"Während im Vorfeld des Treffens Europäer und Amerikaner heftig darüber stritten, ob sie in London vor allem über weitere Konjunkturpakete oder über neue Regeln für die Finanzmärkte reden sollten, haben die Staaten nun Schritte beschlossen, die mit beiden Themen wenig zu tun haben und bei denen China eine zentrale Rolle spielt.Was bisher nur Gegenstand akademischer Debatten war, nimmt reelle Züge an: China reklamiert Stück für Stück die wirtschaftspolitische Führungsrolle, die seiner Marktmacht entspricht. Doch das Problem mit dem neuen chinesischen Selbstbewusstsein für die westliche Welt ist, dass das Land sich weder politisch noch wirtschaftlich in einem Zustand befindet, in dem es eine echte Führungsrolle einnehmen kann."
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"Überschattet wird (...) alles davon, dass die Politiker stolz verkünden, das von ihnen geschnürte Maßnahmenpaket sei das größte fiskalische und monetäre Stimulierungs- und Stützungsprogramm der modernen Geschichte. Als ob man darauf stolz sein müsste. Irgendwann wird all dies finanziert und abgetragen werden müssen. Das ahnen die Bürger, und sie werden sich kaum durch das Versprechen, man sei um glaubwürdige "Exit-Strategien" bemüht, beruhigen lassen. "London" zeigt, dass man beim notwendigen Kampf gegen die Krise zunehmend vergisst, dass Umwälzungen, Strukturwandel und schöpferische Zerstörung zu einer offenen Wirtschaft gehören und dass man auf diese Weise immer mehr in eine Lage schlittert, in der die Medizin gefährlicher ist als die Krankheit. Solcherart wird man trotz allem Getöse das Vertrauen nicht zurückgewinnen."
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"Ja, es gab ein paar gute Zeilen zu einer größeren internationalen Aufsicht von Bankern und einer Ausweitung des Kontrollnetzes auf Hedgefonds.Aber mitten in der Finanzkrise, die die völlige Unzulänglichkeit des Kontrollsystems gezeigt und zu den Protesten dieser Woche geführt hat, wäre noch viel Raum für weitere Schritte gewesen. Die Herrscher an der Wall Street und am Finanzplatz London werden zweifellos erleichtert aufatmen, wenn sie die Beschlüsse sehen."
(c) APA (Roland Schlager)
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