Praxistest: Full HD auch für die Kleinen?

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Beim Panasonic LZD80F stellt sich die Frage, wie viel Auflösung ein 32-Zöller wirklich braucht.

Full HD, also die Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten, löst immer mehr die bei HD-ready-Fernsehern üblichen 1366 x 768 ab. Selbst einige kleinere 32-Zoll-Geräte wie der getestete Panasonic LZD80F locken bereits mit dem Full-HD-Label.

Auch DVD aufgepeppt

Dass der LZD80F Blu-ray-Filme mit 1080 Zeilen tadellos wiedergibt, war zu erwarten. Aber auch das normale Fernsehsignal – der Angstgegner der Flachbildfernseher – wird harmonischer dargestellt, als man es von LCDs gewohnt ist. Wobei freilich die Qualität des Ausgangsmaterials Grenzen setzt. Noch verblüffender die Wiedergabe von DVDs, wo der Fernseher sogar mit einem älteren Player ohne Progressive Mode oder Upscaling erstaunlich detaillierte Bilder hervorzaubert. Wie viel Anteil daran das Plus an Pixeln hat, ist jedoch schwer zu sagen.

Fakt ist, dass selbst bei Fotos, bei denen das Auge weniger verzeiht als bei bewegten Bildern, im direkten Vergleich mit einem HD-ready-Vorgängermodell des gleichen Herstellers kaum ein Unterschied auszumachen war.

Apropos Fotowiedergabe: Die LZD-Reihe verfügt neben dreimal HDMI und allen anderen gängigen Anschlüssen über einen Slot für SD-Karten, mit dem Fotos unkompliziert am Fernseher gezeigt werden können. Ein sehr attraktives Feature, dessen Möglichkeiten leider nicht ganz ausgeschöpft werden. So hat der Diaschau-Modus nicht einmal rudimentäre Übergangseffekte, und Videos werden überhaupt nicht erkannt. Auch im Zusammenspiel mit dem PC gibt es Abstriche. Aus Kopierschutz-Gründen kann der Full-HD-Fernseher über den (analogen) PC-Eingang nur maximal HD-ready-Auflösung darstellen. Positiv: Auch im PC-Modus sind sowohl 4:3 als auch 16:9 möglich. Ansonsten stehen eine ganze Palette an Zoom-Varianten zur Verfügung, um der leidigen Bildformat-Problematik beizukommen.

Helle Ecke, großer Winkel

Was die Natürlichkeit der Farben und den Schwarzwert betrifft, so bekommt der LZD80F vier von fünf Sternen, wobei der kritische Blick vor allem auf einen etwas hellerer Bereich in einer Ecke des Testgeräts fällt. Keinen Anlass zur Kritik gibt der große Betrachtungswinkel. Beim Ton (mit gutem Raumklang), dessen Fülle ein wenig unter dem schlanken Gehäuse leidet, stehen die Einstellungen „Sprache“ und „Musik“ zur Auswahl. Das Fehlen eines neutralen Modus lässt den Benutzer bei Spielfilmen etwas ratlos.

Der LX80F hätte also noch Verbesserungspotenzial, wenn auch auf sehr hohem Niveau. Der überdurchschnittliche Preis von 1200 Euro ist gerade noch angemessen, allerdings nicht primär wegen der Full-HD-Auflösung, die bei so kleinen Diagonalen eher Luxus als echter Mehrwert ist.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.07.2008)


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