen sind enorm: Während der Landung der "Air Force One" wurde der Luftraum über Berlin gesperrt. Immer wieder werden Straßen abgeriegelt. Auf den Dächern um Obamas Residenz sind Scharfschützen postiert.
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Am Mittwoch beginnt dann der offizielle Teil des Besuchs: Obama trifft zunächst seinen deutschen Amtskollegen Joachim Gauck.
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Die "First Lady" besichtigt indes am Vormittag das Holocaust-Mahnmal. Michelle Obama durchschreitet einen Teil des wellenförmigen Feldes mit rund 2700 Betonstelen zwischen Brandenburger Tor und Potsdamer Platz in Berlin. In einem unterirdischen "Ort der Information" wird dort die Verfolgung und Vernichtung der bis zu sechs Millionen Juden Europas durch die Nationalsozialisten dokumentiert.
Nach der Stippvisite im Schloss Bellevue trifft der US-Präsident ...
... die deutsche Regierungschefin Angela Merkel im Kanzleramt. Der Besuch wird vom NSA-Datenskandal überschattet. Wie berichtet, soll der US-Geheimdienst mit dem Programm PRISM ausländische Bürger weltweit ausspioniert haben - und das auch ohne Verdachtslage.
Die deutsche Kanzlerin spricht das Thema bei ihrem Treffen mit Obama an. Danach sagt Merkel, sie habe "Verhältnismäßigkeit" bei der Internetüberwachung eingemahnt. Obama selbst verteidigt das Programm: Er habe die Verpflichtung, sein Volk zu schützen. Außerdem habe es sich nicht um ein Abhörverfahren gehandelt.
Am Rande der Pressekonferenz kommt es auch zu Protesten: Aktivisten von Amnesty International demonstrieren für eine Schließung des Gefangenenlagers Guantanamo. Die etwa 40 Demonstranten sind in orange Overalls gekleidet, wie sie auch von den Insassen des Lagers auf Kuba getragen werden. Obama erklärt auf der Pressekonferenz, es sei weiter sein Wunsch, das umstrittene Gefangenenlager zu schließen.
Den Höhepunkt des offiziellen Besuchs bildet Obamas 28-minütige Rede vor dem Brandenburger Tor. Die USA wollen die Zahl ihrer atomaren Sprengköpfe um bis zu ein Drittel reduzieren.
Obama trägt in seiner Rede auch viel Pathos auf: "Ich bin der erste US-Präsident, der hier in Freiheit auf dieser (östlichen) Seite des Tors sprechen kann", sagt Obama. Und weiter: "Solange es Mauern in unseren Herzen gibt, müssen wir uns bemühen, diese Mauern einzureißen." Im Anschluss wird Obama noch SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück treffen.
Zum Abschluss der Visite bezeichnet Merkel die deutsch-amerikanische Freundschaft bei einem Abendessen als wichtige Grundlage zur Lösung globaler Sicherheits-, Umwelt- und Wirtschaftsprobleme. "Die Freundschaft zwischen unseren Ländern ist eng und sie ist unverbrüchlich", betont sie.
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Fast 26 Stunden nach der Ankunft hebt die Air Force One schließlich Richtung Washington ab.
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Die Obamas zu Besuch in Berlin
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