Ressourcen

Wie Saudiarabien seinen Wasserverbrauch senken will

Die Regierung will in der Wüste zehn Milliarden Bäume pflanzen – die allerdings Wasser brauchen werden.
Die Regierung will in der Wüste zehn Milliarden Bäume pflanzen – die allerdings Wasser brauchen werden.Eric Lafforgue/art In All Of Us
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Der Wüstenstaat geht verschwenderisch mit Wasser um. Jetzt werden Milliarden in neue Wasser-Technologien investiert.

Istanbul. Die saudische Hauptstadt Riad bekommt einen neuen Park – und was für einen: Der König-Salman-Park, benannt nach dem 87-jährigen Oberhaupt des Wüstenstaates, soll nach seiner Eröffnung im kommenden Jahr mit 16 Quadratkilometern fünfmal größer werden als der Central Park in Manhattan. Eine Million Bäume sollen im größten Stadtpark der Welt gepflanzt werden. Im heißen und trockenen Klima Saudiarabiens wird der Park enorme Mengen an Wasser brauchen. Dabei will das Königreich seinen Wasserverbrauch eigentlich senken. Doch der Weg dahin ist nach Einschätzung von Experten noch schwieriger als der Abschied von Öl und Gas.

Bisher geht Saudiarabien verschwenderisch mit seinen knappen Wasservorräten um. Der Wasserverbrauch steigt nach Angaben der Regierung um jährlich sieben Prozent und liegt derzeit bei 263 Litern pro Kopf und Tag; in Deutschland sind es 128 Liter. Die Landwirtschaft verbraucht einen Großteil des Süßwassers und beutet dafür Grundwasser-Reservoire aus. Das Trinkwasser in den Städten kommt zu 70 Prozent aus Meerwasser-Entsalzungsanlagen, die zum Teil mit billigem Diesel aus Russland betrieben werden.

Die Regierung unter Kronprinz Mohammed bin Salman will umsteuern. Der Thronfolger will aus Saudiarabien einen modernen Staat machen, der ohne Einnahmen aus Öl und Gas auskommt.

Zu seinem Reformprogramm gehört eine Wasser-Strategie, die den täglichen Verbrauch in Saudiarabien bis zum Jahr 2030 auf 150 Liter senken soll. Die Regierung investiert dafür Milliarden in neue Technologien. So arbeiten moderne Entsalzungsanlagen mit der so genannten Umkehr-Osmose und sind damit wesentlich energie-effizienter als Altanlagen.

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