Beste Hauptdarstellerin
Frances McDormand
Für ihre Rolle in Fargo erhielt sie 1997 den Oscar als beste Hauptdarstellerin. Für "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" erneut. Und nun für "Nomadland".

Frances McDormand (links neben der Regisseurin Chloé Zhao am Abend der Verleihung) wurden in diesem Jahr nicht allzu viele Chancen auf den Oscar zugeschrieben, denn erst 2018 hatte sie ihren zweiten Oscar bekommen. Doch die 63-Jährige bekam die Auszeichnung auch 2021.
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McDormand ist perfekt besetzt: Als gutherzige, aber hartgesottene Fabrikarbeiterin, die nach der Finanzkrise ihren Fabrikjob in Nevada verliert. Und sich entschließt, fortan in ihrem Wohnmobil zu leben. Alleine reist sie durch den Westen der USA, hält sich mit Aushilfsjobs über Wasser, erkundet die weite, schöne, abweisende Landschaft – und trifft dort auf eine Aussteigergemeinschaft, die eine bescheidene Utopie abseits der Mehrheitsgesellschaft kultiviert.

Ihre Konkurrenz für die Statuette 2021 waren Viola Davis (für "Ma Rainey's Black Bottom"), Andra Day (für "The United States vs. Billie Holiday"), Vanessa Kirby (für "Pieces of a Woman") und Carey Mulligan (für "Promising Young Woman").

Ihr schauspielerischer Mut hat ihr bereits zwei Oscars eingebracht: Sie wurde erst 2018 für ihre Rolle einer Mutter ausgezeichnet, die mit Provokationen für Gerechtigkeit kämpft. Im Film "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" durfte sie in einem Film so viel fluchen wie wohl nie zuvor.
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Die US-Amerikanerin gehört seit ihrer, ebenfalls mit dem Oscar prämierten, Leistung in "Fargo" (1996) zu den renommiertesten Schauspielerinnen.
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Sie war aber schon zuvor erfolgreich: Gleich mit ihrem ersten Film "Blood Simple" (1984), dem ersten Film der Coen-Brüder, gelang ihr in der Rolle der untreuen Ehefrau der Durchbruch.
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In "Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses" (1988) spielte sie zusammen mit Gene Hackman und Willem Dafoe. Als eingeschüchterte Ehefrau eines Polizisten und Ku-Klux-Klan-Mitgliedes erhielt sie dafür eine erste Oscar-Nominierung.
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In "Darkman" (1990) spielte Francis McDormand die Freundin eines brillanten Wissenschaftlers (Liam Neeson), dem es gelungen ist, synthetische Haut herzustellen.
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In "Fargo" (1996) spielte sie die hochschwangere Polizistin Marge Gunderson, die in einem verschneiten amerikanischen Provinznest drei Morde aufklären soll.
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Sie war außerdem Teil des gefeierten Ensembles in Robert Altmans Film "Short Cuts" (1993) und spielte die Psychologin in "Zwielicht" (1996) sowie die heimliche Geliebte eines Collegeprofessors in "Die Wonder Boys" (im Bild mit Michael Douglas, 2000).
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In "Miss Pettigrews großer Tag" (2008) spielte sie ein Kindermädchen, das innerhalb kürzester Zeit mehrere Male entlassen wird. Übrigens: Sie lebt mit Joel Coen zusammen in New York City, sie adoptierten 1994 ein Kind aus Paraguay.
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Nun als "Nomadland". Der Film lebt wesentlich von McDormands verhärmter Performance, eine Apotheose ihres üblichen Rollenfachs. Man wird sehen, was noch kommt. Hoffentlich viel.
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