Geschichte
Wiens größte Demonstrationen
Demonstrationen der Hunderttausenden hat Österreich schon lange nicht mehr gesehen. Ein Rückblick.
![Großkundgebung. Der Begriff hatte schon einmal eine andere Bedeutung als heute – damals, als „groß“ Zigtausende, wenn nicht Hunderttausende meinte. Das war schon anders: Ein Überblick über die größten und die dramatischsten Protestkundgebungen in Wien. >> Zum Artikel: Neujahrsauftakt für eine neue Demo-Kultur [premium]](https://img.diepresse.com/public/incoming/obt4db-DBC23988-DB6E-4EF0-84E1-64C18B26793A_v0_h.jpg/alternates/FREE_1200/DBC23988-DB6E-4EF0-84E1-64C18B26793A_v0_h.jpg)
Großkundgebung. Der Begriff hatte schon einmal eine andere Bedeutung als heute – damals, als „groß“ Zigtausende, wenn nicht Hunderttausende meinte. Das war schon anders: Ein Überblick über die größten und die dramatischsten Protestkundgebungen in Wien. >> Zum Artikel: Neujahrsauftakt für eine neue Demo-Kultur [premium]
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Mit 300.000 Teilnehmern gilt das Lichtermeer gegen Fremdenfeindlichkeit vom 23. Jänner 1993 als die größte Demonstration der Zweiten Republik.
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Ebenfalls eine sechsstellige Teilnehmerzahl, mehr als 100.000, erreichte ein Protest gegen die Pensionsreform, zu dem der ÖGB im Mai 2003 aufgerufen hatte.
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Auch die Unibrennt-Studentenproteste im Jahr 2009 zählen zu den größeren Kundgebungen der Geschichte: An der größten Demonstration haben 20.000 bis 50.000 Menschen teilgenommen.
(c) APA/HERBERT P. OCZERET

Die so genannte Wenderegierung zwischen ÖVP und FPÖ hat noch deutlich mehr als zehn Mal so viele Menschen auf die Straße getrieben als die nunmehrige Koalition: Am 19. Februar 2000 haben sich zwischen 150.000 (Polizei) und 250.000 Menschen (Veranstalter) auf dem Heldenplatz versammelt, die Bilder davon, der unterirdische Gang der Regierung zur Angelobung, sind Geschichte. 12.000 Menschen zogen am 24. Februar bei der ersten Donnerstags-Demonstration durch die Stadt, in den Monaten darauf nahm die Zahl der Demonstranten ab.
(c) APA (SCHNARR Ulrich)

In den vergangenen Jahren haben vor allem die Aktionen gegen den von der FPÖ Wien organisierten Ball (seit 2013 Akademikerball, zuvor WKR-Ball) gesorgt. Seit 2008 gab es jährlich Proteste gegen die Teilnahme rechtsextremer Gäste. Nach Verboten wurden die Proteste 2012 wieder zugelassen, mit steigenden Teilnehmerzahlen und steigender Eskalation: 2014 nahmen laut Polizei 6000 friedliche Gegner und 100 Personen, die dem „Schwarzen Block“ zugerechnet wurden, teil: Es kam zu massiven Ausschreitungen, Randalen, Verhaftungen und Vorwürfen wegen Polizeigewalt. Seither sind die Proteste (mit bis zu 8000 Teilnehmern) ruhiger verlaufen, das Bündnis NOWKR hat sich aufgelöst, die Polizeipräsenz ist bei diesen Demonstrationen stets massiv.
(c) APA/HERBERT P. OCZERET

Der Auftakt der großen Anti-Ball-Demos in Wien war 1987, Bayerns Ministerpräsident Franz Josef Strauß hatte seinen Besuch am Opernball angesagt. Weil zugleich in Deutschland gegen Atom-Wiederaufbereitungsanlagen protestiert wurde, riefen die heimischen Grünen zur ersten Opernballdemo, rund 500 Leute kamen. Die Situation eskalierte, Steine flogen, die Polizei setzte Schlagstöcke ein.
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![Ab 1988 hat sich der Protest gegen den Ball selbst gerichtet, als gewalttätigste Demo gilt die von 1989, es flogen Molotowcocktails, Steine, Farbbeutel und Knallkörper, die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. In den Neunzigern wurden die Proteste ruhiger, erst 2000 (Bild) kamen 15.000 Gegner. In den Jahren darauf schwand der Protest. 2017 wurde wieder zu einer größeren Opernballdemo gerufen, gekommen sind 250 bis 500. Heuer solle es weitergehen. >> Zum Artikel: Neujahrsauftakt für eine neue Demo-Kultur [pemium]](https://img.diepresse.com/public/incoming/x2csmt-Opernball-2000-DemonstrationBall-Besucher-_1515685955465786.jpg/alternates/FREE_1200/Opernball-2000--------DemonstrationBall-Besucher-_1515685955465786.jpg)
Ab 1988 hat sich der Protest gegen den Ball selbst gerichtet, als gewalttätigste Demo gilt die von 1989, es flogen Molotowcocktails, Steine, Farbbeutel und Knallkörper, die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. In den Neunzigern wurden die Proteste ruhiger, erst 2000 (Bild) kamen 15.000 Gegner. In den Jahren darauf schwand der Protest. 2017 wurde wieder zu einer größeren Opernballdemo gerufen, gekommen sind 250 bis 500. Heuer solle es weitergehen. >> Zum Artikel: Neujahrsauftakt für eine neue Demo-Kultur [pemium]
(c) APA (TECHT Hans Klaus)