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Glossar

Die gleiche Sprache sprechen

Edith Huber forscht seit Jahren im Bereich Cybercrime und weiß, welche Rolle Sprache und Begrifflichkeiten in diesem Kontext spielen.
Edith Huber forscht seit Jahren im Bereich Cybercrime und weiß, welche Rolle Sprache und Begrifflichkeiten in diesem Kontext spielen.(c) Roland Rudolph
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Die Sprache des Internet – und damit auch der Internetkriminalität – ist vom Englischen geprägt. Wenn es um Prävention und Information gehe, sollte man sich dessen bewusst sein und die wichtigsten Begriffe kennen, so die Experten.

Was eine „E-Mail“ ist, wissen wohl die meisten, werden verstehen, was „online“ bedeutet. Wer die Artikel auf dieser Seite liest, wird aber auch auf Begriffe stoßen wie „Cybercrime“, „Phishing“ oder „Ransomware“, die womöglich weniger bekannt sind. Laut einer Studie der Uni Krems sind die Begriffe „Virus“ und „Phishing“ unter den geläufigsten – sie werden von 60 Prozent der Bevölkerung verstanden, erklärt Edith Huber, Expertin für Cybercrime und Sicherheitsforschung an der Universität für Weiterbildung Krems: „Wir haben natürlich das Phänomen, dass Cybersicherheit sehr stark aus dem Englischen kommt – es ist eine von der Informatik abgeleitete Sprache, die auch im Deutschen mit vielen Anglizismen arbeitet. Wenn man Aufklärungsarbeit leisten will, muss man sich bewusst sein, dass nicht jeder diese Vokabel versteht.“ In diesem Sinne nun ein kleines Glossar der Begriffe, denen man in diesen Artikeln begegnen wird:

Cybercrime bezeichnet im Wesentlichen Internetkriminalität in all ihren Ausformungen. Dazu gehören Cybermobbing und Cyber-stalking ebenso wie alle Arten des Finanzbetrugs, die das Internet nutzen. „Cyber“ als Wortteil bedeutet immer, dass sich etwas im Internet abspielt oder den Internetbereich betrifft.

Phishing bezeichnet den betrügerischen Versuch, an persönliche Daten wie Passwörter, Kreditkarten- oder Bankdaten zu kommen. Die Nachrichten kommen vermeintlich von einem seriösen Absender wie der eigenen Bank oder einer Behörde, oder auch von einem persönlichen Kontakt, einem Anbieter, den man nutzt. Der Empfänger wird dann beispielsweise aufgefordert, sich über einen Link auf dem eigenen Bankkonto anzumelden, die Kreditkartendaten zu aktualisieren oder ähnliches. Im Zweifelsfall sollte man keinen Link nutzen, um sensible Daten einzugeben, sondern immer den direkten Weg über die Website des Anbieters gehen.

Ransomware ist eine Schadsoftware (auch Malware genannt), die auf Erpressung ausgelegt ist. Die eigenen Daten des Opfers werden verschlüsselt, so dass man nicht mehr darauf zugreifen kann. Für die Entschlüsselung wird ein Lösegeld verlangt. Immer öfter wird auch mit der Veröffentlichung der Daten gedroht.

Scam bedeutet übersetzt allgemein Betrug, wird aber im Deutschen häufig für internetbezogenen Betrug verwendet, bei dem Zahlungen erschwindelt werden sollen – oft telefonisch. Ein Beispiel sind Anrufe, bei denen ein Notfall in der Familie vorgetäuscht wird, für medizinische Hilfe soll sofort ein bestimmter Betrag online überwiesen werden. In anderen Fällen wird behauptet, eine Softwarelizenz sei abgelaufen oder auf dem Computer sei ein Virus entdeckt worden – der Betrüger bittet dann um Fernzugriff auf den Computer. Wird dieser gewährt kann der Täter Schadsoftware installieren oder direkt auf Daten zugreifen.


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