Besetzte Hörsäle
''Maschek'' muntern die Studenten auf
Die besetzten Hörsäle bieten untertags ein recht trostloses Bild.

Die Volxküche kocht noch immer, die Vorbereitungen für den Internationalen Aktionstag laufen auf Hochtouren, das besetzte Audimax wird von Kundgebungs-Aufrufen zugepflastert.Von Bernadette Bayrhammer, Daniel Breuss, Günter Felbermayer, Bernhard Lichtenberger und Rosa Schmidt-Vierthaler

Am Montag Abend war der größte Hörsaal Österreichs zuerst gefüllt, dann sogar brechend voll, denn: Die Live-Synchronisierer, "Maschek", die sich auch mit ihrer Puppenshow "Bei Faymann" im Rabenhof einen Namen gemacht haben, traten auf.

Und so sprach - durch die Synchronisation von "Maschek" - heute auch Bundespräsident Heinz Fischer von der Leinwand zu den Studenten.

Das Programm war ganz auf die Audimax-Besetzung abgestimmt. Neben Clown "Enrico" ließen die Komiker auch Thomas Brezina zur Bildungspolitik zu Wort kommen.

Das löste Begeisterungsstürme im Audimax aus. Die Solidaritätsbekundung der zwei auftretenden "Mascheks" wurde mit Standing Ovations begrüßt.

Die "Mascheks" hatten bei den Studenten sozusagen ein Heimspiel: Scharfe Spitzen gegen Wissenschaftsminister "Gio" Hahn und Kanzler Werner Faymann kamen naturgemäß gut an. Am Dienstag wollen die Studenten beim Aktionstag wieder Kampfbereitschaft zeigen.

Auf der Uni Wien ist wieder mehr Ruhe eingekehrt. Ein Ende der Studentenproteste ist zwar noch nicht abzusehen und auch die einzelnen Arbeitsgruppen sind noch recht aktiv, aber die besetzten Hörsäle zeigen eine andere Seite.

Im Audimax bietet sich um etwa 11 Uhr vormittags ein trostloses Bild. Drei Wochen nach der Besetzung des größten Hörsaals der Uni Wien wirkte es nicht mehr wie der Dreh- und Angelpunkt einer Revolte.

Der Wandschmuck ist ein Konglomerat aus politischen Forderungen, Durchhalteparolen und Sinnsprüchen. "Ein gescheiter Mensch ist keine Aktie," steht auf einem der Zettel. An prominenter Stelle findet man Geburtstagswünsche für Friedrich Schiller.

An diesem Tag fand im Audimax ein "Open Space" statt. Es ging darum, wie man Verbesserungen im Bildungssystem bewirken kann und wie es nun mit den Protesten weitergehen sollte.

Die Leiterin der Veranstaltung saß mit einem Dutzend Studenten in einer Runde. Sie wäre nicht enttäuscht, dass nur so wenige kamen, sagte sie. Der Vormittag sei eben eine ungünstige Zeit, wenn die Plena bis Mitternacht dauern. Jemand putzte währenddessen die Sitzreihen.

Auch auf der Technischen Universität ist weiterhin ein großer Hörsaal besetzt. Aber schon im Foyer wird deutlich, dass der Widerstand "ausbaufähig" ist.

Zur Mittagszeit bot der Hörsaal 1 ein entsprechendes Bild. Die wenigen anwesenden Studenten arbeiteten still vor sich hin.

"Platzmangel an der TU" lautete der Titel einer Veranstaltung für diesen Abend. Es gab auch schon ein Gespräch mit dem Rektorat über die Probleme der Studenten - Einigung kam keine zustande.

Die Akademie der Bildenden Künste war der Ausgangspunkt der studentischen Proteste. 22 Tage später scheinen sie dort beendet. Der Streik ist vorbei, die Lehrveranstaltungen werden fast alle wieder wie vorgesehen abgehalten.

