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Finanzmanagement

Vorsicht ist bestimmender Faktor

Werner G. Zenz, Sprecher des Vorstandes, Bankhaus Spängler: „Da man nicht weiß, wie stark die wirtschaftliche Abschwächung ist, legen sich Familienunternehmen Liquiditätsreserven zu.“
Werner G. Zenz, Sprecher des Vorstandes, Bankhaus Spängler: „Da man nicht weiß, wie stark die wirtschaftliche Abschwächung ist, legen sich Familienunternehmen Liquiditätsreserven zu.“Clemens Fabry
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Familienunternehmen reagieren auf die Wirtschaftskrise mit
Investitionszurückhaltung. Viel wird wieder in Termingeld angelegt, weil es Zinsen gibt.

Familienunternehmen sind tendenziell etwas risikoaverser“, sagt Werner G. Zenz, Sprecher des Vorstandes des Bankhaus Spängler. Das zeige sich auch dadurch, dass der Eigenkapitalanteil tendenziell höher ist als bei vergleichbaren Unternehmen. Die Investitionstätigkeit ist ebenso zurückhaltender geworden. „Das ist der erkennbaren wirtschaftlichen Abschwächung ge­schuldet. Betriebsnotwendiges wird konservativ angelegt. Da man nicht genau weiß, wie stark die Abschwächung ist, legen sich Unternehmen Liquiditätsreserven zu.“

Aktuell sieht der Banker, dass „sehr viel in Termingeld angelegt wird, weil es wieder Zinsen gibt“. Unternehmen, die längerfristig planen können, bauen Wertpapierpositionen auf. Unternehmer, die es gewohnt sind, Ent­scheidungen zu treffen, tendieren beim Anlageverhalten zu ausgewählten Einzelaktien, den Blue Chips. Es gebe bei Familienbetrieben aber auch „eine Affinität“ zu nachhaltigen Fonds. „Wir als Bankhaus Spängler haben selbst einen solchen Fonds, den Family Business Trust“, erzählt Zenz, „das ist ein Fonds, der ausschließlich in börsenotierte Familienunternehmen investiert, in Quality Growth Stocks, die stabile Ertragserwartungen und stabile Zukunftsaussichten haben und in interessanten Branchen tätig sind. Dieser Fonds wird nachgefragt. Mit diesem Thema identifizieren sich Unternehmer sehr, denn das bin ja quasi ich.“

Auch Wohnimmobilien sind nach wie vor eine attraktive Anlageform. Die durchschnittliche Indexsteigerung betrug laut Zenz seit dem Jahr 2000 knapp 4,5 Prozent. „In den Jahren 2009 bis 2023 lag die durchschnittliche jährliche Wertsteigerung sogar bei sechs Prozent.“ Als Beimischung in einem Vermögensportfolio seien Immobilien „gerechtfertigt, sie unterliegen jedenfalls einem langfristigen Betrachtungshorizont“.

Werterhaltung

Eine hohe Eigenkapitalposition ist laut Zenz die „gute Basis“ und dient dazu, das Unternehmen stabil durch allfällige Krisen zu führen. „Sie trägt zur Werterhaltung bei und verbessert auch das Rating und die Bonitätseinstufung. Das erleichtert den Zugang zu Bankkrediten und damit den Zugang dazu, Investitionen zu realisieren.“

Obwohl die Wirtschaftslage schwierig ist, seien viele Familienbetriebe „verhalten positiv gestimmt und lassen sich durch die vielen Krisen nicht kleinkriegen“. Nur gelte es für den Staat, unternehmensfreundlichere Rahmenbedingungen zu schaffen. „Wenn die Industrie diverse Probleme für den Wirtschaftsstandort beklagt, hat das seine Berechtigung.“

Hinweis

Die Auszeichnung und die Berichte zu „Österreichs beste Familienunternehmen“ werden von der „Presse“-Redaktion in voller Unabhängigkeit gestaltet und publiziert. Der renommierte Wettbewerb wird in Kooperation und mit finanzieller Unterstützung von Bankhaus Spängler, der BDO und der Österreichischen Notariatskammer durchgeführt.


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