Zapfsäule statt Zapfhahn

Mit Billigsprit sorgt Ex-Szene-Gastronom Markus Friesacher für Furore – auch ein Landeshauptmann-Sohn ist mit an Bord.

Diesel um 0,525 Euro pro Liter, Benzin um 0,592 Euro. Kilometerlang stauten sich die Autos vor den drei neuen, unprätentiösen Tankstellen des Markus Friesacher in Salzburg. Snacks gibt es dort keine, auch kein Motoröl und keinen Tankwart. Nur Sprit, sonst nichts. Der bisher vor allem aus den Klatschspalten – als Szenegastronom, Ralf-Schumacher-Kumpel und Ehemann einer schillernden Societylady – bekannte Markus Friesacher will sein Konzept nun auch in die übrigen Bundesländer exportieren. Den derzeitigen Preis, der unter dem Einkaufspreis liegt, werde er zwar nicht halten können, gesteht der findige Unternehmer ein. Er wolle den Treibstoff aber auf jeden Fall stets um zwei Cent billiger anbieten als die angestammte Konkurrenz.

Partner von Markus Friesacher in dessen Firma FE Trading sind Stephan Pröll, Sohn des Landeshauptmanns von Niederösterreich, und die Salzburger Unternehmerin Elisabeth Eder – die „Drei von der Tankstelle“ quasi. Ein Kooperationspartner wurde im Lebensmitteldiskonter Hofer gefunden. Auf dessen Parkplätzen wurden die Zapfsäulen aufgestellt.

Aus dem Gastro-Gewerbe hat sich Friesacher mittlerweile zurückgezogen, seinen „Friesacher-Stadl“ in Salzburg verkaufte er an seinen Cousin. 2007 stieg Markus Friesacher in die Biodieselbranche ein, in Krems eröffnete er eine Raffinerie. Hauptabnehmer sind die Raiffeisen-Lagerhäuser. Friesacher ist übrigens selbst einmal Rennfahrer gewesen – unter anderem für das Red-Bull-Junior-Team in der Formel 3000. 1999 beendete er seine Rennsportkarriere. Nun lädt er selbst zum (Billig-)Boxenstopp. oli

ZUR PERSON

Name: Markus Friesacher

Geboren am: 6. 1. 1975 in Salzburg

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.07.2009)

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