Song Contest: Die 27 Songs in der Einzelkritik

Klemens Patek lässt die 27 Songs noch einmal Revue passieren.

Die Moderatorinnen blieben souverän, charmant. Viel gibt es bei einer Show diesen Ausmaßes ohnehin nicht zu sagen. Spontane Sätze von Alice Tumler mit der Bitte um Respekt für die russische Kandidatin oder auch der Hinweis an ihren Freund, dass sie keinen Ring am Finger trägt, waren sehr charmant.
Österreichwerbung war vor allem zu Beginn der Show immer und überall - inklusive Sängerknaben. Tolle Pausenshow mit Top-Percussionist Martin Grubinger.


Die Show von Mans Zelmerlöw war exzellent, die Strichmännchen-Animation, mit der der stets nur Mans gerufene Sänger interagierte, perfekt - wenn auch berechenbar. Die Stimme von Mans ist großartig. Wie er die "ohuohuohs" mit einer Präzision dahingeschleudert hat - spitze! Solider Pop, professionell umgesetzt. Wegen der Favoritenrolle im Nachhinein aber quasi ein fader Sieg.

Musikalisches Fazit: Nicht so sicher, wie im Semifinale. Aber das ist eine Hymne, gesungen von einem Bühnenprofi mit super Stimme. Überdramatische Akkordfolge am Ende... aber okay.


Ein sehr kurzes Vibrato, das Herr Nottet am Ende seiner Phrasen zu singen gepflegt. Passt aber. Coole Raunzstimme - auch in den Höhen. Song steht ihm perfekt. Perfekt produzierter Pop, der die Trends im aktuellen Sounddesign super aufgegriffen hat. Geheimfavoritenrolle bestätigt.


Der Song "Love Injected", von Aminata interpretiert, bleibt ein Fall für Pop-Kritiker: Coole Sounds, gut gemacht, aber wann privat Anhören: Weder im Club noch auf der Couch oder beim Joggen.... Refrain ist auch ziemlich geschrien gewesen - wenn auch technisch und tonal großteils sauber.


Die einfache Instrumentierung des Songs ist bestechend, aber nicht einfach zu singen. Morland und Debrah Scarlett lieferten eine gute, simple Bühnenshow mit authentischen Emotionen. Der Ohrwurm-Effekt blieb gering, aber "A Monster Like Me" ist ein schöner Song - gesungen von großartige Stimmen.

Das hat im Halbfinale besser gefallen. Man hat Nadav Guedj die Nervosität angemerkt. Manche Verzierungen saßen da schon besser. Der Song bleibt ein klassischer Dance-Hit für den ESC. Bei der Modulation ein spontaner Anfeuerungsruf fürs Publikum. Cooler Schlusssatz im Outro. "Gotta go, three minutes." Und nochmal, der Herr ist erst 16 Jahre alt! Respekt"









Schöner Popsong mit schönen Stimmen. Die Zweistimmigkeiten haben heute mehr gerieben als im Halbfinale. Der Bühnenkuss ließ Monika Linkyte und Vidas Baumila fast den Einsatz verschlafen. Appell ans Publikum: "People, if you feel the love, put your hands in the air."









