Die Opernball-Mode der 80er

Am 9. Februar 1956 hat sich die Wiener Staatsoper zum ersten Mal in der Zweiten Republik in den schönsten Ballsaal der Welt verwandelt. Am 8. Februar feierte das Fest seine 62. Ausgabe.

Wie sehr sich der Ball im Laufe der Jahre auch modisch verändert hat, sehen Sie hier. Wir haben das "Presse"-Archiv nach alten Bildern durchstöbert.

Auch 2018 gilt der Ball mit seinen 5150 Ballgästen (und ca. 1,46 Mio Fernsehzuschauern) der größte Treffpunkt Österreichs für Kulturschaffende, Unternehmer und Politiker aus dem In- und Ausland.

Die größte Aufregung verbuchen seit 1956 wohl die 144 Debütantenpaare für sich.

30 Stunden dauert es im Schnitt bis das Opernhaus zum Ballsaal umgebaut ist, der Rückbau muss schneller gehen, in 21 Stunden.

Im Grunde bleibt die Oper nur einen Tag, dem Tag der Generalprobe, für Aufführungen geschlossen. Der Tag danach wird bei laufenden Umbauarbeiten bespielt. Schon um 14.30 steht ganz traditionell Mozarts "Zauberflöte" für Kinder auf dem Programm.

Über 46.000 Gläser, 600 Sektkühler und 1300 Flaschen Sekt und Champagner sind bei jedem Ball im Einsatz.

171 Blumenarrangements und 480 Blumengestecke geben dem Haus in dieser Nacht ein bunteres Gesicht. Blumen und Blätter stehen am Ball der Bälle aber nicht im Mittelpunkt.

Im Laufe ihrer über 20 Jahre andauernden Karriere als Ballmutter hat Gräfin Schönfeldt nicht nur Bälle organisiert, sondern auch diverse junge Paare als Debütanten zusammengeführt und dadurch "verschiedenste Ehen gestiftet", wie sie einst stolz berichtete.

Die wohl berühmteste "Verkuppelte" war "die Tochter von Bundespräsident Rudolf Kirchschläger, die durch mich ihren Kavalier kennen gelernt hat."

Christl Gräfin Schönfeldt ist 2013 nach über 50 erlebten Opernbällen im hohen Alter verstorben. Ihrem Organisationsdebüt folgten Lotte Tobisch, Elisabeth Gürtler, Desirée Treichl-Stürgkh und - seit 2017 - Maria Großbauer nach.

Seit Maria Großbauer am Werk ist, dreht sich hier alles wieder um das Hauptthema des Hauses - die Musik.

Das Motto lautet auch im Jahr zwei unter Großbauers Ägide "Alles Oper". So wird 2018 etwa der Einsingraum zu „König Midas' Schatzkästchen“: Bühnenbildnerin Agnes Hasun wird den Raum mit seinen Tischen für Opernballgäste „wie von König Midas in Richard Strauss' ,Die Liebe der Danae‘ berührt“ in Gold tauchen.

Der Blumenschmuck der Kunstgärtnerei Doll soll („Le nozze di Figaro“) an den einer Winterhochzeit erinnern, mit Ranunkeln und Ginster, in den Farben Weiß, Pfirsich, Rosé und Pink.

Am Tag vor dem 62. Ball werden heuer alle Debütanten erstmals zu einer Podiumsdiskussion geladen – unter dem Motto „Reach for the stars“ soll es im Kuppelsaal der TU um die Stärkung weiblichen Selbstvertrauens jenseits des Hübschseins gehen.

Einzug und Eröffnungswalzer choreografiert – ein Jubiläum – zum zehnten Mal Roman Svabek; singen werden der slowakische Tenor Pavol Breslik und die moldawische Sopranistin Valentina Nafornita, die bereits bei der Eröffnung des Opernballes 2013 aufgetreten ist.

Als Damenspenden gibt's unter anderem einen Swarovski-Armreif für die Herren wieder einen Fotobildband von Lois Lammerhuber.

Und wen am Ende die Füße schmerzen, der kann in goldenen Patscherln von Humanic um 4 Uhr die letzte Quadrille tanzen und dann darin nach Hause gehen – entsprechende Schuhsackerln sind (in Damengrößen) im Schminkraum abzuholen.