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Im Gespräch

Private Equity: Innovation für Privatanleger

Markus Pimpl und Maximilian Clary und Aldringen
Markus Pimpl und Maximilian Clary und Aldringen
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Im Finanztalk mit Maximilian Clary und Aldringen, Leiter Private Banking & Wealth Management der Erste Bank, und Markus Pimpl, Managing Director der Partners Group.

Das Thema Private Equity kommt in letzter Zeit verstärkt in die Medien, was hat es damit auf sich?

Clary: Im Bereich professioneller Anleger ist das Thema bereits seit vielen Jahren angekommen. So haben zum Beispiel auch wir als Erste Group bereits vor über zehn Jahren selbst in Private Equity Fonds investiert und mit unserer Tochter, der Erste Asset Management, ein Angebot für Großanleger erfolgreich platziert. Nun verstärken sich Initiativen, um das Thema auch den Privatanlegern näherzubringen, was man auch medial wahrnehmen kann. 

Worum geht es bei Private Equity? 

Pimpl: Bei Private Equity handelt es sich um Investitionen in Unternehmen, die nicht an der Börse gelistet sind. Wir bei Partners Group fokussieren uns als Private Equity Manager auf mittelständische, private Unternehmen, bei denen wir die Mehrheitsbeteiligung suchen, um diese durch unseren transformativen Investitionsansatz und aktive Wertschöpfungsmaßnahmen zu Marktführern weiterzuentwickeln.

Warum ist diese Investitionsform für Privatanleger interessant?

Clary: Die Anlageklasse Private Equity hatte seit der Finanzkrise 2008 bessere Renditen als der breite Aktienmarkt bei gleichzeitig niedriger Schwankung. Dabei muss man allerdings Einschränkungen bei der Handelbarkeit und einer langen Laufzeit von bis zu zehn Jahren in Kauf nehmen können. Aber auch für den Wirtschaftsraum Europa ist das Thema Private Equity sehr wichtig.

Warum das?

Pimpl: Unserer Ansicht nach entwickeln sich die privaten Märkte zu einer neuen traditionellen Anlageklasse, die Zugang zu einem immer größeren Teil der Realwirtschaft bietet, den die öffentlichen Märkte nicht mehr abdecken. Die privaten Märkte haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten nicht nur in ihrer Größe verdreifacht, sondern sie haben sich auch institutionalisiert. Die Zukunft beruht auf vielen neueren, mittelgroßen Unternehmen, die die benötigten Dienstleistungen, Produkte, Forschung, Fertigung, Anlagen und kritischen Prozesse liefern, die die künftige Wirtschaft braucht – und diese sind vermehrt in den Privatmärkten zu finden.

Verstehe. Was waren die Gründe dafür, dass Privatanleger bis jetzt aus dieser Anlageklasse ausgeschlossen wurden?

Pimpl: In erster Linie gab es in Europa bis 2015 keinen regulatorischen Rahmen, welcher den Zugang für Privatanleger ermöglicht hätte. Oft war der Zugang nur für professionelle Investoren gegeben, ab hohen Mindestinvestitionssummen im Bereich von mehrstelligen Euro-Millionenbeträgen und mit einem großen administrativen Aufwand verbunden. Nachdem die EU mit einer neuen Regulierung den rechtlichen Weg freigelegt hat, lag es an uns, den administrativen und organisatorischen Weg mit neuen, innovativen Produkten zu ebnen.

Wie ist das gelungen?

Clary: Mit unserer intern entwickelten Plattform – Private Markets 2.0 – können wir unseren interessierten Kunden einen einfachen und digitalen Zugang zur Anlageklasse bieten. Es handelt sich dabei um depotgebuchte und endbesteuerte Fonds, die unsere Kunden über einen, ähnlich dem Wertpapiergeschäft, bewährten Prozess bei uns zeichnen können – und das ab 50.000 Euro pro Fonds. 

Welche Produkte werden Sie im Angebot haben?

Clary: Zum Start der Plattform kommt es als erstes Produkt zu einer Kooperation mit dem Schweizer Private Equity Manager Partners Group. Der auf die Übernahme von etablierten Unternehmen spezialisierte Asset Manager befindet sich aktuell im Fundraising für die fünfte Fondsgeneration. Dazu ist die Partners Group Pionier im Umgang mit Privatanlegern und unterstützt diese Kundengruppe nun seit über 20 Jahren beim Zugang zu privaten Märkten und ist weltweit führend in diesem Bereich.

Was sind jedoch die spezifischen Risiken der Anlageklasse Private Equity? 

Pimpl: Wie schon erwähnt handelt es sich bei Private Equity Fonds um illiquide Anlagen, die während der Laufzeit von ca. zehn Jahren nicht verkauft oder gehandelt werden können. Diese Illiquidität besteht jedoch auch aus gutem Grund, denn wir kaufen mittelständische Firmen und transformieren diese während mehrerer Jahre. Somit können erste Rückflüsse bei erfolgreichem Verlauf oft schon ab dem fünften Jahr beginnen, jedoch müssen Anleger mit der fehlenden Handelbarkeit umgehen können.

Wie gehen Sie mit diesen Erkenntnissen um?

Clary: Um die Chancen und Risiken richtig zu kommunizieren, steht die Schulung unserer Berater stark im Fokus. Diese müssen eine spezielle Ausbildung für den Vertrieb dieser Fonds absolvieren, da persönliche und hochwertige Beratung natürlich gerade in diesem Bereich wichtig und not­wendig ist.

Bitte beachten Sie: Eine Veranlagung in Wertpapiere birgt neben Chancen auch Risiken. Mehr unter: ersteprivatebanking.at


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