Spielzeug: Fußnoten zur "Presse am Sonntag" (17. Mai 2009)

Links und weitere Tipps zu Zukunftstrends der Spielebranche auf dem Desktop und Fehlprognosen der Vergangenheit.

"Computerspiele am Scheideweg"

In der Computerspiel-Branche gibt es derzeit zwei scheinbar gegenläufige Entwicklungen zu beobachten: Einerseits versuchen aufwendig produzierte Spiele mit realistischer Grafik und möglichst viel Freiraum die Grenzen des Machbaren immer weiter zu verschieben und den Spieler in ihre Welt zu entführen. Auf der anderen Seite werden simpel gestrickte „Casual Games“ immer beliebter. Unabhängig davon reitet die Spielebranche derzeit auf einer Erfolgswelle. Die Wachstumsraten sollen laut Price-Waterhouse-Coopers bis 2012 sogar die der restlichen Unterhaltungsindustrie überholen.

> Pet Society auf Facebook
> Gamehotel
> Crysis

Fehlprognosen

„Internet ist nur ein Hype“, Bill Gates, 1995

Mit dieser kolossalen Fehleinschätzung setzte sich Microsoft-Gründer Bill Gates ganz schön ins Fettnäpfchen. Aufgefallen ist das natürlich erst, als es längst zu spät war. Der Software-Gigant kämpft bis heute um jedes Fleckchen im dicht gedrängten Internet-Markt und hat sichtlich Schwierigkeiten, sich gegen „Newcomer“ wie Google und Facebook zu behaupten.

Nischenprodukt Laptop, Steve Jobs, 1985

“Notebooks sind vielleicht für Reporter interessant, die unterwegs Notizen machen wollen. Für den Durchschnitts-Kunden sind sie aber nicht besonders nützlich“. Diese falsche Prognose gab ausgerechnet Apple-Guru Steve Jobs ab, als er 1985 mit dem „Playboy“ über die Zukunft der Computer-Welt plauderte. In den USA haben die Absätze von Notebooks jene von stationären PCs bereits vor zwei Jahren überholt - weltweit war das vergangenes Jahr der Fall.

Die Welt ist keine Scheibe, Philips-Chef Jan Timmer, 1982

“Wer braucht eigentlich diese Silberscheibe?“ Diese Frage stellte sich ausgerechnet der spätere Philips-Chef Jan Timmer im selben Jahr als der erste CD-Player auf den Markt kam. Philips war maßgeblich an der Entwicklung der Compact Disc beteiligt. Schon sechs Jahre nach Timmers Fehleinschätzung wurden weltweit rund 100 Millionen CDs gepresst - nach 25 Jahren waren es rund 200 200 Milliarden. Die Nachfolgeformate DVD und Blu-ray konnten der CD bisher nur wenig anhaben, schließlich haben sie sich hauptsächlich als Träger für Filme etabliert. Seit dem Aufkommen der mp3-Player verliert die CD jedoch zunehmend an Zuspruch. Die erste CD wurde übrigens mit dem letzten Album der Kult-Band Abba bespielt.

Tonfilm? Nervig. Harry Warner, 1927

“Wer zum Teufel will schon Schauspieler sprechen hören?“ Der Studiochef Harry Warner war eher skeptisch, als ihm 1927 der Tonfilm als Kino-Zukunft präsentiert wurde. Schließlich ließ er sich aber doch von seinem Bruder Sam überzeugen. Das Ergebnis war der erste Film mit gesprochenem Text: Der Jazzsänger. Sam Warner erlebte die Uraufführung leider nicht mehr - sein Lieblingsprojekt Tonfilm wurde innerhalb kürzester Zeit zum Welterfolg.

Maschinenraum -  von Walter Gröbchen

Volle Kraft voraus durch die Technikwelt. Diesmal: Social Networks. Facebook, Twitter & Co. sind Zeiträuber par excellence. Und nicht nur das.

> Zur Kolumne

(db/sg)


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.