In der Aula der "besetzten" Akademie nutzte lediglich ein Mann die Schlafgelegenheit. Auf der Homepage des Studentenprotests wird die Akademie jedoch als besetzte Uni gesehen.

Am zehnten Tag der Besetzung schien der Protest noch ungebrochen. Am diesem Wochenende stand Kultur und Debatte am Programm. Vor einem zum Bersten vollen Audimax ...
(c) Martin Juen

... wurde die Weltpremiere des Viennale-Films "Bock for President" gezeigt. "Ein kleiner solidarischer Beitrag unseres Festivals mit den Anliegen und dem Protest der selbstorganisierten Studentenschaft", so der Viennale-Chef Hans Hurch.
(c) Martin Juen

Für Regisseure Houchang Allahyari (links) und Tom-Dariusch Allahyari - "wir sind stolz, dass die Premiere im Audimax stattgefunden hat - bitte macht weiter" - und Flüchtlingshelferin Ute Bock gab es minutenlangen Applaus und Standing Ovations.
(c) Martin Juen

Zuvor diskutierte Armin Thurnher, Chefredakteur der Wiener Stadtzeitung "Falter" mit den Studenten über österreichische Politik und vergangene und zukünftige Formen des politischen Protests sowie der Gesellschaft in Zeiten des Internet. In einer Gesprächsrunde mit Lehrenden der Uni Wien wurde davor über hochschulpolitische Strategien debattiert.
(c) Martin Juen

Der neunte Tag der Uni-Besetzungen brachte etwas Bewegung in die politische Debatte. Bildungsminster Hahn versprach, 34 Millionen aus einer Notfallreserve für die Universitäten bereitzustellen - den Protestierenden ist das nicht genug. Sie fordern eine Bildungsmilliarde.
(c) Niko Ostermann

Die Großdemonstration ist vorbei, das Wiener Audimax ist weiterhin besetzt. Für große Vorlseungen müssen Studenten weiter ins Austria Center
(c) Die Presse (Clemens Fabry)

Wissenschaftsminister Johannes Hahn wurde von den Audimax-Besetzer eingeladen, vor dem versammelten Plenum zu diskutieren. Hahn lehnt Gespräche über die Forderungen von "irgendwelchen Studentengruppen" aber ab und wird auch keine besetzten Hörsäle an der Universität Wien besuchen. Zur Eröffnung des neuen Technologiezentrums der Boku erschien er alledings - und wurde von demonstrierenden Studenten empfangen.
(c) APA (Jäger)

Die Demonstranten gaben vor dem Eingang zum Festsaal das Stück "Von der Bildung zur Ausbildung - Ein Drama in drei Akten". Die Festreden verfolgten sie mit Aufklebern mit der Aufschrift "normiert" bzw. "konform" auf Mund oder Stirn, einige hatten zusätzlich mit Klarsichtfolie umwickelte Oberkörper.
(c) REUTERS/Gilbert Novi

Hahn hatte es wegen der Demonstranten vorgezogen, das Gebäude durch einen Seiteneingang zu betreten. Stumm verfolgten die Demonstranten schließlich die Reden, das Statement des Wortführers der Studenten war zuvor durch das Spielen der Blasmusik abgebrochen worden.
(c) APA (Jäger),

Geschmückt waren die Demonstranten mit Aufklebern mit der Aufschrift "normiert" bzw. "konform" auf Mund oder Stirn, einige hatten zusätzlich mit Klarsichtfolie umwickelte Oberkörper.
(c) APA (Jäger)

Am siebten Tag ruhten die Besetzer keineswegs. Trotz der Demonstration am selben Tag bleibt der größte Hörsaal der Universität Wien von den Studenten besetzt. Sie fordern u.a. bessere Studienbedingungen und einen freien Uni-Zugang.
(c) DiePresse.com (Daniel Breuss)

