Burgtheater
Die Direktoren seit 1971
Karin Bergmann übernimmt bis 2019 die Leitung der Burg. Wir werfen einen Blick auf die früheren Burgtheater-Direktoren. Nicht alle hatten es immer leicht.

Gerhard Klingenberg kämpfte mit der Elefantenhaut, Claus Peymann mit seinem Ensemble und Achim Benning wollte eigentlich gar nie ans Burgtheater. Als Burgtheater-Direktor hat man es nicht immer leicht. Ein Rückblick auf die Chefs im Haus am Ring seit 1971.
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Der Wiener Arbeitersohn war von 1971 bis 1976 Direktor am Burtheater. Klingenberg brachte das Regietheater und einige bedeutende Regisseure an die Burg: Luca Ronconi, Giorgio Strehler, Otomar Krejca und Claus Peymann, der später auch die Burg leitete. Dass ihm die Arbeit nicht immer leicht fiel, gab er 2006 in einem Interview mit der „Presse“ zu: „Das Einzige, was jeder Burgtheaterdirektor haben muss, ist eine Elefantenhaut. Gleichzeitig muss er extrem dünnhäutig sein. Das ist sehr schwer.“
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„Ich wollte nicht Schauspieler werden; ich wollte nicht Regisseur werden; ich wollte nicht Burgtheaterdirektor werden“, schrieb der 1935 in Magdeburg geborene Benning einst in einer autobiografischen Notiz. Insofern ist in seinem Leben alles schief gegangen: Benning begann mit 24 Jahren als Schauspieler am Burgtheater, war später Regisseur und schließlich von 1976 bis 1986 Direktor. Er spielte unter anderem die Dramen des Bürgerrechtskämpfers, Dichters und späteren tschechischen Staatspräsidenten Václav Havel.
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Peymann, Burgdirektor von 1986 bis 1999, sorgte (nicht nur) mit der Inszenierung von Thomas Bernhards “Heldenplatz“ 1988 für einen Skandal. Der streitbare Regisseur, der unter anderem auch Stücke von Elfriede Jelinek oder Peter Turrini an die Burg brachte, zerkrachte sich mit einigen seiner Schauspieler. „Peymann war überhaupt kein Burgtheater-Direktor. Er ist ein grandioser Selbstdarsteller und sein eigener bester Regisseur“, so sein Vorgänger Klingenberg.
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Der Steirer wechselte 1999 von der Wiener Volksoper an die Burg und blieb dort bis 2009 Direktor. Er öffnete das renommierte Theater für neue Kunstformen, lud bildende Künstler wie Christoph Schlingensief und Hermann Nitsch ein und ermöglichte mit dem MTV-Unplugged der Toten Hosen sogar ein Punkkonzert.
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Der jüngste Burg-Direktor muss nun in Folge der Finanzaffäre am Burgtheater gehen. Als künstlerischer Leiter traute er sich ans österreichisch-ungarische Erbe, inszenierte Grillparzers "Ahnfrau" oder Nestroys "Lumpazivagabundus". Unter seiner Ägide wurde das Burgtheater auch für ein jüngeres Publikum interessant (Junge Burg, Schauspielbar, Theaterclub).
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Nach der Entlassung von Hartmann berief Kulturminister Ostermayer Karin Bergmann zur interimistischen Burg-Chefin. Am 14. Oktober 2014 gab Ostermayer bekannt, dass die gebürtige Deutsche bis 2019 die Burgtheater-Direktion übernimmt. 2017 soll die Position neu ausgeschrieben werdne.
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