1. Platz

Beste Elektronikbauteile von Micro Components

Das erfolgreiche Micro Components-Team (v. l.): Unternehmerpaar Ernst und Andrea Ruth, Buchhalterin Susi Schmid und Nachfolger Alexander Ruth.
Das erfolgreiche Micro Components-Team (v. l.): Unternehmerpaar Ernst und Andrea Ruth, Buchhalterin Susi Schmid und Nachfolger Alexander Ruth.Wieland
  • Drucken

Kleinbetriebe. Micro Components aus Wien Hernals konnte Kunden auch während der größten Chipknappheit mit Microchips beliefern.

Kunden aus Industrie, Medizintechnik, Automotive oder Messtechnik mit elektronischen Bauteilen auch in der Krise auszuhelfen, ist das große Asset des Handelsunternehmens Micro Components. Seit Jahren ist das Unternehmen ein Spezialist für die Beschaffung von ausgelaufenen und schwierig zu beschaffenden elektronischen Bauteilen und Komponenten. Damit bedienen Geschäftsführer Ernst Ruth und sein Team ein weltweites Netzwerk an Klienten. Vor allem der Höhepunkt der Chipkrise im Jahr 2022 befeuerte das Geschäft. „Im aktuellen Jahr hat sich die Lage bis auf einige Schlüsselbauteile wie etwa Prozessoren weitgehend entspannt, allerdings auf einem höheren Preisniveau als vor der Krise“, erinnert sich Alexander Ruth, Sohn des Firmengründers und zuständig für den Verkauf und Statistikdienstleistungen. „Wir werden sehen, wie sich das in Zukunft entwickelt, aber für 2024 ist bereits die nächste Verknappung vorausgesagt.“ Neben Microchips jeglicher Art liefert Micro Components unter anderem diskrete Elemente wie etwa Dioden und Transistoren, passive Elemente wie Kondensatoren und Widerstände sowie Elektromechanik wie Stecker und Relais.

Ein Erfolgsgeheimnis des Unternehmens ist der umfangreiche Lagerbestand. Zusätzlich, so erklärt Ernst Ruth nicht ohne Stolz, treiben er und sein Team Teile zeitnah auf und liefern sie innerhalb von zehn Tagen aus. Dabei spielt die jahrzehntelange Erfahrung eine wesentliche Rolle. Hinzu kommt ein bewährtes weltweites Netz an zuverlässigen Lieferanten, die trotz unterbrochener Lieferketten und der allgemeinen Verknappung von Bauteilen lieferfähig geblieben sind. „Unser eigenes Lager an Spezialitäten hilft zusätzlich, das Ergebnis zu toppen“, freut sich Ernst Ruth.

Zeichen früh erkannt

Noch bevor der internationale Trend zur Nachhaltigkeit eingesetzt hatte, wurde sie bei Micro Components bereits gelebt: „Wir bewahren viele Tausende Chips vor der Verschrottung, indem wir Überbestände aufkaufen, diese inventieren und wieder den passenden Anwendungen zuführen.“ Gebrauchtes Verpackungsmaterial wird in dem Betrieb aus Wien Hernals übrigens sortiert und ebenfalls wiederverwendet.

Bei alten Anwendungen von elektronischen Bauteilen und Ersatzteilen kann Ruth seine Branchenerfahrung, die bis ins Jahr 1985 zurückreicht, ausschöpfen – sogar Fachliteratur aus den 1970er-Jahren findet man in seinem Archiv. „Mit Referenzbildern, Wissen um die korrekte und sichere Verpackung; was besonders das Feuchtigkeitslevel und die richtigen Stangen, Gurte oder Trays betrifft, können wir auch sehr alte Bauteile in guter Qualität liefern“, unterstreicht der Geschäftsführer. Bevor Waren ausgeliefert werden, durchlaufen sie eine penible Qualitätskontrolle: „Wir führen genaue Sichtprüfungen der Teile durch und vergleichen sie mit Bildern und den Original-Labeln. Ein Aceton-Test und Makrobilder sind weitere Hilfsmittel, um mögliche Fälschungen oder Gebrauchtware zu identifizieren.“ Auf Kundenwunsch und gegen Aufpreis werden Bauteile in sogenannten „Test-Labs“ mittels Decapping, Röntgen oder einer Oberflächenanalyse untersucht.

Wissensvorsprung

Das wichtigste Kapital von Micro Components sind allerdings die langjährige Erfahrung und das tiefgehende Know-how der Materie sowie die Geschwindigkeit: „Wir liefern Spezialitäten aus unserem Lager in der gewünschten Verpackung auch noch am selben Tag. Unsere Mitarbeiter wissen, worauf es ankommt, und verfolgen unser gemeinsames Ziel: zufriedene Kunden.“

Für die Zukunft sieht der erfahrene Unternehmer in Sachen elektronische Bauteile Probleme auf Europa zukommen. „Die Abhängigkeit von China steigt enorm“, sagt Ruth. „Das Ziel muss sein, diese zu verringern. Europa wäre gut beraten, die Produktion und die Lieferketten in der EU neu aufzubauen und das hiesige Know-how nicht aufgrund einer Gewinnoptimierung nach Asien zu verlagern. Fakt ist, dass unsere Standards dort meist nicht eingehalten werden.“

Wieland
Das Kapital von Micro Components ist das Lager mit circa 4000 Positionen, in Stückzahlen sind das einige Millionen elektronische Bauteile.
Das Kapital von Micro Components ist das Lager mit circa 4000 Positionen, in Stückzahlen sind das einige Millionen elektronische Bauteile.Wieland
Wieland

Micro Components

Das Team von Micro Components aus Wien Hernals besteht – inklusive Geschäftsführer Ernst Ruth – aus vier Mitarbeitern, wobei sowohl Gattin Andrea als auch Sohn Alexander mit dabei sind. Im Lager der Firma, deren Exportanteil bei 60 Prozent des Umsatzes von mehr als sechs Millionen Euro (2022) ausgemacht hat, befinden sich etwa 4000 unterschiedliche Elektronikbauteile. Der Bestand wurde seit Gründung der Firma im Jahr 1996 bis heute aufgebaut und wächst ständig.


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.