Der Freitag mit Miriam Koch

Ich gebe es zu, auch wenn es typisch häschenhaft ist und ich dadurch für die kommenden vier Wochen ins Abseits gestellt bin: Fußball ist mir egal. Ein paar Minuten, zum Beispiel die letzten fünf eines Spieles, sind ja ganz unterhaltsam. Und wenn sich am Feld die Spieler prügeln, ist es auch okay. Oder ist das jetzt Football?

Gute Chancen, auf Ähnlichdenkende zu stoßen, hat man in den Schauspielhäusern - etwa im Ateliertheater (7., Burggasse 71). Dort wird heute "Munde" gezeigt. Ein Stück von Felix Mitterer, das maximal Tirolern und Liebhabern dieses Bundeslandes zu empfehlen ist, denn obwohl "Munde" auf einem Berggipfel (im Original auf der Hohen Munde) spielt, ist es ziemlich seicht: Es handelt von einer Gruppe, die sich auf den Telfer Hausberg hinauf wagt, mit von der Partie sind ein ausgebeuteter Ausländer und schlechte Menschen aus Tirol.

Anspruchsvoller und amüsanter ist ein Besuch im Rabenhof (3., Rabengasse 3). Hier wird: "Erlaubent, Schas, sehr heiß bitte!" von dem großen H.C. Artmann gezeigt. Artmanns absurdes Kaffeehaus-Dramolett wurde als komisch und tieftraurig inszeniert. Das ganze sei eine wortakrobatische Hommage auf das Kaffeehaus im allgemeinen und das Wiener Hawelka im besonderen, heißt es in den Anmerkungen zum Rabenhof-Spielplan. Und das klingt ja doch einladend.

Einladend ist an einem Freitag wie heute natürlich auch das Kino. Garantiert fußballfrei und daher zu empfehlen sind "Star Wars Episode II - Angriff der Klonkrieger" (flache Handlung, coole Spezialeffekte) und "Schiffsmeldungen" (ein Kino-Drama mit Tränen und Liebe, Alpträumen und Meer, Abschied und Neuanfang). Wer braucht da noch Fußball?

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