Die Klubobfrau des Team Stronach nahm im Chat zu ihrem Parteirückzug Stellung: „Das ist leider alles völlig verkehrt dargestellt worden“, bedauerte sie. „Frank Stronach hat schon länger gesagt, dass er sich einen starken Mann wünscht, der mit mehr Nachdruck auftritt. Das ist nicht mein Stil.“ Sie werde daher künftig „das freundliche und sachliche Gesicht der Partei“ sein. Als „Politiker in Pension gehen“, stehe aber nicht in ihrer Lebensplanung.
(c) Philipp Splechtna
Angesprochen auf die PEDIGA-Proteste meinte Nachbaur: „Ich habe großes Verständnis, dass sich viele Menschen Sorgen machen aufgrund des Islamismus. Der Islam ist mehr als nur eine Religion für die Moslems.“ Man dürfe aber - „vor lauter Toleranz“ - nicht vergessen, wofür man eigentlich stehe: „Frauenfeindlichkeit und Antisemitismus haben in unserer Gesellschaft jedenfalls keinen Platz.“
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Die Steuerreform-Pläne der SPÖ sind für Nachbaur „ganz schlecht“. Denn sie würden „hauptsächlich auf Klassenkampf aufbauen“. Und: „Es grenzt eigentlich an Enteignung der Betriebe und der Familien und muss jedem leistungsorientierten Menschen in diesem Land übel aufstoßen.“ Von der ÖVP erwarte sie sich klare Worte.Die Chance für Neuwahlen im nächsten Jahr bezifferte sie mit 50 zu 50. Der Grund: „Bundeskanzler Faymann hat sich sehr mit seiner Forderung nach einer Vermögenssteuer einbetoniert und so etwas kann die ÖVP nicht zustimmen. Vielleicht wird sich Bundeskanzler Faymann zurückziehen, oder die ÖVP fällt um und erfindet irgendeine Kompromisssteuer, sodass keiner das Gesicht verliert. Der Bürger und Steuerzahler wird aber jedenfalls verlieren.“
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Ein Rennen zwischen Frank Stronach und Alexander Van der Bellen bei der Bundespräsidentenwahl 2016 ist für Nachbaur unwahrscheinlich. Der Magna-Gründer sei schließlich „kein Politiker, sondern ein Vollblutunternehmer. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass er am Amt des Bundespräsidenten Interesse hat.“ Van der Bellen bezeichnete sie als „sehr belesener und besonnen“, seine Weltanschauung teile sie aber nicht. Überhaupt stelle sich ihr vielmehr die Frage, „§§ob wir das Amt des Bundespräsidenten in dieser Form wirklich brauchen“.
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Die Frage, warum sie gegen die Legalisierung von Cannabis sei, beantwortete die Ex-Vizeparteichefin so: „Weil mir viel lieber ist, wenn die jungen Leute, oder überhaupt alle Leute, mehr Sport betreiben, anstatt sich einzurauchen“. Die Gesamtschule ist für sie „nicht der richtige Weg“. Denn es stehe zu befürchten, „dass diese zu einer Nivellierung nach unten führen wird“.
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Auf die Suche nach Plätzen für Asylwerber angesprochen, verwies Nachbaur darauf, dass Österreich die EU-Quote übererfülle. Aber: „Natürlich können wir nicht die ganze Welt retten.“ Völlig inakzeptabel sei zudem, dass von Wien aus über die Bevölkerung drüber gefahren wird, wie das am Semmering passiert ist. Da wurde nicht mal der Bürgermeister gefragt und es ist mehr als verständlich, dass sich die Bevölkerung wehrt. Überhaupt muss man in Zukunft unterscheiden zwischen Wirtschaftsflüchtlingen und Menschen, die wirklich vor Katastrophen und Verfolgung flüchten.“
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''Islam ist mehr als eine Religion''
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