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Präzisionsmedizin

Krebs wird „präzise“ therapiert

Die Wiener Privatklinik in 1090 Wien.
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Der revolutionäre Schritt zur Präzisionsmedizin in der Krebsdiagnostik und -therapie.

Begleiten Sie uns auf eine kurze Reise durch die Entwicklung der Krebstherapien. Bis zum Beginn dieses Jahrhunderts konzentrierte sich die Forschung vor allem auf allgemein anwendbare Behandlungsstrategien, die bei allen Patient:innen in identer Form zum Einsatz kamen. In erster Linie handelte es sich um effektive Chemotherapien, die kombiniert eingesetzt wurden.

Erste sichtbare Erfolge

Teilweise wurden Chemotherapien schon damals von einer immunologischen Therapie in Form von Antikörpern begleitet, die besonders bei Lymphknotenkarzinom – den Lymphomen – und bei einer bestimmten Form von Brustkrebs zur Anwendung gelangte. Diese Form der kombinierten Therapien – sei es in Kombination verschiedener Chemotherapeutika oder in Verbindung mit Antikörpern – haben zu einer deutlichen Verbesserung der Prognose und der Überlebenszahlen gegenüber früheren, weniger ausgedehnten Behandlungsformen geführt. So hat sich von 1960 bis 2000 die Fünf-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit bei Lungenkrebs von 12 auf 18 Prozent, bei Lymphomen von 40 auf 82 Prozent und bei Brustkrebs von 63 auf 82 Prozent gesteigert.

Verbesserte Diagnostik

Die wahren Durchbrüche in der Krebsbehandlung erfolgten jedoch mit Hilfe der funktionellen radiologischen Diagnostik mittels Kombination von Computertomographie und Nuklearmedizin in Form von PET-CT-Untersuchungen als auch in der molekularen pathologischen Diagnostik, die auf den Erkenntnissen des Cancer Genome Atlas – einer Fortführung des Human Genome Projects – beruhte.

Der Cancer Genome Atlas hat eine „Landkarte“ von molekularen, genetisch definierten Eigenschaften erstellt, die das Wachstum von Tumoren auf zum Teil sehr unterschiedliche Art regulieren. Auf Basis des Cancer Genome Atlas und der dabei gefundenen molekularen Veränderungen ist ein völlig neues Konzept in der Einteilung von Krebsarten entstanden. Basierend auf diesen Untersuchungen wurde verstanden, dass zum Beispiel Lungenkarzinome, Brustkrebs, Dickdarmkrebs, aber auch der schwarze Hautkrebs – das maligne Melanom – je nach ihren molekularen Eigenschaften in Subgruppen eingeteilt werden können. So lässt sich sagen, dass Lungenkrebs nicht wie früher aus wenig histologischen Subgruppen, sondern aus einer Vielzahl von Karzinomen mit unterschiedlichen molekularen Eigenschaften besteht, die eine auf die jeweilige molekular gezielte Therapie benötigen.

Dieser Zugang wurde im Lauf der Zeit als „Präzisionsmedizin“ bezeichnet, weil sich die Therapie präzise gegen die jeweils gefundene molekulare Veränderung richtet. Natürlich erfordert ein solches therapeutisches Vorgehen die notwendigen Medikamente, die das jeweils aktivierte Molekül, das zum unkontrollierten Wachstum eines Tumors führt, gezielt inaktivieren.

Neue Medikamente

Als Folge dieser Entwicklung sind seit dem Jahr 2010 von der European Medicines Agency rund 150 Medikamente zugelassen worden, die gezielt gegen solche krebsbefördernden molekularen Veränderungen gerichtet sind. Somit ist es möglich, bei Bestehen und Nachweis molekularer Veränderungen in der Tumorzelle, diese gezielt in Form einer Tablettentherapie an ihrem Wachstum und ihrer ungehinderten Ausbreitung in andere Organe als dem Ursprungsorgan – den klassischen Eigenschaften von Krebserkrankungen – zu hindern. Häufig kommt es allerdings zu Veränderungen dieser molekularen Mutationen. Die Folge: Das anfangs eingesetzte Medikament greift nicht mehr. In solchen Situationen werden entweder Biopsien aus dem Tumorgewebe durchgeführt und einer neuerlichen molekularen Untersuchung zugeführt oder eine sogenannte „liquid biopsy“ vorgenommen, bei der mit Hilfe einer Blutabnahme im Blut zirkulierende Veränderungen der Tumor-Erbsubstanz nachgewiesen werden können, die dann teilweise mit gezielten Medikamenten behandelbar sind.

Wertvolle Erkenntnisse

Ein weiterer Fortschritt der letzten 15 Jahre besteht in der klinischen Anwendung von im Labor gewonnenen Erkenntnissen, wonach Tumore in der Lage sind, die gegen sie gerichtete immunologische Abwehr zu inaktivieren. Dies führt zu einer diesbezüglichen Erschöpfung des Immunsystems, die wiederum zum ungehinderten Wachstum und zur ungehinderten Ausbreitung von Tumoren führt. Gegen die Eigenschaft des Tumors der aktiven Paralyse des Immunsystems wurden nun Antikörper entwickelt, die in der Lage sind, die körpereigene immunologische Abwehr gegen den jeweiligen Tumor zu aktivieren. Dieses Prinzip funktioniert nicht bei allen Krebsarten, sondern nur bei solchen, bei denen gewisse Eigenschaften vorhanden sind, die allerdings derzeit noch nicht vollständig erforscht sind. Sehr gut funktioniert dieses Therapiekonzept bei Lungenkarzinomen, Nierenzellkarzinomen, bei Tumoren des oberen Verdauungstrakts sowie beim fortgeschrittenen Blasenkarzinom, wie auch dem schwarzen Hautkrebs. Auch hier spricht man von einer „Präzisionsmedizin“, bei der sich die Langzeitüberlebenschancen der Patient:innen erhöhen.

Mix aus Diagnose & Therapie

Als wesentlicher Bestandteil der Präzisionsmedizin muss auch die sogenannte „Theranostik“ erwähnt werden – die Verzahnung von Diagnostik und Therapie. Im Bereich fortgeschrittener Prostatakarzinome können hier zunehmend Fortschritte festgestellt werden.

Höhere Überlebenschance

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Krebsmedizin von einer „one-size-fits-all“ -Strategie vollständig zu einer Vorgangsweise gewandelt, bei der individuell auf die Eigenschaften des Tumors eingegangen werden kann. Schließlich sind es genau diese „präzisen“ Schritte, die dazu führen, dass die Krebssterblichkeit seit dem Jahr 2016 kontinuierlich um rund zwei Prozent pro Jahr abnimmt.

Präzise in der Anwendung

In der Wiener Privatklinik wird Präzisionsmedizin groß geschrieben. Im Rahmen des Central European Cancer Centers kann die WPK seinen Patient:innen gemeinsam mit ihren Partner:innen alle Methoden anbieten – von der umfassenden Diagnose bis zur Therapie. Regelmäßig stattfindende interdisziplinäre Tumorboards definieren dabei die optimale, auf die Tumoreigenschaften abzielende – eben „präzise“ – Therapie.

Information

Tel. 01 401 80-0

info@wpk.at

www.wpk.at


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