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Impf-Empfehlung

Gürtelrose – Impfen als Chance

Im Österreichischen Impfplan wird eine Gürtelrose-Impfung für alle ab 50 empfohlen. 
Im Österreichischen Impfplan wird eine Gürtelrose-Impfung für alle ab 50 empfohlen. Shutterstock
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In Österreich erkranken rund 40.000 Menschen jährlich an Gürtelrose (Herpes Zoster). Die meist schmerzhafte Nervenentzündung geht teilweise mit schweren Komplikationen einher. Eine Impfung für alle Personen ab 50 wird im Österreichischen Impfplan empfohlen. In Ländern wie Deutschland, Italien oder Großbritannien wird die Impfung bereits erstattet.

Gürtelrose ist weithin bekannt: Neun von zehn Österreicher*innen haben bereits von der Erkrankung gehört. Dennoch ist die Durchimpfungsrate gering. „Für ein Drittel der Befragten sind die hohen Kosten ausschlaggebend, sich nicht impfen zu lassen“, resümiert Meinungsforscher Dr. Peter Hajek die Ergebnisse aus einer Umfrage.

In die gleiche Kerbe schlägt Peter Kostelka, Präsident des Pensionistenverbands Österreichs: „Viele Menschen können sich die Impfung nicht leisten. Sie sind der Erkrankung dann schutzlos ausgeliefert. Das muss sich ändern.“

Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec präzisiert: „Gürtelrose ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die nicht nur sehr schmerzhaft ist, sondern auch zu erhöhtem Schlaganfallrisiko und anderen Krankheitsbildern führen kann. Daher sollte eine Impfung für jede und jeden ab 50 gratis sein.“

Gesundheitssystem durch demografischen Wandel belastet

Die Wahrscheinlichkeit, an Gürtelrose zu erkranken, steigt ab dem 50. Lebensjahr stark an. Bedingt durch die stetig fortschreitende Alterung der Gesellschaft ist auch von einem Anstieg der Gürtelrosefälle auszugehen. Bis 2040 wird die Anzahl der in Österreich lebenden Personen im pensionsfähigen Alter um 43 Prozent zunehmen, während die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter um vier Prozent sinken wird.

Die Folge ist eine Doppelbelastung des Gesundheitssystems. Steigenden Kosten für ambulante und stationäre Behandlungen, Arzneimittel und Rehabilitation stehen zukünftig sinkende Einnahmen durch weniger Beitragszahlende, häufigere Krankenstände und Produktivitätsverluste gegenüber.

Eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Economica beleuchtet die gesundheitsökonomischen Folgen. „Unser Gesundheitssystem stößt bereits jetzt an seine Grenzen“, erklärt Leiter Dr. Christian Helmenstein. „Eine Kostenübernahme der Impfung gegen Gürtelrose würde eine ähnliche finanzielle Belastung bedeuten, wie jene für die summierten Influenza-Impfungen. Letztere ist zwar günstiger, die Gürtelrose-Impfung muss aber nicht jährlich aufgefrischt werden.“

Kostenfreie Impfungen?

Eine Kostenerstattung könnte Menschen vor langwierigen, schmerzhaften und mit Folgerisiken behafteten Erkrankungen schützen. Gleichzeitig zeigen Berechnungen, dass die Kosten-Nutzen-Kalkulation für eine Impfung spricht. Denn die durch Gürtelrose verursachten Krankheitskosten für die Gesellschaft belaufen sich bereits jetzt jährlich auf rund 56 Millionen Euro.

Auch Volksanwalt Bernhard Achitz fordert daher: „Prävention hält gesund, erspart den Menschen viel Leid und dem Gesundheitssystem Geld für Behandlungen. Dazu bekennen sich in der Theorie alle. In der Praxis hängt aber viel von Bildung und Einkommen ab. Immer wieder melden sich Menschen bei der Volksanwaltschaft, weil sie sich etwa die dringend empfohlene Gürtelrose-Impfung nicht leisten können. Empfohlene Impfungen sollten kostenlos sein!“

Einblicke, Meinungen und Studien zur aktuellen Debatte:
www.impfenfueralle.at

Bei Fragen zu Ihrem persönlichen Gürtelrose-Risiko wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin/Ihren Arzt.

NP-AT-HZU-ADVR-240009; 03/2024


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