Für Unruhe sorgte ein Rettungseinsatz mit Polizeibegleitung in der Früh. Offenbar leidet einer der Besetzer schon seit längerer Zeit an einer psychischen Störung, die in der Nacht auf Mittwoch an die Oberfläche getreten ist. Im Plenum verkündeten die Studenten, dass man sich dazu entschlossen hatte, professionelle Hilfe für den Erkrankten zu rufen.
(c) DiePresse.com (Daniel Breuss)

Recht pünktlich um 9.00 früh wurde das Programm im Audimax wieder aufgenommen. Die Anzahl der Studenten war zwar noch sehr gering, auf dem Podium wurden aber schon Berichte aus aktuellen Tageszeitungen zu der Besetzung vorgelesen. Die Besetzer machten sich für die große Demonstration bereit.
(c) DiePresse.com (Daniel Breuss)

Am Dienstag Abend war der größte Hörsaal der Uni Wien brechend voll. Das Plenum der Audimax-Besetzer diskutierte über Wissenschaftsminister Johannes Hahn.

Die Besetzter wollten Hahn einladen, vor dem Plenum im Audimax aufzutreten und zu den Forderungen Stellung zu nehmen. Nicht alle Studenten konnten dieser Idee allerdings etwas Positives abgewinnen. Diskutiert wurde darüber, direkt mit Finanzminister und Kanzler in Verbindung zu treten.

Großen Applaus erntete die Aussage der Arbeitsgruppen, dass keine Vertreter zu Verhandlungen entsandt werden würden, weil die Besetzer als Kollektiv auftreten wollen.

Gute Planung ist alles: Der Focus richtete sich ganz auf die Organisation der Demo. Auch Skurriles wird geplant: Der Rekord im Mambo-Tanz des österreichischen Bundesheers soll gebrochen werden. Das Motto lautet: „Tanz den Freien-Bildungs-Mambo“.

In der Nacht auf Dienstag gab es im Audimax nach dem langen Wochenende starken Andrang. Grund dafür dürften Gerüchte über eine mögliche polizeiliche Räumung in der Nacht auf Dienstag gewesen sein. Um 7.30 Uhr wurde in einem gut gefüllten Hörsaal gefrühstückt.

Trotz der aufsehen erregenden Aktion wissen noch immer nicht alle Studenten, was sich hier abspielt. Manche wollen noch zu einer Vorlesung ins Audimax. Die Uni hat nun umorganisiert und will das Austria Center als Hörsaal benutzen.

Die Diskussionen im Audimax laufen währenddessen sehr diszipliniert ab. Die vielen Arbeitsgruppen tragen ihre Ergebnisse vor. Diskutiert wird auch der Vorschlag des Grünen-Politikers Peter Pilz, der im Fall einer Räumung die Türen von Abgeordneten "immunisieren" lassen will.

Die Studenten sind nicht sicher, ob Abgeordnete schnell genug die Türen versperren und die Polizei so am Eintreten hindern könnten. Und schließlich macht man sich nicht mehr so viele Sorgen - denn wenn die Polizei das Audimax räumt, will man es anschließend sofort wieder besetzen.

Ein schnelles Ende der Besetzung wird es wohl nicht geben. "Wir werden die Proteste ausweiten," sagt eine Studentin, die die Nacht auf der Uni verbrachte. Für sie ist die zentrale Forderung "Bildung statt Ausbildung".

Sie stört allerdings, dass einige Linksradikale versuchen, die Proteste für sich zu vereinnahmen.

Auch am Dienstag verpflegen sich die Besetzer mit einfachen Mitteln. Sie haben eine eigene kleine Küche aufgebaut.

Am Montag Abend besuchten Attac-Vertreter Christian Felber, die Philosophin Isolde Charim und die Autoren Klaus Werner-Lobo (Mitte) und Robert Menasse den besetzten Hörsaal. Egal wie der Protest verlaufe, allein die Tatsache, dass die Studenten hier seien, sei schon ein Sieg, gratulierte Charim den Protestierenden.

