Österreicher haben 498 Milliarden Euro

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Im Vorjahr legten private Haushalte zusätzlich 6,9 Mrd. Euro an. Das war deutlich weniger als im Jahr davor: Die Sparquote ist rückläufig.

Wien. Österreichs Privathaushalte saßen per Jahresende 2013 auf einem Finanzvermögen von 498 Milliarden Euro, um 1,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Das gab die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) vergangene Woche bekannt. Dabei haben die Österreicher mit 6,9 Mrd. Euro im Vorjahr deutlich weniger neu investiert als 2012 mit 10,4 Mrd. Euro. Die Sparquote fiel von 7,4 auf 6,6 Prozent.

Mehr auf dem Girokonto

Auch ließen die Sparer einen höheren Anteil ihres Vermögens auf dem Girokonto oder als Bargeld liegen als in den Jahren davor. Der Anteil des bar gehaltenen Vermögens stieg von 3,7 auf vier Prozent. Auf dem Gehalts- oder Pensionskonto ließ man 4,5 Prozent liegen (im Jahr davor waren es 4,1 Prozent). Der Anteil der täglich fälligen Einlagen am gesamten Finanzvermögen erhöhte sich von 15,2 auf 16,5 Prozent. Die OeNB-Experten erklären das mit den niedrigen Zinssätzen, einer flachen Zinsstrukturkurve (es zahlt sich kaum aus, Geld länger zu binden) sowie mit „Liquiditätspräferenzen“ (die Leute haben ihr Geld lieber griffbereit). In Summe handelt es sich bei 43 Prozent des Geldvermögens der privaten Haushalte um Einlagen.

Die Bargeldbestände wuchsen um 0,6 Mrd. auf 19,8 Mrd. Euro, die Bestände auf den Gehalts- und Pensionskonten stiegen um 2,3 Mrd. auf 22,3 Mrd. Euro an. Der Aktienanteil ist nach wie vor gering, doch stieg er – auch dank Kursgewinnen – von 3,4 auf 3,7 Prozent des Finanzvermögens. Einen großen Anteil machen auch Ansprüche aus Lebensversicherungen aus (14,2 Prozent); dieser Anteil war in den vergangenen Jahren aber leicht rückläufig. Auch hier dürften die niedrigen Zinsen eine Rolle spielen.

Der Rest des Vermögens sind etwa Anleihen, Investmentzertifikate oder kapitalgedeckte Pensionsansprüche. Im Vorjahr erfreuten sich vor allem Immobilien- und Rentenfonds stärkerer Beliebtheit. Die Nettokäufe von Investmentzertifikaten (zu denen auch Fonds zählen) fielen mit 2,5 Mrd. Euro drei Mal so hoch aus wie im Jahr 2012, teilte die OeNB mit.

165 Mrd. Euro Schulden

Die Haushalte bauten aber nicht nur Vermögen auf, sondern senkten auch ihren Schuldenstand. Die Gesamtverbindlichkeiten waren mit 165 Mrd. Euro leicht rückläufig. Zwar erhöhte sich das Volumen der Wohnbaukredite, alle anderen Kredit- und Darlehensformen (etwa Konsumkredite) gingen jedoch zurück. Die Folge: Das Nettovermögen (Finanzvermögen minus Schulden) erhöhte sich von 326 auf 333 Mrd. Euro. (b.l.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.04.2014)


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