Literatur-Nobelpreis
Pressestimmen

"Jubel in Deutschland!" schreibt die deutsche Bild-Zeitung nach der Bekanntgabe des Literatur-Nobelpreises für Hert Müller. "Herta Müller – wer ist sie eigentlich?", fragt sich das Boulevardblatt dann. "In den vergangenen Jahren fiel der Name Herta Müller immer wieder im Zusammenhang mit dem Nobelpreis, doch sie ging immer wieder leer aus. BIS JETZT!"

"Sensationelle Ehrung für eine Außenseiterin", schreibt das deutsche Nachrichtenmagazin "Spiegel". "Herta Müller ist eine Chronistin des Alltagslebens in der Diktatur, die ihre Kindheit in Rumänien als Schule der Angst durchlebt hat und davon in ihren Werken beredt und bedrückend Zeugnis ablegt."

Müller sein eine "Heimatlose Deutsche mit universellem Anspruch", titelt die "Welt". "Groß ist die Überraschung, in die sich auch Ratlosigkeit mischen mag über die mögliche Botschaft dieser Preisvergabe", heißt es in der Zeitung. "Herta Müller geht das Repräsentative, das gewissermaßen Staatstragende ab. Sie ist keine deutsche Nationaldichterin, sondern eine, die, wie es in der Preisbegründung heißt, 'Landschaften der Heimatlosigkeit' zeichnet."

Die deutsche "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hat ein Interview mit der Neo-Nobelpreisträgerin ausgepackt. Der Artikel zum aktuellen Preis kommt erst darunter: " Die Schwedische Akademie in Stockholm bleibt auch unter neuer Führung unberechenbar", heißt es in der Qualitätszeitung.

Für die "Süddeutsche Zeitung" ist Herta Müller "Die poetische Realistin" und "eine der sprachmächtigsten Autorinnen der Gegenwart." die Qualitätszeitung zitiert die ersten Sätze aus Mülles Buch "Atemschaukel" und schreibt: "Ihr Werk zeichnet sich durch Spracherfindungen aus, die Heimatlosigkeit, Hunger, Angst, Ausgestoßensein und Verfolgung in beklemmenden Bildern ausdrückt und erlebbar macht."

Die "New York Times" positioniert den Nobelpreis unter Jamie Oliver und verknüpft die Vergabe an den 20. Jahrestags des Niedergangs des Kommunismus in Europa. Nur vier ihrer Wekre seien ins Englische übersetzt worden, so das Blatt. Trotz ihrer guten Kritiken sei die Anzahl ihrer Leser in den USA überschaubar.

Beim britischen "Guardian" schafft es Nobelpreisträgerin Herta Müller nicht in den Titel - "Deutschland gewinnt Nobelpreis" heißt es nur.

Das gleiche Bild bietet sich bei der britischen "Times".

"Das Alphabet der Angst" titelt die "Neue Zürcher Zeitung". Herta Müller sei eine "glänzende Wahl", so das Blatt. "Herta Müllers Bücher sind fast alle im Exil, in Berlin, entstanden, doch sie handeln noch immer von der jedem Tag abgetrotzten Existenz. Es ist dieser in Wort und Fleisch eingegangene Überlebenswille, der ihren Büchern die Dringlichkeit gibt."