"Das ist heute ein Erfolg der gesamten Volkspartei", sagte VP-Spitzenkandidat Ernst Strasser. Im Bezug auf das Wahlergebnis der FPÖ sei außerdem klar geworden, dass "die Bäume des Herrn Strache nicht in den Himmel wachsen". "Auch dafür sind wir angetreten", so Strasser.
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SPÖ-Spitzenkandidat Hannes Swoboda wollte sich auf eine genaue Analyse des Wahlausgangs nicht einlassen. Er erwähnte jedoch die Unterstützung der "Kronen-Zeitung" für Hans-Peter Martin. Die SPÖ müsse aber auch ihr Profil schärfen. Er werde das EU-Mandat trotz der Verluste annehmen. Er wolle aber für seine Nachfolgerin oder Nachfolger bessere Voraussetzungen schaffen. Die Kritik an der FPÖ im Wahlkampf bezeichnete er als "absolut richtig".
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Hans-Peter Martin freute sich, dass er "überraschend viel Zuspruch" bekommen habe: "Drei Hechte können mehr machen als einer." Martin nannte das Ergebnis einen "großen Vertrauensbeweis" der Wähler für sich selbst und zugleich einen "großen Misstrauensbeweis für die herkömmlichen Parteien und eine bestimmte Art der Berichterstattung".
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Die Grüne Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek bemühte sich um Schadensbegrenzung. Die Verluste der Grünen nimmt sie "mit Bedauern zur Kenntnis", man werde sich in den kommenden Jahren "ganz stark bemühen, jene Wähler wieder zu gewinnen, die diesmal nicht Grün gewählt haben". Ob man mit dem scheidenden EU-Abgeordneten Johannes Voggenhuber ein besseres Ergebnis einfahren hätte können, wollte Lunacek nicht beantworten. Es sei "nicht seriös, jetzt darüber zu reden, was gewesen wäre, wenn...." Sie habe im Wahlkampf jedenfalls "alles gegeben, was ich geben konnte".
Clemens Fabry
BZÖ-Spitzenkandidat Ewald Stadler zeigte sich "sehr entspannt". Er sah Chancen, den Einzug noch zu realisieren. Der Wahlkampf sei gut gelaufen, in Hinblick auf die kommenden Landtagswahlen seien nun aber Schwachstellen zu diskutieren.
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SP-Bundeskanzler Werner Faymann nannte das Ergebnis "für die SPÖ unerfreulich". Offensichtlich sei es nicht gelungen, "die Bedeutung dieser Wahl unserem Potenzial an WählerInnen ausreichend zu vermitteln und sie zu mobilisieren". Fehler, die in der Wahlkampagne passiert sein könnten, nannte der Parteichef trotz der historischen Wahlschlappe ebenso wenig wie allfällige Konsequenzen.
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Der steirische LHStv. Kurt Flecker (SPÖ) ging am Abend des EU-Wahlsonntags mit seinem Parteichef Faymann hart ins Gericht: "Der Bundesparteivorsitzende hat diese Wahl offenbar verkauft. Wie kann man sich sonst erklären, dass die SPÖ auf Zuruf der 'Kronenzeitung' eine neue Linie, eher eine Nicht-Linie, eingeht, dann ein liebloser Wahlkampf geführt wird, und auf der anderen Seite die 'Krone', die ja offenbar eine sehr gute Beziehung mit dem Bundesparteivorsitzenden hat, den Vorabdruck eines Buchs eines anderen Kandidaten bringt", sagte Flecker in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung". Dies könne nur bedeuten, dass man an der Spitze der SPÖ nicht an dieser Wahl interessiert gewesen sei. Er glaube, dass dies ein Deal gewesen sein könne. "Dass er das Blatt dann, wenn's ernst wird und um andere Wahlen geht, auf seiner Seite hat", so Flecker.
(c) Bruckberger
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sieht seine Partei als "großen Wahlsieger" der EU-Wahl. "Ich bin mehr als zufrieden". Einwände, dass sich die FPÖ ein weit besseres Ergebnis erwartet hätte, ließ er nicht gelten.
