''Diktatur gestürzt''
Julia Timoschenkos erster Auftritt in Freiheit

Samstagmittag in Kiew: Das Parlament beschließt die sofortige Freilassung von Oppositionsführerin und Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko. Ihre Tochter Jewgenija bricht nach dem Beschluss in Tränen aus.
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Julia Timoschenko ist in Charkiw, 450 Kilometer östlich von Kiew inhaftiert und damit in genau jener Stadt, in die sich ihr schärfster Widersacher, Präsident Viktor Janukowitsch abgesetzt hat. Es dauert noch ein paar Stunden nach dem Parlamentsbeschluss, doch dann kommt Julia Timoschenko tatsächlich frei. In einem Rollstuhl wird sie aus dem Krankenhaus gebracht, indem sie während der Haft wegen eines Rückenleidens behandelt wurde.
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Unmittelbar nach ihrer Freilassung kündigt Timoschenko an, bei den für 25. Mai angesetzten Präsidentschaftswahl zu kandidieren. Und die 53-Jährige nimmt auch sofort Kurs in Richtung ihrer potenziellen Wählerschaft. Mit dem Auto wird sie zum Airport in Charkow gebracht und nach Kiew geflogen.
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Großes Wiedersehen: Nach der Ankunft in der ukrainischen Hauptstadt liegen sich Julia und Tochter Jewgenija Timoschenko in den Armen.
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Jewgenija Timoschenko hatte sich stets vor der Weltöffentlichkeit für die Freilassung ihrer Mutter eingesetzt.
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Der Fraktionschef von Timoschenkos Vaterlandspartei, Arseni Jazenjuk, überreicht der Regierungschefin zum Wiedersehen Blumen.
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In ihren ersten Interviews sagt Timoschenko, sie sei überzeugt, dass die Ukraine der EU in der nahen Zukunft beitreten werde. "Und das wird alles verändern." Und die 53-Jährige sagt: "Die Diktatur ist gestürzt".

Dann wird Timoschenko zum Maidan gebracht, wo sie der "toten Helden" gedenken will. Bei den Massenunruhen waren alleine seit Dienstag Dutzende Menschen ums Leben gekommen.
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Auf dem Maidan wird Timoschenko wie eine Volksheldin empfangen. Bei einer Ansprache auf dem Maidan fordert sie die Menge zu einer Fortsetzung der Proteste auf. Präsident Janukowitsch solle dazu gezwungen werden, auf dem Maidan zu erscheinen, sagte sie weiter.