Im Chat
Strache und al-Rawi zum Minarett-Verbot

Heinz-Christian Strache, Chef der FPÖ, und Omar al-Rawi, SPÖ-Politiker und Integrationsbeauftragter der Islamischen Glaubensgemeinschaft, haben sich am Dienstag im Chat den Fragen der User von DiePresse.com gestellt.
(c) DiePresse.com (Splechtna)

Anlass war die Diskussion um Minarette, die nach dem Referendum in der Schweiz auch in Österreich losgebrochen ist.Strache zeigte sich überzeugt, dass bei einer Abstimmung auch hierzulande eine Mehrheit für ein Minarett-Verbot zustande kommen würde. Das Minarett passe kulturell nicht ins österreichische Landschaftsbild.
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Al-Rawi widersprach der Behauptung, dass islamische Architektur nicht auch ein Teil der europäischen sei: "Wer die Karlskirche oder die Sacherfabrik ansieht, der würde glauben, da steht eine Moschee".
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Auf Nachfrage eines Users, ob es Strache wirklich nur um den "Ortsbildcharakter" gehe, meinte dieser: "Es geht auch um viel mehr, es ist nicht nur das Thema des Minaretts. Es geht auch um Entwicklung eines radikalen Islamismus, um Demokratie, um die Erhaltung christlich-europäisch-abendländischer Werte und um eine Wertedebatte."
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Al-Rawi warf dem FP-Chef vor, den Islam und die Muslime als monolithischen Block darzustellen. Hier würden Verallgemeinerungen und Klischees bedient. "Der Islam ist eine Religion, und keine politische Bewegung", betonte al-Rawi.
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"Was halten Sie beide von folgender Idee. Religionen dürfen in Österreich ihrem prozentualen Verbreitungsgrad entsprechend religiöse Bauten aufstellen", wollte ein User wissen.Hier waren sich beide Diskutanten einig: Eine Quoten-Regelung sei nicht sinnvoll.
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Strache machte auch darauf aufmerksam, dass die Christen laut Menschenrechtsorganisationen die weltweit größte Gruppe der Verfolgten darstellten. Unter den 40 Staaten mit der größten Christenverfolgung seien laut Weltverfolgungsindex 30 islamische Staaten.
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Es gebe in manchen islamischen Ländern Defizite bei der Religionsfreiheit, räumte al-Rawi ein: "Ich bin ein Mitkämpfer mit der christlichen Bevölkerung in diesen Ländern." Es gebe auch viele islamische Staaten, wo es solche Probleme nicht gebe. Außerdem dürften "wir als eine aufgeklärte Gesellschaft nicht die Unzulänglichkeiten anderer Gesellschaften bei uns wiederholen".
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