Der Wiener Bürgermeister ist seit 7. November 1994 im Amt und damit zweitlängst gedienter Bürgermeister in der Geschichte der Stadt Wien. Bis zum Ausbruch des Flügelkampfes in seiner Partei galt er als einer der mächtigsten Player in der österreichischen Sozialdemokratie. Der 67-Jährige studierte Biologie und Zoologie an der Universität Wien und begann seine politische Karriere beim Verband Sozialistischer StudentInnen Österreichs, wurde Wiener Stadtrat und folgte dann Helmut Zilk als Bürgermeister nach. Nach der Nationalratswahl, die vom Herbst 2018 auf Herbst 2017 oder nächstes Frühjahr vorgezogen werden könnte, wird sich Häupl als Wiener Bürgermeister und Chef der Wiener SPÖ zurück ziehen.
Clemens Fabry / Die Presse
Wiener Wohnbaustadtrat und Häupl-Stellvertreter (Vizeparteichef der Wiener SPÖ). Der Floridsdorfer gilt als Favorit für die Nachfolge von Häupl, wenn sich der Wiener Bürgermeister nach der nächsten Nationalratswahl zurück ziehen wird. Immerhin vereint der Bildungspolitiker und Wohnbaustadtrat bereits große Teile der Partei und der Gewerkschaft hinter sich. Der linke Flügel rund um Ex-Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely versucht allerdings Ludwig, der Vorstandsmitglied im „Bund der Freiheitskämpfer und aktiver Antifaschist/inn/en“ ist, zu verhindern. Der 56-Jährige wuchs in einen Gemeindebau in Floridsdorf auf, war roter Bildungssekretär, engagierte sich bei den Volkshochschulen – aus diese Zeit stammt die Freundschaft mit Ex-Bundespräsident Heinz Fischer, 2007 wurde er Wiener Wohnbaustadt. Im aktuellen Vertrauensindex Ludiwg die höchsten Vertrauenswerte von Politikern und Politikerinnen der Wiener Stadtpolitik. Also bereits höhere Werte als Bürgermeister Michael Häupl.
Clemens Fabry / Die Presse
Der ehemalige Stadtschulratspräsident galt im Gemeinderat als „Everbod’s Darling“ und Zukunftshoffnung, ist seit Jänner Bildungsstadtrat – und kristallisiert sich zum Bürgermeisterwunschkandidaten des linken Parteiflügels heraus. Allerdings hat der 39-Jährige weit nicht den Bekanntheitsgrad eines Wohnbaustadtrats Michael Ludwig, der sich bisher als einziger dazu bekannt hat, Interesse an dem Amt zu haben. Czernohorszky selbst hat sich noch nicht zu seinen weiteren Karrierewünschen geäußert – Sonja Wehselys Posten im Parteivorstand hat er jedenfalls nicht geerbt, sondern der Gewerkschafter Christian Meidlinger.
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Die 60-jährige Finanzstadträtin ist Bürgermeister Michael Häupls engste Vertraute, seit 20 Jahren Stadträtin und eine der mächtigsten Frauen der SPÖ, die gerne Fäden im Hintergrund zieht. Die Frauenförderin gilt als Architektin der roten Regierung rund um Bundeskanzler Christian Kern. Gemeinsam mit Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger Spitzenvertreterin des linken Flügels, die beiden standen im Zentrum der Kritik des Lagers rund um Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. Stammbezirk: Margareten.
Clemens Fabry / Die Presse
Die in der Gewerkschaft verwurzelte Gesundheits- und Sozialstadträtin (50) ist seit 2007 in der Stadtregierung vertreten. Sie folgte bereits zwei Mal Sonja Wehsely. Zuerst 2007 als Frauen- und Integrationsstadträtin und zuletzt nach deren Ausscheiden als Sozial- und Gesundheitsstadträtin. Die enge Vertraute von Renate Brauner hat ein schweres Erbe zu tragen: Aktuell verhandelt sie die Neustrukturierung des Wiener Krankenanstaltenverbundes und der Mindestsicherung. Stammbezirk: Margareten.
Clemens Fabry / Die Presse
Der ehemalige Finanzstaatssekretär und jetzige Klubobmann der Bundes-SPÖ (48) wird schon lange immer wieder als Bürgermeister-Nachfolger gehandelt. Solange seine Frau, Sonja Wehsely, allerdings Mitglied der Stadtregierung war, war das nicht möglich. Nun wäre der Weg theoretisch frei – allerdings hat Schieder in der Wiener SPÖ auch viele Feinde. Stammbezirk: Penzing.
Clemens Fabry / Die Presse
Offiziell ist Harry Kopietz (68) „nur“ Landtagspräsident. Inoffiziell ist er einer der wichtigsten Spieler in der Wiener SPÖ und engster Vertrauter von Bürgermeister Michael Häupl. Zumindest in den vergangenen Jahrzehnten. Kopietz hatte als Häupls rechte Hand lange Jahre die Wiener SPÖ organisiert. Bekanntheit erlangte Kopietz durch das Wiener Donauinselfest, das er 1984 ins Leben rief und bis 2008 organisierte. Nebenbei ist Kopietz etwa ehrenamtlich als Präsident von PULS (Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes) und als Vizepräsident des Vereins „Die Helfer Wiens“ engagiert.
APA
Häupls Ex-Parteimanager hat die Diskussion um den Rückzug des Wiener Bürgermeisters federführend angetrieben. Manche sagen aus Rache für die Demontage von Werner Faymann – was Deutsch vehement dementiert und als Grund einen notwendigen Generationswechsel an der Spitze der Partei mit Verweis auf die sinkenden Umfragewerte der Wiener SPÖ nennt. Deutsch kommt aber aus Liesing, dem Heimatbezirk von Ex-Kanzler Werner Faymann. Dort ist er Stellvertreter seiner Parteichefin Doris Bures – ihres Zeichens Nationalratspräsidentin und ehemals engste Vertraute von Werner Faymann.
Michaela Bruckberger / Die Presse
Who is Who der Wiener SPÖ
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