456 Griechenland/Italien – Interrail Zwei

Die Familie besteigt die Fähre der kretischen Reederei ANEK in Patras, Griechenland. Was heißt da, besteigt? Zentrifugale Kräfte zerren sie auseinander.

Die „Hellenic Spirit“ wird betankt. Sie stammt aus dem Jahr 2001 mit dem Heimathafen Chania. Mit 204 Metern Länge und fast 26 Metern Breite, ist sie für 1.850 Passagiere und 670 Vehikel gemacht.

Das Publikum ist heute eine Mischung aus Sommerstudenten/innen, singenden tschechischen Schülerinnen und LKW-Fahrern ohne „/innen“. Der Pool scheint verwaist, so als ob er kaum jemals mehr befüllt würde.

Die Maschinen springen an, Dieselrauch fetzt durch die Luft, der Kapitän dirigiert vom Rand der Brücke das Manöver der Ausfahrt aus dem Hafen von Patras ...

… und lässt das Schiffshorn vier Mal unerträglich laut dröhnen.

Die Maximalgeschwindigkeit von 30 Knoten macht die „Hellenic Spirit“ schneller als die meisten modernen Kreuzfahrtsschiffe. Die Minoan Lines in der Gegenrichtung wirkt lang nicht so schnittig wie unsere ANEK. (Fahrt vom Autor selbst bezahlt. Keinerlei Werbung oder Product Placement in dieser Fotostrecke.)

Griechische Inseln ziehen vorbei …

… und wegen des Hundeverbots in den Restaurants und der Kantine haben sich Passagiere mit strapazierfähigen Kleinhunden intelligente Methoden ausgedacht, um ihren Liebling doch dabeizuhaben.

Die Nacht ist hart für die Passagiere der Pullmann-Klasse (Air Seat), wir schlafen auf dem Boden, der 1968 geborene Vater spürt frühmorgens jeden Knochen – doch zum Glück ist das Pool mit vermutlich Heilwasser befüllt (riecht aber komisch).

Ankunft in Ancona: Das „Pilota“-Boot lässt einen lokalen Hafenexperten an Bord der „Hellenic Spirit“ …

… während in die Gegenrichtung ein undefinierbares graues Schnellboot entschwindet.

Und endlich sind wir in dieser italienischen Hafenstadt, von der immer nur schlecht gesprochen wird. Wir mögen sie gleich. Diese Fotostrecke wurde auch nicht von der italienischen Eisenbahn gesponsert, der Ferrovie dello Stato Italiane, die wie ihr österreichisches Pendant in Tochtergesellschaften zerschlagen wurde und deren Personenverkehrsbereich heute Trenitalia heißt. Aber mich spricht Marketing nicht an.
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