Ein Diplomat für alle Fälle

Der pensionierte Botschafter Anton Prohaska begleitet in Mali die Bemühungen um die Freilassung der entführten Österreicher.

Anton Prohaska hat im „Sofitel“-Hotel in der malischen Hauptstadt Bamako eingecheckt. Von dieser komfortablen Basis aus soll der pensionierte österreichische Spitzendiplomat eine höchst unbequeme Mission in Angriff nehmen: die Verhandlungen über die Freilassung der zwei entführten österreichischen Touristen Wolfgang Ebner und Andrea Kloiber begleiten.

Prohaska (68) soll mit dieser heiklen Aufgabe unter anderem deshalb beauftragt worden sein, weil ihn Außenministerin Ursula Plassnik sehr schätzt. Und sie ist nicht die einzige. Prohaska wird insgesamt ein gutes Zeugnis ausgestellt: „Er ist ein hochprofessioneller Diplomat, der das Handwerk in- und auswendig kennt“, heißt es über den Mann, der unter anderem auch Kabinettschef des parteifreien Außenministers Willi Pahr war.

Doch auch sein Werdegang qualifiziert den Karrierediplomaten. Besonders wichtig dabei: Prohaska verfügt über ausgezeichnete Kontakte in den arabischen und französischen Raum. Der mit einer Araberin verheiratete Diplomat war unter anderem von 1983 bis 1987 Botschafter Österreichs in Saudiarabien, von 1994 bis 1998 Botschafter bei der Unesco in Paris und von 2002 bis 2007 österreichischer Botschafter in Paris. Aus dieser Zeit hat er gute Beziehungen zu den französischen Behörden, die Österreich bei den Bemühungen um die Freilassung der beiden Salzburger unterstützen. Außerdem nahm Prohaska die Beziehungen zum Libanon wahr und konnte dort und im Jemen Erfahrungen mit Entführungsfällen sammeln. do

ZUR PERSON
Name: Anton Prohaska

Geboren am: 4. 2. 1940

Ausbildung: Jurist, seit 1963 im Außenministerium [Hopi-Media]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.03.2008)

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