Werner-Lobo erklärte sich als Fan der Live-Stream-Übertragung - rund 2000 Menschen verfolgten die Podiumsdiskussion per Web...

Der Buchautor und Journalist lobte das hohe Niveau der Diskussionen. Werner-Lobo kam in Begleitung eines "gerupften Hahns" - wofür er von vielen Studenten Applaus, von Kollegen Menasse Kritik kassierte...

Man dürfe den Protest nicht so stark an eine Person ausrichten, meinte Menasse. "Denn ist (Wissenschaftsminister Johannes, Anm.) Hahn weg, kommt der nächste." Der Autor bekräftigte die Bedeutung des freien Unizugangs: Er selbst habe nur studieren können, "weil es nix gekostet hat". Er verwies auf 25 Jahre Wirtschaftswachstum und fragte: "Warum ist jetzt nicht mehr finanzierbar, was in den 70er Jahren noch möglich war?"

Am Sonntag ging es im Audimax ruhiger zu. 100 bis 200 Studenten waren vor Ort. Im Plenum wurde über die weitere Vorgehensweise diskutiert.
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Beschlossen wurde eine Großdemo am Mittwoch um 17 Uhr am Wiener Ring. Mit der Organisation wurde sofort im Plenum begonnen.
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Vor dem Audimax wurden fleißig Transparente und Info-Plakate gemalt.
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Ein eigener Info-Point steht für die Information von Interessierten zur Verfügung. Die Audimax-Besetzer wollen diesen rund um die Uhr geöffnet halten.
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Am "Info-Point" werden Kontakte geknüpft, Diskussionen angeregt oder einfach Informationen weitergegeben - auch für Übernachtungsmöglichkeiten für erschöpfte Audimax-Besetzer wird hier gesorgt.
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Linke Gruppierungen wollen die Gunst der Stunde nutzen und ihr Informationsmaterial an den Mann und die Frau bringen.
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Auf Plakaten werden Demotraining, Pressespiegel und Informationen rund um die Besetzung des Hörsaals angeboten. Und eine lange Liste von Gegenständen, die den Besetzern fehlen, wie Funkmikrophone.
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Die Besetzer richten sich auf ein längeres Ausharren ein und sind dabei, eine Volksküche aufzubauen, "die fähig ist, autark eine große Menge Menschen zu ernähren".
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Nahrungsmittelspenden dafür werden gesammelt, es wurde ein Aufruf ausgegeben, dass sich viele Köche melden.
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Im Hörsall arbeitet man fieberhaft an der Vernetzung: Die neue Homepage der Audimax-Besetzer musste wegen des großen Andrangs auf einen leistungsstärkeren Server umziehen.
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Angeboten werden neben einer eigenen Homepage Nachrichten und Foren bei Facebook, Twitter und Co sowie ein Livestream aus dem Audimax.
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Die ausgelassenen Partys, die an den ersten beiden Nächten im besetzten Audimax gefeiert wurden, sind inzwischen in die Kritik gekommen. Die Besetzer wollen nun mit Diskussionen und Kulturprogramm zeigen, dass es ihnen nicht um Spaß und Alkohol, sondern um ernste Anliegen geht.
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In der Nacht auf Samstag wurde im Audimax dagegen noch heftig gefeiert.
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Das Motto war klar: "So einfach sind wir nicht wegzubekommen". Dabei zeigten sich die Studenten auch in den frühen Morgenstunden noch in bester Tanzlaune.
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Es gab es auch musikalische Highlights, Bands traten auf.
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Und vor dem Audimax verdienten sich einige eine goldene Nase, weil sie den Biervorrat am Laufen hielten.
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Ein Ende der Audimax-Besetzung zeichnete sich jedenfalls auch am Samstag nicht ab. Heftig diskutiert wurde aber im Plenum über die nächtliche Party-Stimmung, die manche abschrecken könnte. So wurde die Abendgestaltung in Richtung Kulturprogramm verändert.
