Ein längerer Parallelbetrieb käme den Geldinstituten teuer, sagte ein Sprecher des deutschen Bankenverbandes.
Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) befürchtet zusätzliche Kosten durch die von der EU-Kommission vorgeschlagene Verschiebung der Umstellung auf das neue europäische Zahlungssystem SEPA. "Die Banken müssen nun das alte und das neue System weitere sechs Monate parallel laufen lassen", sagte BdB-Sprecher Thomas Schlüter der "Berliner Zeitung" (Wochenendausgabe).
Außerdem müssten alle Kunden schriftlich über die Verschiebung informiert werden. Schlüter wies auch darauf hin, dass die Banken für die bisher zum 1. Februar vorgesehene Umstellung einen entsprechend höheren Personaleinsatz geplant hätten, der nun vorerst nicht gebraucht würde. "Das alles ist sehr unerfreulich", sagte der BdB-Sprecher. Auch dürfe die Verschiebung nicht zum Anlass genommen werden, das Thema erneut auf die lange Bank zu schieben.
Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, das SEPA-Zahlungssystem erst zum 1. August einzuführen, da die Vorbereitungen noch nicht hinreichend fortgeschritten seien. Einer Verschiebung müssten allerdings Mitgliedsstaaten und Europaparlament zustimmen, was nicht sicher ist. Insbesondere die europäischen Notenbanken lehnen eine Fristverlängerung um sechs Monate ab.
(APA/AFP)