Anzeige
Austrian Health Forum Gastein 2023

Europäische Gesundheitskonzepte im Praxis-Check

Unter dem Leitmotiv „Access to Medicine – europäische Konzepte im Praxis-Check“ versammelten sich beim AHF in Gastein 150 ausgewählte europäische und österreichische Expert:innen.
Unter dem Leitmotiv „Access to Medicine – europäische Konzepte im Praxis-Check“ versammelten sich beim AHF in Gastein 150 ausgewählte europäische und österreichische Expert:innen.Klaus Ranger
  • Drucken

Das Austrian Health Forum (AHF), führendes Gesundheitsforum in Österreich, fand vom 25. bis 26. September 2023 erstmals als Pre-Conference zum European Health Forum Gastein (EHFG) in Gastein statt.

Das Leitmotiv des AHF war „Access to Medicine − europäische Gesundheitskonzepte im Praxis Check“. Die Teilnehmer:innen waren eingeladen, neue Impulse zu setzen, Erfahrungen auszutauschen und wertvolle Netzwerke zu knüpfen. Untersucht wurden an den beiden Kongresstagen die Wechselwirkungen zwischen europäischen Gesundheitsstrategien und dem österreichischen Gesundheitssystem. Im Fokus standen insbesondere Themen wie Prävention, Gesundheitskompetenz (Health Literacy) und die EU-Pharmalegislation.

Aufbau von Vertrauen

Die Eröffnungsredner, darunter Präsident des EHFG Clemens Martin Auer, Landesrätin Daniela Gutschi und Sektionschefin Meinhild Hausreither, betonten die Bedeutung, über nationale Grenzen hinauszublicken und gleichzeitig die nationalen Realitäten im Blick zu behalten. Die Einführung in die Schwerpunktthemen „Health Literacy“ und „Zugang zu Arzneimitteln in der EU“ boten die beiden Keynote-Speakerinnen Heidrun Thaiss, Gesundheitsförderungs-Koryphäe, und Dimitra Panteli, Gesundheitssystem-Expertin. Sie brachten einen Einblick aus der Praxis, dem „What is“, und betonten die Bedeutung von Prävention sowie das Problem des ungleichen Zugangs zu Arzneimitteln in verschiedenen EU-Mitgliedstaaten. In zwei Parallelworkshops zu den Themenbereichen „Hautkrebs-Früherkennung“ und „Erfolgreiche Impfprogramme“ wurden Lösungen zur Verbesserung von Screening-Maßnahmen und Initiativen zur Erhöhung der Health Literacy der Bevölkerung erarbeitet. In der abschließenden Podiumsdiskussion des ersten Forum-Tages wurden unter dem Titel „Prävention und Health Literacy: systemisch denken“ die Ergebnisse der Workshops aufgegriffen und vertieft. Conclusio und Handlungsanweisung der Diskutant:innen: Das Gesundheitssystem lebt von Innovation und Weiterentwicklung. Es gibt zahlreiche bemerkenswerte Initiativen und sinnvolle Ansätze, aber es fehlt an Vertrauen zwischen den Akteur:innen in Österreich. Dieses Vertrauen gelte es gerade jetzt, zum Beispiel bei den Finanzausgleichsverhandlungen, wieder aufzubauen, um aus dem Stillstand herauszukommen.

Zugang zu Arzneimitteln

In der Podiumsdiskussion „Von Policy zu Politics“ wurde die neue „EU Pharma Legislation“ kontrovers diskutiert. Das übergeordnete Ziel der neuen EU Pharma Legislation ist, den Zugang zu Arzneimitteln in der gesamten EU zu verbessern. Die Diskutant:innen sahen hier eine Chance, den Rahmen für Gesundheit auf EU-Ebene neu zu definieren, bewerteten jedoch die Vorschläge zum intellektuellen Eigentum durchwegs kritisch. Befürchtet wird ein Rückgang an Innovationen sowie zusätzliche Hindernisse, wie Parallelimporte und national unterschiedliche Erstattungsregeln. Im Panel „Liefersicherheit für Arzneimittel: Maßnahmen für Österreich“ wurden die Ergebnisse des von der Europäischen Kommission finanzierten Projekts „Improving Patient Access to Medicines in Austria and in the EU by Improving the Pharmaceutical Value Chain“ vorgestellt. Im Mittelpunkt stand die Umsetzung von Verbesserungen im Zugang zu qualitativ hochwertigen Arzneimitteln. Die Diskutant:innen warnten, dass ein Medikamentenengpass wie im letzten Winter sich nicht wiederholen dürfe. Das EU-Projekt Patient Access zeige das Bemühen, aus der Vergangenheit zu lernen und wirksame Lösungen für eine komplexe Problematik zu finden.

Das Gasteinertal erwies sich Ende September als ideale Umgebung, um Visionen und Umsetzungsstrategien zu entwickeln und die Pausen zwischen Vorträgen und Workshops zum Netzwerken zu nutzen.
Das Gasteinertal erwies sich Ende September als ideale Umgebung, um Visionen und Umsetzungsstrategien zu entwickeln und die Pausen zwischen Vorträgen und Workshops zum Netzwerken zu nutzen.Ben Kaulfus

Nächste Schritte

In der finalen Diskussion unter dem Motto „Next Steps: Was kommt bei den Menschen an?“ wurden die Themen des Forums von Bundesminister Johannes Rauch, Landesrätin Beate Prettner, Peter Lehner und Dimitra Panteli noch einmal politisch beleuchtet. In Bezug auf die heiße Phase der Finanzausgleichsverhandlungen stand vor allem die Frage der Finanzierung der Krankenhäuser und des niedergelassenen Bereichs im Mittelpunkt. Einig waren sich die Expert:innen vor Ort, dass es eine Gesamtlösung braucht und die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Ausführlicher Nachbericht auf:

www.austrianhealthforum.at


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.