Gleichberechtigter Zugang und rasche Verfügbarkeit für alle Patienten gefordert.
Die Versorgung von Patienten mit innovativen Therapien liegt in Österreich im Argen, gerade bei psychischen Erkrankungen. Es gilt, in Innovationen zu investieren, denn sie entlasten nachweislich den Staatshaushalt und verbessern Therapieausgang und Lebensqualität der Patienten.
15 Experten aus Psychiatrie, Onkologie, Public Health, Patientenvertretung und Sozialpartnerschaft forderten im Rahmen der Janssen Gesundheitsgespräche für Wien, Niederösterreich und Burgenland zum Thema „Leistbarkeit und Finanzierung von Innovationen im Gesundheitsbereich“ klare Leitlinien für Pharma-Investitionen und diskutierten das Beispiel der CAR-T-Zelltherapie als Role Model für eine flächendeckende Versorgung mit Selektions- und Qualitätskontrolle.
Unter Standard
„Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen werden bei uns nicht auf internationalem Standard versorgt: Psychotherapie auf Krankenkasse ist eine Seltenheit, neue innovative Medikamente werden oft nicht erstattet. Die Prognose sowie der Therapieausgang werden ohne Investition in Innovation verschlechtert – und die Kosten steigen“, so Univ. Prof. Dr. Michael Musalek, Sigmund-Freud Privatuniversität Wien und Berlin. Auch ein Rückzug der forschenden Pharmaindustrie sei zu beklagen: Lediglich zwei Firmen seien in diesem Bereich noch tätig, unter anderem Janssen.
„Neue Therapien sollten alte ersetzen – und innovative, personalisierte Therapien müssen allen geeigneten Patienten sofort nach EMA-Zulassung zur Verfügung stehen. Eine Lösung ist die Netzwerkbildung mit einheitlichen Selektions- und Kontrollmöglichkeiten, wie es unser CAR-T-Netzwerk erfolgreich am konkreten Beispiel von Zelltherapien vorzeigt“, erklärt Univ. Prof. Dr. Ulrich Jäger, Leiter des CAR-T-Netzwerkes.
Sparpotenzial
Unter anderem psychische Erkrankungen belasten den Haushalt stark: So konnten aktuelle ökonomische Bewertungen nachweisen, dass der Staat 2021 345 Millionen Euro zur Behandlung der therapieresistenten Depression (Basisannahme: rund 43.732 Betroffene) ausgab, der Gesellschaft entstanden insgesamt 1.029,8 Millionen Euro an Kosten(1). Gleichzeitig wird das Einsparungspotenzial der klinischen Forschung für das Gesundheitssystem mit rund 100 Millionen Euro jährlich beziffert(2).
„Die Notwendigkeit, verstärkt zu investieren und pharmazeutische Innovationen rasch verfügbar zu machen, liegt auf der Hand. Es braucht Anreize für pharmazeutische Unternehmen und Zugänglichkeit für zugelassene Arzneimittel. Alle Player des Gesundheitssystems müssen gemeinsam an einem Strang ziehen, um die bestmögliche Versorgung der Menschen zu gewährleisten – jetzt und in Zukunft“, betont DI Ines Unfried von Janssen Austria.
Information
Lesen Sie mehr in der Publikation „Janssen Gesundheitsgespräche 2023: Leistbarkeit und Finanzierung von Life-Science-Innovationen im Gesundheitsbereich – was kann Österreich?“
Janssen ist die pharmazeutische Unternehmenssparte von Johnson & Johnson und arbeitet mit einem Team von mehr als 155 Mitarbeitern daran, Patienten in Österreich Innovationen unter anderem in den Bereichen Psychiatrie und Hämatologie & Onkologie zugänglich zu machen.
Referenzen:
1 ) Walter E et. al. The Cost-of-Illness and Burden-of-Disease of Treatment-resistant depression in Austria. J Med Econ. 2023 Jan-Dec;26(1):1432-1444
2) Walter E et al. Economic impact of industry-sponsored clinical trials of pharmaceutical products in Austria. J Med Econ. 2020 Jun;23(6):566-5744
CP-424931