Notleidender US-Versicherer AIG bekommt wieder Milliarden-Kredit

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AIG(c) EPA (Franck Robichon)
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Mit 38 Milliarden Dollar wird dem weltgrößten Versicherer erneut unter die Arme gegriffen. Erst Mitte September hatte der notleidende Konzern 85 Milliarden Dollar erhalten.

Der vom US-Staat mit einer Mega-Kapitalspritze vorerst gerettete US-Versicherungsriese AIG bekommt einen weiteren milliardenschweren Kredit der Notenbank. Die Federal Reserve versorgt den Konzern mit bis zu knapp 38 Mrd. Dollar (28 Mrd. Euro) an zusätzlichem frischem Geld. Als Sicherheit bekomme die Notenbank im Gegenzug festverzinsliche Anleihen. Das teilten die zuständige regionale Notenbank von New York und das Unternehmen am Mittwoch nach US-Börsenschluss mit.

Die Fed hatte AIG (American International Group) Mitte September in letzter Minute ein Darlehen von 85 Mrd. Dollar gewährt und bekam im Gegenzug Anspruch auf 80 Prozent der Anteile an dem Konzern. AIG war wegen Milliardenverlusten aus riskanten Finanzgeschäften an den Rand des Abgrunds geschlittert. Der Versicherer will durch den Verkauf umfangreicherer Konzernteile das Darlehen der Notenbank möglichst schnell zurückzahlen und damit wieder eigenständig werden.

Wie erst am Dienstag bei einer Anhörung im US-Kongress bekannt geworden war, waren mehrere AIG-Manager eine Woche nach der Rettung des Konzerns mit Steuergeldern in ein Luxushotel an der kalifornischen Küste gefahren. Die Regierung reagierte auf den 440.000 Dollar teuren Kuraufenthalt verärgert. "Das ist ziemlich verachtenswert", sagte Präsidentensprecherin Dana Perino am Mittwoch in Washington. "Ich verstehe es, wenn sich die Amerikaner darüber aufregen."

(APA)

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