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Bundesministerium für Landesverteidigung

„Mission Vorwärts“: Bei jedem Wetter

Die Eurofighter bilden die aktive Speerspitze der Luftraumüberwachung. 
Die Eurofighter bilden die aktive Speerspitze der Luftraumüberwachung. Bundesheer
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Soldaten sind seit jeher dem Wetter ausgesetzt und so manches Wetterereignis ist gefährlich. Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, gibt es beim Bundesheer einen regen Bedarf nach Wetterinformationen. Die Spezialisten der Militärmeteorologie kümmern sich darum.

Im Bundesheer stellt der Fachbereich Militärmeteorologie die für die militärischen Aufgaben notwendigen Wetterinformationen bereit. Die operationelle Komponente ist der „Militärmeteorologische Dienst“, der im Wesentlichen aus einer Zentrale, drei Wetterberatungsstationen, zwei Wetterbeobachtungsstationen und einem Ausbildungselement besteht. Diese Fachdienststellen sind bei verschiedenen Verbänden des Bundesheeres untergebracht. Ihre Aufgabe ist es, routinemäßig Beiträge für das militärische Führungsverfahren zu liefern und auf den jeweiligen Bedarf zugeschnittene meteorologische Informationen für die Truppe und deren Waffensysteme bereitzustellen.

Umfangreiches meteorologisches Datenmaterial, kombiniert mit dem Wissen und der Erfahrung des Militärmeteorologiepersonals, unterstützt die Soldaten des Bundesheeres.
Umfangreiches meteorologisches Datenmaterial, kombiniert mit dem Wissen und der Erfahrung des Militärmeteorologiepersonals, unterstützt die Soldaten des Bundesheeres.Bundesheer

Die Wetterberatungsstationen sind bei Verbänden der Luftstreitkräfte eingegliedert. Dies hat vor allem praktische Gründe, da vor jedem Flug nachweislich eine Wetterberatung einzuholen ist. Um die Landstreitkräfte, bei Bedarf auch bis auf Brigadeebene, direkt mit Wettervorhersagen zu versorgen, können bis zu zwei verlegbare Wetterberatungszellen aus den bestehenden Fachdienststellen der Militärmeteorologie gebildet werden und einen Verband vor Ort unterstützen.

Örtlich flexibel

Das Wichtigste für eine genaue Wettervorhersage ist die möglichst genaue Kenntnis über den Zustand der Atmosphäre an möglichst vielen Punkten des gewünschten Vorhersageraumes zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Nur so können etwaige Fehler in den Ausgangsdaten korrigiert werden, die später die Vorhersagequalität mindern. Wetterradar- und Satellitenbeobachtungen erlauben eine gute und schnelle großflächige Betrachtung. Ein zweckmäßiger Datenaustausch mit den verschiedenen zivilen und anderen militärischen meteorologischen Partnern bildet dazu die Basis.

In die Verbände der Luftstreitkräfte sind auch die Wetterberatungsstationen eingegliedert. Dies hat vor allem praktische Gründe, da vor jedem Flug nachweislich eine Wetterberatung einzuholen ist.
In die Verbände der Luftstreitkräfte sind auch die Wetterberatungsstationen eingegliedert. Dies hat vor allem praktische Gründe, da vor jedem Flug nachweislich eine Wetterberatung einzuholen ist.Bundesheer

Während die Militärmeteorologie im Inland auch auf meteorologische Daten der zivilen Wetterdienste zurückgreifen kann und damit ihr meteorologisches Lagebild verdichtet, gibt es bei Einsätzen im Ausland diese zivile Infrastruktur in der Regel nicht. Wenn es die Umstände erzwingen, ist es mit Einschränkungen möglich, eine Wettervorhersage für ein entferntes Gebiet durch eine Fachdienststelle in Österreich erstellen zu lassen. In so einem Fall ist es besonders wichtig, dass der Bedarfsträger genau über die zu erwartenden Einschränkungen dieser Ferndiagnose informiert ist und gleichzeitig eine Rückmeldung in Form einer einfachen Wetterbeobachtungsmeldung liefern kann, um den Militärmeteorologen und Wetterberatern eine Grundlage für eine Verbesserung der Prognosen zu geben. Für eine Erfassung des Wetterzustandes am Boden sind automatische Wettermessstationen als auch manuelle Wetterbeobachtung nötig. Das Bundesheer betreibt an verschiedenen Standorten eigene Wettermesssysteme und kann damit seinen lokalen Bedarf für eine gewisse Zeit autark abdecken.

