Und Jimmy ging zum Vesuv

Erwin Hoffer sorgte mit dem Transfer von Rapid zu SSC Napoli für Schlagzeilen. Mit James Hoffa hat der Fußballer aber nichts zu tun.

Für manche ist Erwin Hoffer schlichtweg Österreichs Antwort auf Englands Stürmerstar Wayne Rooney. Klein, schnell, ballsicher, nicht zwingend von Eloquenz, dafür aber von unaufhaltsamem Durchsetzungsvermögen geprägt. Für andere ist der 22-jährige Fußballer aber auch ein Beispiel dafür, was man wirklich erreichen kann, wenn man an sich, sein Talent und seine Chance glaubt.

Nach Gastspielen bei Haidhof, Tribuswinkel, Baden, Admira und Rapid landete Hoffer nun bei Napoli, dem ehemaligen Verein von Fußballikone Diego Maradona. Weil die Italiener fünf Millionen Euro Ablöse bezahlten, schrieb Hoffer auch Fußballgeschichte. Er ist der teuerste ÖFB-Spieler aller Zeiten.

Mit dem Transfer gibt Hoffer Österreich wieder neue Hoffnung. So schlecht können unsere Fußballer nicht sein, sonst würden sie im Ausland ja keinen Klub finden. Was jetzt noch fehlt, ist der Torjubel unter dem Vesuv.

Den Spitznamen „Jimmy“ verlieh ihm einst Admira-Trainer Karl Brauneder. Hoffer überzeugte ihn aufgrund seines „kalten Torinstinkts“, er erinnerte ihn an einen Killer. Und zwar an Jimmy, die Tulpe, aus dem Hollywoodfilm „Keine halben Sachen“. Mit dem fragwürdigen US-Gewerkschaftsführer „Jimmy“ Hoffa hat Erwin Hoffer also nichts zu tun. fin

ZUR PERSON

Name: Erwin Hoffer (22), Fußballprofi.

Vereine: 1. SC Haidhof, FC Tribuswinkel, Badener AC, Admira (2002–2006), Rapid (2006–2009), SSC Napoli (2009–2014).
Nationalteam:
11 Länderspiele (2 Tore).Nachwuchs: 12 U21-Länderspiele (6 Tore), 8 U20-Spiele (4 Tore), 10 U19-Spiele
(5 Tore), 13 U17-Spiele (9 Tore).
Erfolge:
2006 U19-EM-Dritter, 2008 Meister mit Rapid. [AP]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.07.2009)

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