Der Chef der iranischen Justiz fordert innerhalb einer Woche eine Entscheidung über das Schicksal der bei Unruhen Inhaftierten.
Zwei während der jüngsten Unruhen im Iran verhaftete und unter ungeklärten Umständen verstorbene junge Männer sind nach Angaben des Direktors der Gefängnisverwaltung der Provinz Teheran an "Gehirnhautentzündung" (Meningitis) gestorben. Sohrab Soleimani versicherte am Montag laut Press TV, die beiden Gefangenen, Mohammad Kamrani und Mohsen Ruholamini, seien nicht an den Folge der Haft gestorben.
Bei Ruholamini sei bereits eine Meningitis diagnostiziert worden, bevor er ins berüchtigte Evin-Gefängnis überstellt worden sei, behauptete Soleimani gegenüber der Nachrichtenagentur ISNA. Der 25-Jährige Mohsen Ruholamini war der Sohn von Abdul-Hossein Ruholamini, des Chefs des renommierten Pasteur-Instituts und Spitzenberaters des Präsidentschaftskandidaten Mohsen Rezaie. Der 18-jährige Mohammad Kamrani war den Angaben zufolge ebenfalls bereits erkrankt als er wie Ruholamini ins Evin-Gefängnis eingeliefert wurde.
Laut Gefängnischef Soleimani seien die beiden lebensgefährlich Erkrankten in ein Spital gebracht worden. Den Mitgefangenen sei nach ihrem Tod ein Impfstoff gegen Meningitis verabreicht worden. Gefragt nach dem Schicksal weiterer politischer Gefangener sagte der Gefängnisdirektor, einige von ihnen dürften keine Besuche empfangen und keine Kontakte zur Außenwelt unterhalten. Sie würden aber medizinisch versorgt und von Juristen betreut.
Justizchef Ayatollah Mahmoud Hashemi Shahroudi hat unterdessen angeordnet, dass über das Schicksal der während der Unruhen inhaftierten Gefangenen innerhalb einer Woche entschieden werden müsse. Sein Sprecher Ali Reza Jamshidi erklärte, Shahroudi habe verfügt, dass jene Gefangene, die "keine ausreichend schweren Straftaten" begangen hätten, freizulassen seien.
(Ag.)