Resiliente Basis 

Die Wetterbeobachter und Wetterberatungsassistenten sind gut ausgebildet und geübt darin, auch im Notfall eine grundlegende Information über das aktuelle Wetter vor Ort rund um die Uhr liefern zu können. Genauso bedeutend ist die Kenntnis über den vertikalen Aufbau der Atmosphäre, der durch regelmäßige Radiosondenaufstiege ermittelt wird. Das Bundesheer verfügt für diesen Zweck über die Radiowettersondensysteme bei den Aufklärungs- und Artilleriebataillonen, deren Wettertrupps zusammen mit dem Fachpersonal der Militärmeteorologie ausgebildet werden.

Der Betrieb von autarken ­Wettermesseinrichtungen und die manuelle Wetterbeobachtung werden durch gut ausgebildetes und motiviertes Fachpersonal sichergestellt.
Der Betrieb von autarken ­Wettermesseinrichtungen und die manuelle Wetterbeobachtung werden durch gut ausgebildetes und motiviertes Fachpersonal sichergestellt.Bundesheer

Die Bandbreite der geforderten Wetterinformation ist hoch und reicht von der lokalen Wetterbeobachtung oder Prognose über die Flugmeteorologie, den Alpinbereich, Informationen in Bezug auf Schadstoffausbreitung bis hin zu, selten aber doch, Informationen für maritime Zwecke. Ob die Kommunikation als Text oder Visualisierung, als mündliche Information persönlich oder im Rahmen eines Tele-Briefings erfolgt, hängt vom jeweiligen Bedarfsträger ab.

Die Bereitstellung der militärisch relevanten Wetterinformationen als Daten geschieht über eigene IT-Netzwerke und anderseits über das WebService der Militärmeteorologie, wo jeder Anwender für den Dienstgebrauch offen zugängliche Informationen findet. Dort erfährt man auch, wie man bei Bedarf an speziellere Wetterinformationen gelangt und welche Wetterberatungsstation für den gewünschten Raum zuständig ist. Das militärmeteorologische Fachpersonal stellt dann in enger Abstimmung mit dem Bedarfsträger die angeforderten Informationen bereit.

Erstklassiges Fachpersonal

Durch die militärmeteorologische Lehrgruppe an der Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule werden neben der Aus- und Fortbildung des Fachpersonals auch andere Personengruppe geschult, die meteorologischen Kenntnisse für ihre zukünftige Tätigkeit benötigen.

Die Qualität der Wetterbeobachter, Wetterberatungsassistenten, Wetterberater und Militärmeteorologen steht und fällt mit einer soliden Fachausbildung, einer ständigen praktischen Tätigkeit am Arbeitsplatz und der wiederkehrenden Fortbildung zu meteorologischen Fachthemen als auch im IT-Bereich. Die besondere Herausforderung ist, dass jeder Angehörige der Militärmeteorologie auch in der Lage sein muss, kurzfristig als Ersatz fern seiner Heimatdienststelle einspringen oder in einer der verlegbaren Wetterberatungszellen seinen Aufgaben nachkommen zu können. Die Spezialisten der Militärmeteorologie im Bundesheer sorgen damit dafür, dass für Waffensysteme und im militärischen Führungsverfahren jederzeit garantiert unabhängige Wetterinformationen zur Verfügung stehen.

Karrieremöglichkeiten beim Österreichischen Bundesheer

Alle Informationen unter:

karriere.bundesheer.at


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