Der freie Uni-Zugang ist ein Dogma, tatsächlich muss ein großer Teil der Studenten sich für ein Studium bewerben. Derzeit wird über neue Zugangsbeschränkungen in Fächern diskutiert, bei denen die Studentenzahlen extrem anstiegen: Publizistik, Architektur sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Wirtschaftsuni.
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Aufnahmegespräche, Tests, Gespräche oder Eingangsphasen - so werden Studenten in Österreich ausgesiebt. Laut Ministerium gelten bereits für 42 Prozent der Studenten im tertiären Sektor Beschränkungen. Die Aufnahmeverfahren im Überblick:
Nicht jeder kann Lehrer werden: An den Pädagogischen Hochschulen überprüft man den sprachlichen Ausdruck und die Stimmleistung. Außerdem gibt es ein Gespräch sowie "spezielle Eignungsfeststellungen" (z.B. "ergänzende logopädische, psychiatrische oder körperliche" Tests).
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Auch an den Kunstunis müssen künftige Studenten traditionell eine aufwändige eine Aufnahmeprüfung ablegen. Aufgenommen wird in der Regel nur ein Bruchteil der Bewerber.
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Auch Sportstudenten (egal ob Lehramt oder Sportwissenschaft) müssen ihre körperlich-motorischen Eignung schon lange nachweisen. Besonders unbeliebt ist hier das Vortanzen.
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Relativ neu an den wissenschaftlichen Unis sind Beschränkungen in Medizin, Tiermedizin, Zahnmedizin sowie Psychologie. Verhängt werden sie von den Rektoraten. Ausgesiebt wird durch ein Tets vor Studienbeginn oder "durch die Auswahl bis längstens zwei Semester nach der Zulassung".
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Für Medizin- und Zahnmedizin gibt es im Sommer einen Test, in der Tiermedizin zusätzlich Bewerbungsgespräche. In der Psychologie gibt es Unterschiede: An der Uni Wien erfolgt die Auswahl anhand von in den Lehrveranstaltungen vergebenen Punkten, an den Unis Salzburg, Graz und Innsbruck per Eignungstest.
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An den Fachhochschulen gibt es vor Semesterbeginn Aufnahmetests, wenn die Nachfrage das Angebot überschreitet. Wie der Test aussieht, entscheidet jede FH selbst. Dabei ist es in ihrem Interesse, Kandidaten auszuwählen, die sehr wahrscheinlich ihr Studium beenden. Denn für jeden Studenten, der abspringt, gibt es kein Geld mehr.
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Die Aufnahmetests setzen sich aus Persönlichkeits-, fachlichen und Sozialkompetenz-Tests zusammen. Zusätzlich gibt es immer Aufnahmegespräche. Kanzler Faymann nannte die FHs als "gutes Beispiel dafür, wie eine Regulierung funktionieren kann".
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Außerdem besteht die Möglichkeit, den Zugang in jenen Fächern zu beschränken, in denen es in Deutschland einen Numerus clausus gibt. Die betroffenen Unis müssen einen Antrag stellen, dann kann der "Notfallsparagraf" wegen unvertretbarer Studienbedingungen in Kraft treten. Einen Antrag gibt es etwa für das Fach Publizistik.
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Uni-Zugang in Österreich
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