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Zuvor waren am Freitag einige hundert Studenten mit den Rufen "Der Hahn gehört gerupft" und "Erlagschein ins Klo" von der Universität aus über den Ring gezogen. Sie demonstrierten gegen die ihrer Meinung nach restriktive Hochschul-Politik. Andere halten das Audimax der Hauptuni besetzt.
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Den Sprüchen der Demonstranten nach ging es ihnen vor allem um den freien Unizugang: "Wir sind hier und wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut."
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Vor dem Wissenschaftsministerium am Minoritenplatz wetterten die Demonstranten gegen ihren auserkorenen Feind, Minister Johannes Hahn (ÖVP): "Der Hahn gehört gerupft!"
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Am Dr.-Karl-Lueger-Ring weist indes ein Plakat darauf hin, dass die Uni besetzt ist. Die ganze Uni? Nein, im Gebäude herrscht normaler Betrieb, nur im Audimax drängen sich die Demonstranten.
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Das Audimax ist gut besucht, überall hängen Spruchbänder mit den Forderungen der Studenten.
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Manche der Slogans wurden auch mit Kreide an die Wände geschrieben. Für Freitag sind Workshops, Arbeitsgruppen und selbst organisierte Vorlesungen geplant.
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Mit einem Blick in die hintersten Reihen offenbart sich, dass die Studenten vorhaben, die Besetzung des Audimax länger aufrecht zu erhalten.
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Brot, Aufstriche und Gemüse sollen die nötige Energie für eine mehrtägige Besetzung geben.
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Vom Podium erklingen Durchhalteparolen: "Ein verlängertes Wochenende kommt, aber wir dürfen nicht aufgeben."
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Die Wut der Studenten richtet sich gegen Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP), der eine Wiedereinführung der Studiengebühren fordert.
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Dementsprechend drehen sich die meisten Slogans auf den Plakaten um das Thema freier Unizugang.
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Die Uni Wien erklärte, dass man nicht auf Proteste reagieren könne, solange sie die Pläne der Besetzer nicht kenne. "Bei uns hat sich noch niemand gemeldet", heißt es aus dem Rektorat.
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An der Uni werden die Sachschäden, die in der vergangenen Nacht entstanden sind, erhoben. Laut einer Sprecherin des Rektorats sind Beleuchtungskörper und Glastüren zu Bruch gegangen, Hörsaalbänke wurden beschädigt.
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Wie lang die Besetzung des kurzfristig zum "Gaudimax" umbenannten Hörsaals dauern würde, war noch nicht vorhersehbar.
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Am 22. Oktober hat die Besetzung des Audimax begonnen. So voll ist es sonst nur bei Publizistik-Vorlesungen. Sogar vor den Türen stapelten sich die Studenten. Am Nachmittag griff die Polizei ein und riegelte kurzfristig alle Zugänge zum Audimax ab. Gegen 17 Uhr wurden die Beamten wieder abgezogen.
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Die Proteste nahmen ihren Ausgang im Sigmund-Freud-Park vor der Votivkirche, wo sich einige hundert Studenten trafen. "Bildung als Menschenrecht und nicht als Ware" skandierten die Sprechchöre.
(c) DiePresse.com (Rosa Schmidt-Vierthaler)

Auslöser war die Akademie der Bildenden Künste, die sich gegen eine Umstellung auf das Bachelor/-Mastersystem zur Wehr setzt.

Auch Studenten von anderen Studienrichtungen kamen hinzu, die gegen zu wenig Personal und Raummangel protestieren. Im Bild eine Studentin der Internationalen Entwicklung.

Ein Protestzug zur Hauptuni formierte sich. Geplant war eine Besetzung nicht.

Im Arkadenhof der Wiener Hauptuni fasste man spontan den Beschluss, das Audimax, den größten Hörsaal der Uni Wien, zu stürmen.

Dort beschlossen die Redner, eine Besetzung zu starten. Sie nahmen wohl nicht an, dass diese so lange dauern würde.