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Grünen-Chefin Eva Glawischnig sieht die Verluste ihrer Partei als "Arbeitsauftrag, die Dinge einfach besser zu machen"."Wir haben uns sehr bemüht, aber es kamen nur innenpolitische Themen im Wahlkampf vor".
(c) APA
BZÖ-Parteichef Josef Bucher sagte, Ewald Stadler sei "in keinster Weise" der falsche Spitzenkandidat gewesen. Der Wahlkampf sei "zweifelsohne" ein schwieriger gewesen, so Bucher. Einerseits habe Hans-Peter Martin Unterstützung durch ein bundesweites Medium erfahren, andererseits würden die Mitbewerber über große politische Strukturen verfügen. Für die nächsten Landtagswahlen müsse man sich nun ansehen, mit welchem Konzept man antritt.
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Der ehemalige VP-Kanzler Wolfgang Schüssel sagte mit Bezug auf den SPÖ-Brief an die "Kronen-Zeitung": "Der Kniefall hat sich nicht bezahlt gemacht. Rückgrat ist die Devise".
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SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter sprach von einer "schmerzhaften Niederlage". Er sieht die Schuld weder bei sich noch bei Spitzenkandidat Swoboda. Es sei "unbestritten", dass Swoboda einer der erfahrensten und profiliertesten Europa-Abgeordneten sei. Als "tröstlich" bezeichnete es Kräuter, dass EU-Wahlen eine völlig andere Situation darstellen als innerstaatliche Wahlen.
(c) Clemens Fabry
Der Grüne Ex-EU-Abgeordnete Johannes Voggenhuber sprach von einem "absehbaren Desaster", das seinen Grund auch in der "Machtversessenheit einer kleinen Gruppe" habe. Mit einem Schlag habe die Parteispitze damit "die Arbeit von zehn Jahren zunichtegemacht"
(c) APA
Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) zeigte sich betrübt über das für die SPÖ "sehr schlechte Ergebnis". Die niedrige Wahlbeteiligung betrübe ihn allerdings noch mehr. Davon sei offenbar die SPÖ besonders betroffen gewesen: "Es sind halt unsere Leute nicht hingegangen." Häupl machte den Verlauf des Wahlkampfes dafür verantwortlich. In diesem seien europäische Themen nicht gehört worden. Vielmehr habe die Innenpolitik, und dabei meist die FPÖ und die von ihr vorgegebenen "niedrigen Themen", dominiert. Häupl: "Was hätte man in diesem Wahlkampf machen sollen?"
(c) AP
Michaela Sburny, Geschäftsführerin der Grünen, nannte das EU-Wahlergebnis "schmerzlich". Man müsse nun das Ergebnis in aller Ruhe analysieren. Sie schiebt die Schuld nicht auf die Grünen selbst, diese befänden sich gerade "in einem Veränderungsprozess", der den Wählern noch nicht "schlüssig" mitgeteilt werden konnte. Das Positive an dem Ergebnis insgesamt sei jedoch, dass die FPÖ ihr Wahlziel "bei weitem nicht erreicht" habe. Das zeige, das Aufhetzen und Ausgrenzen nicht funktioniere.
(c) APA (Andreas Pessenlehner)
Stefan Petzner, Generalsekretär des BZÖ, sagte, man hoffe noch auf den Einzug ins EU-Parlament. Der Wahlkampf sei jedenfalls mit den richtigen Themen geführt worden.
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"Es hat keinen Sinn, jetzt zu Tode betrübt zu sein", meint Ex-Bundeskanzler Franz Vranitzky (SPÖ). Die massiven Verluste seien ein Arbeitsauftrag an die SPÖ. Als eine der Ursachen für die Niederlage sieht Vranitzky, dass es "nicht genügt, Europapolitik nur wenige Wochen vor der Wahl zu betreiben". In Personaldebatten will er sich nicht einmischen.
(c) Bruckberger
Reaktionen: ''Faymann hat die Wahl verkauft''
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