Drei Jubiläen in einer Woche: SPÖ, ÖGB und ÖVP gedenken ihrer Gründung, lassen sich Feier und wollen ''weiter anpacken''.
30.12.2016 um 15:59
Die dritte Aprilwoche bringt gleich drei 70-Jahr-Jubiläen: Am 14. April beging die SPÖ ihren 70. Geburtstag, am 15. April folgte der ÖGB, bevor am 17. April auch die ÖVP Grund zum Jubeln hatte.
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Die Volkspartei begann ihren Jubeltag mit einer Messe in der Schottenkirche mit Kardinal Christoph Schönborn. Danach begrüßte Obmann Reinhold Mitterlehner die "liebe Familie ÖVP". Er sei stolz darauf, dass die Volkspartei Partei die gesamte Breite und Vielfalt der Bevölkerung vertrete. Man werde als "Integrationspartei" weiter "anpacken", betonte er.
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Mitterlehner zollte auch den Gründervätern Respekt für ihren Mut: "Wir haben mit der Gründung der ÖVP einen innovativen, mutigen Schritt erlebt." Damals habe man die Lehren aus der Geschichte gezogen, ebenso aus der Zwischenkriegszeit, stellte Mitterlehner fest. Es habe politische Verletzungen, Lagerdenken und Gewalt gegeneinander gegeben und 1933 auch eine "Kanzlerdiktatur, von der sich die neue ÖVP klar distanziert hat", erklärte der Vizekanzler. Auch das gehöre dazu, wenn man die Parteigeschichte bewerte.
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Unter den Festgästen waren Vertreter der Regierungsmannschaft wie Innenministerin Johanna Mikl-Leitner oder Agrarminister Andrä Rupprechter. Die Landesparteiobmänner waren ebenfalls dabei, etwa der niederösterreichische Erwin Pröll oder der steirische Hermann Schützenhöfer. Neben Klubchef Lopatka waren auch zahlreiche Abgeordnete gekommen. Vertreten auch die früheren Parteiobmänner Josef Riegler, Josef Taus, Erhard Busek und Josef Pröll.
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Bundeskanzler Werner Faymann und Bürgermeister Michael Häupl hatten bereits am Dienstag in den "Roten Salon" des Wiener Rathauses gerufen - jenen Raum, in dem sich vor 70 Jahren Vertreter der Sozialdemokraten und der Revolutionären Sozialisten getroffen haben, um gemeinsam als neue politische Kraft den Wiederaufbau des Landes mitzugestalten.
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Für 70 Jahre SPÖ hat die Partei in einer Presse-Unterlage auch 70 Highlights zusammengebastelt, wobei den beiden Kurzzeit-Kanzlern Viktor Klima und Alfred Gusenbauer (beide SPÖ) keine Erfolge gegönnt wurden. Denn zwischen 1997 und 2008 findet sich kein roter Meilenstein.
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Sehr wohl aufgelistet werden sozialer Wohnbau, der Beschluss des Neutralitätsgesetzes, die Schülerfreiheit, die 40-Stunden-Woche, die Etablierung Wiens als UNO-Standort, fünf Wochen Mindesturlaub sowie aus jüngerer Zeit die "historische Lösung des Ortstafelkonflikts", die Einführung der Neuen Mittelschule als Regelschule sowie der Beschluss der "größten Steuerreform der Zweiten Republik".
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Auf die SPÖ folgte Mittwochabend der ÖGB, dessen Präsident Erich Foglar gleich zu Feierbeginn die Gewerkschaft noch älter machte: Eigentlich gibt es diese in Österreich nämlich schon seit 170 Jahren, betonte er. Die vergangenen 70 Jahre seien aber die erfolgreichsten gewesen, da der ÖGB mit einer Stimme gesprochen habe. Vehement warnte Foglar davor, die Pflichtmitgliedschaft in den Kammern leichtfertig aufs Spiel zu setzen.
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An der Spitze der Gästeschar, die von Neos-Obmann Matthias Strolz über Gewerkschaftslegenden wie Rudolf Nürnberger bis zu KPÖ-Chef Mirko Messner reichte, stand Bundespräsident Heinz Fischer. Er schrieb dem ÖGB zu, enorm viel zum Aufstieg des Landes beigetragen zu haben.
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Die Delegation aus dem schwarzen Reichsviertel führte Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) an. Der Wirtschaftsminister findet, dass sich das Modell der Sozialpartnerschaft in der Krise bewährt habe, obwohl es nun nicht mehr gegolten habe, Zuwächse zu verteilen sondern mit einer Krise umzugehen.
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Großteils lobende Worte für den ÖGB kamen auch von der anderen Sozialpartner-Seite. Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl warnte aber auch davor sich zurückzulehnen. Im Hinblick auf aufstrebende Nationen meinte er: "Wir müssen wieder vorne weg." Arbeiterkammer-Präsident Rudolf Kaske wiederum warb für einen "Big Deal für Arbeit".
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70. Geburtstage: ''Highlights'' und Familienbande
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