Blattlinie: "Presse"-Praktikanten mit Wurzeln im Ausland

Unter der Regie von Erich Kocina prägten "Presse"-Praktikanten mit Wurzeln im Ausland die "Presse am Sonntag".

Volle 24 Stunden am Stück habe ich Erich Kocina bisher noch nicht begleitet, aber ich habe gute Gründe anzunehmen, dass meine These stimmt: Er steht in der Früh auf und ist noch vor dem ersten Tropfen Kaffee freundlich. Und er bleibt den ganzen Tag freundlich, bis er sich wieder niederlegt. Auch in seinen Träumen verliert Kocina vermutlich nie die Geduld. Er ist der freundlichste und geduldigste Kollege, der mir je untergekommen ist. Und viel Humor hat er auch noch. Das hilft. Er hat auch die vorliegende Ausgabe auf die Beine gestellt – und das hätte wahrscheinlich kein anderer so gut zusammengebracht wie er.

„Die Presse“ nahm von Mai bis August 16 Praktikanten mit Migrationshintergrund auf. Einige sind in Österreich geboren, andere leben erst seit Kurzem hier. Die zwölf Frauen und vier Männer haben unter anderem Wurzeln in Bosnien, Algerien, Kroatien, Slowenien, Polen, Bulgarien und im Kosovo. Je einen Monat lang arbeiteten sie in den verschiedensten Ressorts mit. Finanziell unterstützt wurde das Projekt vom Staatssekretariat für Integration.

In dieser Sonntagsausgabe treten sie unter der liebevollen Regie von Kocina noch einmal vor den Vorhang. Sie wählten die Themen, über die sie schrieben, selbst: eine Symphonie, die den Ausbruch des Ersten Weltkriegs klanglich abbildet, eine Truppe männlicher Cheerleader oder auch die Frage, ob der Mensch eine Wirtschaftsmarke tatsächlich lieben kann. Es ist ein buntes Bouquet, das wir heute anbieten. Nicht alles hat mit Migration oder dem Ausland zu tun, manches schon: die Story über Schwurjungfrauen in Albanien etwa.

Und in der Aufmacherstrecke machten sie sich Gedanken, welche Tabus für Migranten in Österreich immer noch gelten. Wir danken ihnen und Erich Kocina – für seine Freundlichkeit und Geduld.

christian.ultsch@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.11.2013)

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