Von Toren und Türln: Österreichs ''Zaun'' in Zitaten

Am 27. Oktober fuhr Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) nach Spielfeld und kündigte dort "bauliche Maßnahmen" an der Grenze an. Rasch brach eine Zaundebatte aus - um nicht zu sagen, vom Zaun. In der Folge die prägnantesten Zitate des über zweiwöchigen Regierungsstreits.
Gleich zu Beginn hatte die Innenministerin ihre Ansage zu präzisieren: "Natürlich geht es auch um einen Zaun", erläuterte sie den Terminus "bauliche Maßnahmen". Allerdings: "Ein Zaun hat auch ein Tor." Und damit ist alles eine Frage der Definition.

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) erläuterte seine Prinzipien des Zaunbauens folgendermaßen: "Es ist ein Unterschied, ob man eine Grenze baut oder ob man ein Türl baut mit Seitenteilen."
Und überhaupt: "Es ist kein Zaun rund um Österreich."

"Es wird keinen Zaun geben. Zäune lösen keine Probleme, die schaffen höchstens Aggressivität." Beobachter aus der Ferne, der Europaabgeordnete Othmar Karas (ÖVP) in Straßburg.

"Jeder, der ein Haus hat, hat einen Garten und einen Zaun." Nochmal Mikl-Leitner - die Innenministerin erklärt auch dem deutschen TV-Publikum, wieso sie an der Grenze Baubedarf sieht.

Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) fasst den Diskussionsstand zusammen: "Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, was die Maßnahmen links und rechts betrifft."

"Die Diskussion auf Zaun oder nicht Zaun zu reduzieren, ist eines Staates unwürdig." Besorgt um die Würde, Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP).

"Wir haben zwei Wahrheiten, die sich an sich nicht entgegenstehen." - ... und ist sich mitunter nicht einmal einig, wer wann welches Konzept gesehen hat, wie Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) analysiert.

"Die Geduld der Bürger ist endenwollend und meine auch." Mikl-Leitner schaut dem ungeduldig zu.
"Der Geduldsfaden ist ein recht dünner." SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder auch, er meint aber die Innenministerin.

"Es ist entschieden." Mikl-Leitner kann dann einen kurzen Zaun verkünden.
"Ich bin sehr dankbar, dass diese Fragen intensiv erörtert wurden." Und Kanzleramtsminister Josef Ostermayer (SPÖ) hat die Diskussion genossen.