Am 7. Oktober wurde in den Wiener Sofiensälen die SEAs verliehen, die Sustainability Entrepreneurship Awards. Ausgezeichnet wurden Unternehmen aus aller Welt, die ein gesellschaftliches Problem durch eine innovative Idee und eine gewinnorientierte Strategie lösen.
Das Siegerprojekt kam von Teppichfliesenhersteller Interface aus Deutschland. Er produziert Teppichfliesen aus ausrangierten Fischernetzen.
Die Fischer sammeln ihre alten Netze, statt sie wie bisher im Meer zu entsorgen. Sie suchen auch Strände und Küstenstreifen nach angeschwemmtem Material ab.
Der Verkauf der alten Netze an Interface ist für die Fischer zur wichtigen zweiten Einnahmequelle geworden.
Die "Beste Idee 2014" kommt von DUS Architects aus den Niederlanden. Sie konstruierten ein 3D-Haus, das zu 100 Prozent aus recycelten Abfällen gedruckt wird.
Die 3D-Technologie erlaubt die Herstellung unterschiedlichster architektonischer Bauwerke aus passgenauen Einzelteilen.
Die weiteren Preisträger des Abends wurden nach Kategorien unterteilt. In der Kategorie Entwicklung & Dienstleistungen setzte sich Original Unverpackt aus Deutschland durch.
Sie eröffneten Deutschlands ersten Supermarkt, der zur Gänze auf Einwegverpackungen verzichtet. Die Kunden transportieren die Ware in mitbebrachten oder dort gekauften Einmachgläsern.
In der Kategorie Stadt- & Regionalentwicklung gewann das Projekt Greening the Caribbean.
In der Kategorie Klima, Umwelt & Energie siegten Ecovative Design aus den USA, die Bio-Materialien aus Pilzen herstellen (im Bild ein Surfboard).
Das Ausgangsmaterial kann in jede beliebige Form gepresst werden.
In der Kategorie Integration & Soziales gewannen Celsius Global Solutions aus Malawi.
Sie erfanden einen einfachen Wasserkocher (Bild), der frisches Trinkwasser aufbereitet.
In der Kategorie Gesundheit und Medizin wurden die Discovering Hands ausgezeichnet. Blinde und sehbehinderte Frauen sind in der Früherkennung von Brustkrebs ebenso verlässlich wie herkömmliche Mammographie. Ihrem überlegenen Tastsinn verdanken die Frauen nun sichere Arbeitsplätze.
In der Kategorie Mobilität überzeugte das deutsche Unternehmen Ubitricity mit ihrer flexiblen e-Ladestation.
Bislang wird der Betreiber der Ladestation mit den Kosten für den gezapften Strom belastet. Nun erfolgt die Abrechnung auf den Bezieher des Stroms, ganz gleich, wo er sein Auto ansteckt.
Auch ein österreichisches Projekt war unter den SEA-Preisträgern. In der Kategorie Wissen & Bildungswesen gewann Policular mit seinem Augmented-Reality-Computerspiel "ÖkoGotschi".
Kinder sollen damit auf unterhaltsame Weise an das Thema Nachhaltigkeit herangeführt werden.
Im Anschluss hielt der erst 16-jährige Felix Finkbeiner eine flammende Rede (in Englisch!) für seine Schülerinitiative "Plant for the Planet". Er bekämpft den Klimawandel, indem er Bäume pflanzt. Auf der SEA-Gala sammelten er und seine Mitstreiter Geld für über 16.000 neue Bäume.
(c) Andreas Mueller/ Munich
Einen so mitreißenden wie erheiternden Auftritt lieferte die Classic-Pop-Violinistin Lettice Rose Rowbotham, Finalistin von "Britain's got Talent".
Höhepunkt des Abends war Conchita Wursts "Rise like a Phoenix" (im Bild mit SEA-Initiatorin Christina Weidinger). Wurst zeigte sich von den Projekten begeistert und rief einen Tag vor ihrem Auftritt im Europaparlament zu mehr Menschlichkeit und Toleranz auf. Alle Infos zum SEA sind unter www.se-award.org zu finden.
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