Erste-Bank-Vorstand: "Sparen nicht mit Sparbuch gleichsetzen"

Warnschild mit negativem Prozentzeichen auf Geldscheinen Symbolfoto Negativzinsen
Warnschild mit negativem Prozentzeichen auf Geldscheinen Symbolfoto Negativzinsenimago/Christian Ohde
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Viele Österreicher hätten noch gar nie nachgerechnet, was sie täglich verlieren, wenn sie alles nur am Sparbuch liegen haben, sagt Privatkundenvorstand Schaufler.

Die Österreicher sparen trotz Niedrigzinsen auch heuer wieder mehr und legen pro Monat durchschnittlich 216 Euro beiseite. Dies geht aus der "Sparstudie 2016" der Erste Bank hervor. Beliebtes Sparformen ist demnach weiterhin das Sparbuch, gefolgt vom Bausparer. Sicherheit ist den Österreichern bei der Geldanlage wichtig.

Der monatliche Sparbetrag ist innerhalb von zehn Jahren kontinuierlich gestiegen:

(c) Erste bank

Vier Prozent der Befragten 2006 waren es noch doppelt so viele, gaben an, gar nicht zu sparen. Per Ende Juli hätten private Haushalte laut Nationalbank Einlagen in Höhe von rund 230 Mrd. Euro gebunkert, um 3,2 Prozent mehr als im Juli 2015, so der Erste Bank am Mittwoch in einer Pressemitteilung.

Die Bedeutung des Sparens wird als niedriger eingeschätzt als vor zehn Jahren:

(c) Erste Bank

Bei der Art der Geldanlage habe sich gegenüber dem Vorjahr kaum etwas verändert, so die Erste Bank. Beliebteste Sparform sind auch heuer mit 77 Prozent das Sparbuch/Sparkarte (plus 6 Prozentpunkte im Vergleich zu 2006). Bausparverträge haben der Studie zufolge 62 Prozent (plus 8). Dahinter folgen Lebensversicherungen mit 37 Prozent, Wertpapiere mit 27 Prozent, die staatlich geförderte Pensionsvorsorge (Zukunftsvorsorge) mit 18 Prozent und Immobilien mit 17 Prozent.

Anlagenmix bevorzugen

77 Prozent der Österreicher halten sich selbst für eher sicherheitsbetonte Sparer. 14 Prozent bezeichnen sich als "gemischte Anleger" und 5 Prozent als risikobereite Anleger. "Ich glaube, dass viele noch gar nie nachgerechnet haben, was sie täglich verlieren, wenn sie alles nur am Sparbuch liegen haben", so Thomas Schaufler, Privatkundenvorstand der Erste Bank in der heutigen Pressemitteilung. "Sparen darf in den Köpfen nicht länger nur mit dem Sparbuch gleichgesetzt werden." Nur ein Anlagemix aus Sparbuch, Wertpapieren und Versicherungen bringe langfristig gesehen die besten Chancen auf Erträge.

Für die Studie wurden vom Imas-Institut Anfang Juli 900 Interviews in ganz Österreich (Bevölkerung ab 15 Jahren) durchgeführt, pro Bundesland waren es 100.

(APA/red.)

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