Schlüsselübergabe
Boxhandschuhe und Lokomotive zum Abschied

Nach der Angelobung der neuen Regierungsmitglieder standen am Montag die symbolischen Schlüsselübergaben auf dem Programm. Als erstes bekam das Finanzministerium einen neuen Hausherren: Michael Spindelegger übergab sein Ressort an Hans Jörg Schelling. Als Antrittsgeschenk hatte der abgetretene ÖVP-Obmann schwarze Boxhandschuhe für seinen Nachfolger parat: "Die wirst Du brauchen."
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Zusammen mit den Hanschuhen erhielt Schelling ein "großartiges Haus", mit dem er viel Freude haben werde, sagte Spindelegger. Schelling bekundete: "Es ist mir eine Ehre, Michael Spindelegger nachfolgen zu dürfen.“ Das Geschenk nahm er gerne: "Nicht, dass ich ohne Boxhandschuhe nicht auch angriffslustig bin, aber mit schaut's besser aus."
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Als Nächster an der Reihe war Alois Stöger. Er erhielt den Schlüssel zum Infrastrukturministerium von der bisherigen Ressortleiterin Doris Bures (beide SPÖ). Er werde seine neue Aufgabe "mit großem Respekt" angehen, betonte Stöger. Seiner Vorgängerin streute er Rosen: Er komme in ein "exzellent aufgestelltes Haus".
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Diese bedankte sich mit dem Modell einer Taurus-Lok, einer der modernsten Lokomotiven Österreichs, "damit alles auf Schiene ist". Bures wurde am Montag von Bundespräsident Heinz Fischer ihrer bisherigen Aufgaben enthoben, da sie der verstorbenen Barbara Prammer als Nationalratspräsidentin nachfolgen soll.
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Zuletzt gab Stöger sein bisheriges Amt symbolisch an ÖGB-Vizepräsidentin Sabine Oberhauser ab. Diese versprach, auf das Gesundheitsministerin "gut aufzupassen". Einig seien sich beide darin, "mit Zähnen und Klauen" für ein solidarisches Gesundheitswesen einzutreten, so die ausgebildete Ärztin.
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Stöger überreichte Oberhauser nicht nur den Schlüssel zu seinem Büro sondern er steckte ihr auch gleich das Logo des Gesundheitsministeriums an. Außerdem übergab er ihr ein Buch von Franz Kreuzer, einem der Vorgänger als Gesundheitsminister, über Viktor Adler, einem Gründer der Arbeiterbewegung. Dieser habe schon sehr früh erkannt, dass man an den Verhältnissen, in denen Menschen leben, etwas verändern müsse, wenn man die Gesundheit der Menschen verbessern wolle. Er selbst habe ein paar Schritte in diese Richtung gesetzt - "du wirst noch viele weitere setzen", gab Stöger seiner Nachfolgerin mit auf den Weg.
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