Thementag „Mobilität der Zukunft“

Technische Innovation bei der Mobilität

Jakob Zirm, Ressortleiter Economist „Die Presse“ beim Expertinnengespräch mit Jaqueline Matijevic, Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, und Arnulf Wolfram, CEO Siemens Mobility Österreich (v. l.).
Jakob Zirm, Ressortleiter Economist „Die Presse“ beim Expertinnengespräch mit Jaqueline Matijevic, Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, und Arnulf Wolfram, CEO Siemens Mobility Österreich (v. l.).beigestellt
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Jakob Zirm, Ressortleiter Economist „Die Presse“, im Gespräch mit Jaqueline Matijevic, Mobilität der
Zukunft im Ministerium für Klimaschutz, und Arnulf Wolfram, CEO von Siemens Mobility Austria.

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Dieser Beitrag der „Presse“ ist eine entgeltliche Einschaltung des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie und erscheint mit finanzieller Unterstützung der ÖBB sowie Siemens Mobility.

Alle Keynotes, Expertinnengespräche und Diskussionen zum Thementag „Mobilität der Zukunft“ sind nachzusehen unter diepresse.com/mobilität

Erstmals seit Jahren zeigte sich in der Klimabilanz des Klimaschutzministeriums für das Jahr 2022 ein erfreuliches Bild, denn in sämtlichen Sektoren konnte der CO2-Ausstoß gesenkt werden, auch beim Verkehr. Um die Emissionen weiter zu senken, bedarf es technischer Innovation. Könnte man eine neue Mobilität am Reißbrett – ohne historisch gewachsene Infrastruktur – zeichnen, würde das Konzept gänzlich anders aussehen als heute.

Die 15-Minuten-Stadt

Jaqueline Matijevic vom BMK skizziert die Vision: „Wir würden bereits bei der Siedlungsstruktur und der Raumordnung ansetzen, so wie es das Konzept der 15-Minuten-Stadt vorsieht. Alles, was wir zum täglichen Leben brauchen, wäre ums Eck, der Supermarkt, die Schule oder der Kindergarten, und innerhalb von 15 Minuten, entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad, erreichbar. Wir würden unseren öffentlichen Verkehr ganz anders organisieren.“ Österreich sieht Matijevic auf einem guten Weg. „Wir haben eine sehr erfreuliche Entwicklung und 6,4 Prozent der Treibhausgasemissionen im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr eingespart, davon 4,5 Prozent im Verkehr“, so die Expertin. „Die Richtung stimmt, aber wir müssen noch viel mehr tun.“ Für Siemens-Mobility-CEO Arnulf Wolfram liegt die Zukunft der Bahn im Rad-Schiene-Konzept. „Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass hinsichtlich Effizienz und Nachhaltigkeit das Rad-Schiene-Konzept unschlagbar ist. Um die Bilanz weiter zu verbessern, forschen und arbeiten wir intensiv an neuen Leichtbauweisen. Wir bringen diese Technologie zum Beispiel bei den neuen Tag- und Nachtreisezügen der ÖBB zum Einsatz.“ Zusätzlich wird das existierende Verkehrssystem optimiert. „Das ÖBB-Rahmenbauprogramm ist mit 19 Milliarden Euro, die investiert werden, das größte der Geschichte“, unterstreicht Matijevic. „Wir haben sehr viele Puzzlesteine, aber es ist uns noch nicht überall gelungen, sie zu einem sinnvollen Gesamtbild zusammenzuführen.“ Spricht man von einer „Seamless Journey“, spielen neben technologischen und technischen Komponenten das Verhalten der Menschen und vor allem die erste und letzte Meile eine Rolle, so Matijevic: „Das ist ein Angebots- und Infrastrukturthema, aber auch ein Tarifthema. Das Klimaticket ist ein erfolgreiches Beispiel, von dem wir im ersten Halbjahr etwa 240.000 Stück verkauft haben.“ Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg ist die Digitalisierung, die von der Kundeninformation, der Buchung, dem Ticketing, bis zur Organisation des öffentlichen Verkehrs im Hintergrund, die der Fahrgast gar nicht merkt, Abläufe strafft.

Über die Grenzen hinaus

Wolfram sieht zudem ein systemisches Problem: Die Bahn müsse bei der Vernetzung bei sich selbst beginnen. „Wir sind nach wie vor im europäischen Eisenbahnsystem sehr nationalstaatlich geprägt“, so Wolfram. „Die größte Hürde bei der geforderten Interoperabilität sind nationale Klaus Garstenauer (ÖBB), Karl Gaulhofer („Die Presse“), Roman Benedetto (EFS) und Herbert Kasser (BMKL, v. l.). [ „Presse“ ] Vorschriften der Sicherungstechnik. Sie schränken die Durchlässigkeit ein.“ Das beginne bei der Sprache. Im Luftverkehr habe sich Englisch etabliert, im Bereich der Eisenbahn gebe es keine gemeinsame Sprache. Es sind regulative Themen und technische Details, die das Zusammenspiel schwierig machten, sagt Matijevic: „Es geht darum, den Dialog auf europäischer Ebene zu suchen.“ Dass sich etwas bewege, zeige das gelungene Beispiel des Nachtzugverkehrs. Ein weiteres Rezept zur Verkehrswende sind Digitalisierungstechnologien, ist sich Wolfram sicher: „Wir werden damit auf bestimmten Strecken auf Durchsatzraten kommen, die in der Größe eines U-Bahn-Betriebes in Hochfrequenzzeiten liegen.“

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