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Kultur

Ein Festival im Jetzt

Schöne Kulisse. Bei Schönwetter spielt man im Arkadenhof des Schlosses Greinburg.
Schöne Kulisse. Bei Schönwetter spielt man im Arkadenhof des Schlosses Greinburg.Bruno Brandstetter
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Die donauFestwochen Strudengau spannen den Bogen aus der Vergangenheit in die Gegenwart und feiern mit vielen Höhepunkten ihre bevorstehende 30. Ausgabe.

Eine Bühne für Alte Musik mit vielfarbigen modernen Kontrapunkten – das möchte Michi Gaigg bei den donauFestwochen Strudengau bieten. Heuer feiert man die 30. Spielzeit des Festivals, sie umfasst vom 26. Juli bis 15. August 2024 eine Oper, 10 Konzerte, Tanz, ein Inklusionsprojekt und einen gegenwartsbezogenen Resonanzraum an zwölf Spiel­orten in und rund um Grein an der Donau.

Dass man das Festival im Jetzt verankern will, sieht man schon beim Auftakt der donauFestwochen mit dem Wave Quartet, das mit vier Marimbas ins Schloss Greinburg kommt und nicht nur mit seinen Bach-Bearbeitungen das Barock ins Heute holt, sondern diese auch auf Tangos von Astor Piazzolla treffen lässt. Zuvor wird Andrea Winkler die Festrede halten.

Generell soll es bei den donauFest­wochen auch die Möglichkeit geben, nachzu­spüren, wie der Klang historischer Instrumente Komponistinnen und Komponisten im 21. Jahrhundert inspiriert. Eine Auftragskomposition kommt von Juta Pranulytė: Das erste Streichquartett der jungen litauisch-österreichischen Komponistin wird vom Lombardini Quartett uraufgeführt. ­Helmut Schmidinger hat in seinem Uraufführungsstück ein Instrument, das Alte Musik so sehr prägte, im Fokus: das Cembalo. In diesem Auftragswerk des L’Orfeo Barockorchesters lässt er es auf Streicher treffen, es wird gemeinsam mit Schuberts zweiter und vierter Sinfonie unter der Leitung von Michi Gaigg aufgeführt. Anklänge an die Zukunft möchte auch der Hard-Chor bei seinem Konzert bieten, das vorrangig Anton Bruckner und Arnold Schönberg gewidmet ist. So treffen unter dem Titel „Hard-Chor versus Machine“ in der Pfarrkirche Bad Kreuzen Motetten von Anton Bruckner und Arnold Schönbergs eindrückliches A-cappella-Chorwerk „Friede auf Erde“ auf eine Uraufführung von KollerMandel.

Michi Gaigg prägte das Festival künstlerisch seit 2003.
Michi Gaigg prägte das Festival künstlerisch seit 2003.wali.pix

In der Gegenwart verorten möchte man das Festival auch durch genreübergreifende Projekte wie die Kooperation mit der Editta Braun Company, die das Solo „Paula“ ins Stadttheater Grein bringt, sowie mit einem inklusiven Literaturprojekt: Bei diesem werden Texte von Preisträgern des Literaturpreises Ohrenschmaus, die über ihr Leben mit Behinderungen schreiben, im Fokus einer musikalischen Lesung stehen. Für Genreübergreifendes sorgt man auch mit der Installation „Euros“, einer Plastik von Willibald Katteneder am Großdöllnerhof.

Herzstück der donauFestwochen ist einmal mehr eine Opernproduktion auf Schloss Greinburg, die weniger Bekanntes von Meistern der Musikgeschichte auf die Bühne bringt: „Die wüste Insel“ von Josef Haydn wird von Erich Traxler musikalisch geleitet, der am Pult des L’Orfeo Barockorchesters steht. Manuela Kloibmüller inszeniert, sie spricht von Stürmen und einem „Krimi“, der „mit viel Liebe und Augenzwinkern die handelnden Personen bis zum Ende hin verwirbelt“. Und Erich Traxler unterstreicht, wie Haydn in „Die wüste Insel“ „musikalisch Elemente des Barocks und Rokokos mit beinahe romantischer Klangmalerei verschmelzen“ lässt.

Jubiläumsausgabe

Das Orchester hat diese auf Motiven von Defoes „Robinson Crusoe“ basierende Oper bereits 2010 auf CD herausgebracht, was eine Kritik mit „eine lohnende Entdeckung, diese Insel!“ kommentierte. Mit Cornelia Traxler, Marelize Gerber, Markus Miesenberger und Stefen Zenkl kommen nun bei der szenischen Fassung einige Publikumslieblinge vergangener Produktionen zurück. Bei Schönwetter wird im Arkadenhof des Schlosses Greinburg gespielt, bei Schlechtwetter im Rittersaal. Für Kinder und Jugendliche gibt es Opernworkshops. Mit diesen und vielen anderen Programmpunkten zelebrieren die donauFestwochen Strudengau heuer ihre 30. Ausgabe. Für Intendantin Michi Gaigg ist es die letzte in Leitungsfunktion: Sie hat das Festival seit 2003 künstlerisch geprägt. 

Tipp

Club-Vorteile. Es gilt eine 15-prozentige Ermäßigung auf Tickets für ­alle Opernaufführungen und Konzerte während der gesamten Laufzeit (26. 7.–15. 8.). Maximal zwei Tickets pro Club-Karte. Obendrein ein Gewinnspiel zu „‚Die wüste Insel“ am 4. 8. um 19 Uhr.

Siehe donau-festwochen.at

und DiePresse.com/derclub


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